Die Frankenheimer Hollerboller hatten wieder einmal einen unterhaltsamen Büttenabend zusammengestellt. Zu Beginn marschierte der Elferrat, gekleidet in den Vereinsfarben Weiß und Blau ein, mit ihm die Nachwuchsgarde, die Juniorgarde und die Prinzengarde, alle in Weiß-Blau, ein kraftvolles Bild als Einstieg in den äußerst launigen Abend.

Obwohl, zuerst wähnte man sich in der falschen Veranstaltung, stand doch ein Mönch (Philipp Enders) am Rednerpult. "In nomine patris et filii et spiritus Halex", waren seine Worte. Die erste Fastenpredigt von Frankenheim, "wenns hilft, solls nicht die letzte sein". Danach kehrte der erwartete Frohsinn sein. Die Gardemädchen schwangen die Beine, strahlende Gesichter trotz der Anstrengungen - so schön kann Gardetanz sein.

Mit der "Gruppe Hoffnung" in den Fitnessclub in Frankenheim
Das bewährte Moderatoren-Duo Daniela Vorndran und Pascal "Kalle" Keßler geleitete das Publikum durch den Abend. Die Kleinsten hüpften als allerlei putzige Tierchen aus dem Dschungelbuch auf die Bühne und sprachen die Herzen der Zuschauer an. 31 Kinder vom Kindergartenalter bis zum Alter von acht Jahren tanzten vergnügt zusammen.

Die Gruppe Hoffnung zeigte gleich zwei Sketche. Wer "Im Fitnessclub" nur den Dialogen folgte, hatte verpasst, wie kräftig Trainer (Florian Keßler) und Kunde (Tobias Enders) mit hochrotem Kopf trainierten.
Im zweiten Sketch ging es politisch zu, er drehte sich um Energie- und Klimakrise und den Fachkräftemangel. Habeck trifft Söder (Marco Keßler) in der Bürgersprechstunde, die Klimakleber fehlten auch nicht und fixierten sich sogleich auf der Bühne. Hier bekam jeder sein Fett weg.
Die beste Stimme aus dem schönsten Dorf der Welt
Der Nachwuchs tat es den großen Vorbildern gleich und lud in den Wilden Westen ein. Sheriff Matt Dillon hatte alles im Griff, inklusive Werbepause und abschließendem Line-Dance. "Die Trampel" (Stefan Enders, Christian Heß, Josef Keßler, Marco Keßler und Pascal Keßler) waren eigentlich sehr geschickt im Umgang mit ihren Instrumenten und ebenso gewitzt in ihren Texten. "Das ist die Ampel, ein Haufen voller Trampel. Grün, Gelb und Rot, die bringen uns den Tod!" Das Publikum forderte auch hier eine Zugabe.
"The Voice of Frankenheim" suchte die beste Stimme aus dem schönsten Dorf der Welt. Die Homestory, gedreht im Gasthaus Osterburg, dokumentierte die Kandidatenfindung, deren Ergebnis mit den Brüdern Lukas und Moritz Enders als Amigos auf der Bühne stand. Klaus bewarb sich mit seiner Drehorgel, die plötzlich zu zauberhaftem Leben erwachte und Marco, der Fliesenleger, hatte sein Baustellenradio gleich dabei.
Das Leben als Babett vom Jumbojet
Ein weiterer Einspieler zeigte die Ankunft anderer Superstars. ZZ-Top (Bernhard Schreiner und Heribert Fellenstein) luden am Bischofsheimer Marktplatz drei Groupies (Hanna Mahaleth, Lenja Köstler, Sophie Pluemchai) ein und cruisten mit ihrem Mustang am Parkplatz der Rhönhalle. Die Damen performten dann mit den Altstars auf der Bühne. Als Heribert Fellenstein seine Jacke auszog, kam auf dem Oberarm das Tattoo einer Karnevalsmütze zum Vorschein. "Alles echt", zeigte Lukas Kessler darauf, so muss ein eingefleischter Fosenöchter sein.
Gar nicht abgehoben, landeten die Rhönperlen (Gisela Fellenstein, Ramona Sprenger, Loreena Henning, Andrea Neumann) als Stewardessen direkt auf der Bühne. Aus ihrem Leben als Babett vom Jumbojet sang Ramona Sprenger, das "Heringsdösle" war Loreena Hennings Thema. Die Weisheit "unter einer Bettdeck, da kann auch ein Depp steck" gaben sie ans Publikum weiter. Gisela Fellenstein begleitete auf der Gitarre.
Ladykracher in der Welt des Moulin Rouge
Weitere geballte Frauenpower fegte durch die Halle auf die Bühne mit den Damen von "Moms united". Alles Mütter im Alter von 28 bis 38, die zeigten, was sie draufhaben. Und das nicht nur als tanzende Cheerleader. Choreographie, Kostüme, Frisuren und Make-Up haben sie selbst gemacht und hatten dabei jede Menge Spaß.
Die bewährten Ladykracher zeigten die Welt des Moulin Rouge, mit prächtigen Kostümen, Tänzen und laszivem Hüftschwung. Ilona Zimmer führte als Besitzer des Nachtclubs mit Smoking, Gehstock und Zylinder durch die Show.
Faszinierend und aus einem komplett anderen Genre kamen die Rhythm Breakers mit ihrer Show "1001 Nacht" daher. Perfekt abgestimmt performten die Tänzer zur fesselnden Choreographie von Karsten Enders, der selbst begeistert mittanzte.
Auch das berühmt-berüchtigte Männerballett war wieder dabei. Dafür sind die Frankenheimer bekannt im ganzen Landkreis. Das Thema lautete "Räuber und Gendarm". Die schwarz gekleideten Räuber schlichen durch den Saal, um gleich von den Polizisten festgenommen zu werden. Sie konnten es nicht ganz lassen und entblätterten sich wieder bis auf den Klassiker – die Doppelripp-Unterhemden.