Während im Fernsehen mit "Fastnacht in Franken" die beliebteste TV-Sendung des BR im Jahr lief, zeigte in der Halle am Berglein die Sondheimer Karnevalsgesellschaft SKG ihr närrisches Können, das sich auch vor den Promis der BR-Fastnacht nicht zu verstecken brauchte. Im Gegenteil. In der Halle am Berglein schwappte die La-Ola-Welle über, wurden närrische Raketen gezündet und auch Polonaisen zogen durch den proppenvollen Saal der 1. Faschingssitzung.
Aus den Lautsprechern ertönte der Song aus dem Kult-Film "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Das Prinzenpaar Selina I. und Adrian I. zog mit dem Elferrat ein. Ulrike Betz von den "Blauen Sieben" aus Bundorf stieg als Gerda in die Bütt. Sie erzählte, wie sie sich für ihren Karl-Heinz in ein Negligé reinwürgte und packte noch weiteres Intimes aus ihrem prallen Eheleben aus.
Eine putzige Gruppe: die Mühlfelder Purzelgarde
"Pippi Langstrumpf" macht, was ihr gefällt, und auch die Mühlfelder Purzelgarde machte, was ihr gefällt, sprich sie legte einen tollen Tanz hin. Einfach nur süß. Und die Zuschauer waren der Meinung: "Das war spitze!" Sabrina Hahner, Milena Grünbeck und Meike Herpich hatten die Kleinsten bestens für diesen super Auftritt vorbereitet.

Nach der Ordensverleihung für verdiente SKG-Mitglieder durch den FEN-Vizepräsidenten in Unterfranken, Markus Filler, hieß es Bühne frei für den Betrunkenen alias Matthias "Matze" Sekora, der sein 25. Bühnenjubiläum feierte. Matze und sein Freund Sepp stritten sich um die Farbe des Mondes. Sepp: "Der Mond ist rot." Matze: "Der ist gelb." Der Polizist: "Welchen Mond meint ihr, den linken oder den rechten?"
Das Achterle holte sich Unterstützung auf die Bühne
Eine zauberhafte Vorstellung in Blau legte die Mermaid Party hin, sprich die SKG-Juniorengarde. Es sei eine Freude gewesen, ihr zuzuschauen, so Sitzungspräsident Heiko Vetter, der gekonnt und lässig durch das Programm führte. Der Auftritt der Meerjungfrauen war ein Bild für Götter.

Ein weiterer Höhepunkt der Sitzung: Das Achterle alias René Bamberger, der tiefgründige Flachwitze mit hohem Niveau aus der untersten Schublade präsentierte. Und auch Philosophisches hatte er parat: "Werden die kleinen Leute bei Regen später nass?" Doch zur Höchstform stieg er mit seinem Theater für Zwei auf. Für diesen Liebesfilm holte er sich Marie Würll auf die Bühne. Sie sollte die entsprechenden Geräusche zu diesem Liebesfilm machen und brachte damit den Saal zum Gröhlen. Sie habe das Stück total aufgewertet, betonte Heiko Vetter. Und zum Abschluss glänzte das Achterle noch mit dem Wespenstichrap.
Wenn die Gööger singen, tanzt der ganze Saal
Kurz vor der Pause trumpften das SKG-Tanzmariechen Helena Franke (Trainerin Manuela Herbst) und "Die kleine Garde" von Uschi Diesel auf. Helena wirbelte über die Bühne, während "Die kleine Garde" mit weitaus kleineren Bewegungen gefallen konnte.
Nach der Pause ging es mit den Abschter Fosenöchtern, mit den "Göögern" um Christian und Florian Abschütz sowie Daniel Irrgang weiter. Sie gehören laut Heiko Vetter schon zur SKG wie der Ballermann zu Mallorca. "Es wird niemals besser als jetzt", schmetterten die "Gööger", alle klatschten mit und durch den Saal kurvte eine Polonaise.
Der närrische Nachwuchs begeistert das Publikum
Danach wurde es mit der Ordensverleihung für die Gastgesellschaften wieder etwas förmlicher. Mit einem klasse Tanz verzauberte das von Julia Scheithauer und Johanna Würll trainierte SKG-Tanzmariechen Maya Schulz das Publikum. Eine super Vorstellung.

Schließlich betrat mit Christopher Koch (Trainerin Nicole Koch) ein aus Funk und Fernsehen bekannter Fosenöchter aus Hendungen die Bühne. Er berichtete von der stressigen Shoppingtour mit Mudder und Vodder. Letzterer fragte, wo seine "Golfsocken" seien, und zwar die mit den 18 Löchern. Die Mudder hat schuppige Haut, braucht deshalb eine Creme. Dazu der Vodder: "Und ich dachte, das wäre bei Drachen normal." Für Leute ab 55 gibt es mit Mobilat, Voltaren und Kytta gleich drei Düfte. Letztlich war dem Sohnemann die Shoppingtour nur noch peinlich.
Eußenhäuser Gastspiel auf der Sondheimer Bühne
Einen glanzvollen Tanz legte die Abschter Garde hin. Dieser wurde bestens einstudiert von Mona Köhler, Silke Abschütz und Laura Köhler. Ebenfalls sehenswert war der peppige und schwungvolle Tanz der Mario Brothers, die von Christine Schulz betreut wurden. Diese außergewöhnlich heterogene Truppe sorgte für Begeisterung.

Alex Endres und Lukas Zorychta reisten aus Eußenhausen an und suchten für ihre WG in Balingen eine Haushaltshilfe, die schon die Maße 90-60-90 mitbringen sollte. Die beiden hatten sich bei einem schwäbischen Kochkurs für Zurückgebliebene kennengelernt, sind in ihrer WG wie Siegfried und Roy und verhunzten den Titanic-Song einer gewissen Celine Dion. Und zu allem Überfluss präsentierte der eine noch seinen String Tanga. Zum Glück war es da schon nach 23 Uhr.
Jugendfrei war dagegen das abschließende Männerballett, dass die Helden der Kindheit präsentierte. Zum ersten mal wirkten mit Franziska Rieß und Betty Kessler auch zwei Frauen beim Männerballett mit. Ein stimmungsvoller Abend fand sein Ende.