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GEMÜNDEN: Mainbrücke Gemünden: Jetzt hilft der Freistaat

GEMÜNDEN

Mainbrücke Gemünden: Jetzt hilft der Freistaat

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    Optimistisch begrüßt: Gerhard Eck.
    Optimistisch begrüßt: Gerhard Eck.

    Der Freistaat übernimmt erstens im Gemündener Brückendilemma die Generalplanung und meldet zweitens die Ortsumgehung inklusive einer zweiten Mainbrücke noch in diesem Jahr für den Bundesverkehrswegeplan an – „und da machen wir die allerhöchste Dringlichkeit draus!“. Diese beiden Zusagen gab der Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium und Chef der Obersten Bayerischen Baubehörde, Gerhard Eck, am Freitag im Gemündener Rathaus.

    Der Ex-Bürgermeister Gemündens, Hans Michelbach, hatte im Namen seiner Bundestagskollegen Alexander Hoffmann (Retzbach) und Bernd Rützel (Schaippach) zur großen Mainbrückenkonferenz eingeladen, um den seit Jahren sich immer mehr verheddernden gordischen Knoten der Brückensanierung zu durchschlagen. Teilnehmer waren außer ihnen unter anderem die Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab (Hafenlohr) und Günther Felbinger (Langenprozelten), stellvertretender Landrat Harald Schneider (Karlstadt), Bürgermeister Georg Ondrasch und sein Stellvertreter Günther Metz sowie die Spitzenvertreter der Straßenbauverwaltungen der Obersten Baubehörde, des Staatlichen Bauamts Würzburg und des Landkreises.

    Vor dem Beginn hatten sich rund 50 Gemündener, vor allem aus Hofstetten und Massenbuch, mit allerlei Plakaten vor dem Rathaus versammelt. Auch die beiden Stadtratsmitglieder Irmgard Pröschl und Jürgen Stich waren dabei. Lissy Heilgenthal aus Hofstetten verteilte an die Konferenzteilnehmer Walnüsse „Keine Brückensperrung“ und Karin Hartmann-Neudek „Alternativ-Lose“ mit einer neuen Brücke als Hauptgewinn. Hans Michelbach wurde mit Beifall begrüßt. Sogar zwei Traktoren fuhren mit Transparenten auf dem Marktplatz auf. Außerdem erhielt der Staatssekretär eine Petition gegen die Mottgers-Spange aus Obersinn.

    Drei Lösungsvorschläge

    „Ich hab's gehört: ,Ihr könnt uns den Weg nicht abschneiden!‘“, sagte Staatssekretär Eck dazu. Den 15-monatigen Verlust des einzigen Flussübergangs aber sieht die derzeit geplante Ertüchtigung der Mainbrücke durch den Landkreis Main-Spessart und die Stadt Gemünden vor. Seit Bekanntwerden dessen dreht sich die Diskussion um mögliche Lösungen im Kreis: Ersatzbauwerke oder Fährbetrieb auf Kosten der Stadt (die dazu nicht in der Lage ist) während der Bauarbeiten; eine komplett neue Brücke neben der alten (was erheblich teurer als die Ertüchtigung käme und wofür sich der Landkreis nicht in der Pflicht sieht); Vorziehen der Ortsumgehung Gemünden auf der anderen Mainseite mit einer zweiten Mainbrücke und anschließender Ertüchtigung der alten Brücke (Vorschlag von Hans Michelbach). Die bei diesen Lösungsansätzen jeweils anstehenden Probleme rissen die Politiker und Fachleute in der Konferenz im Rathaus an. Konsens besteht über Michelbachs Feststellung: „Eine längerfristige Schließung (der Brücke) wird nicht akzeptiert.“ Er sieht gute Chancen für seinen Plan, wenn sich alle dafür einsetzen. Laut Koalitionsvertrag werden die Bundesmittel für den Fernstraßenbau um fünf Milliarden Euro aufgestockt.

    Sperrung wäre „Todesstoß“

    Bernd Rützel sieht keine Alternativen zum Michelbach-Plan. Alexander Hoffmann (Sperrung wäre für Gemünden „der Todesstoß“) stellte dazu die entscheidenden Fragen: Kann der Bund die zweite Brücke innerhalb von zehn Jahren bauen und hält die alte Brücke noch so lang? Für den Fall, so Thorsten Schwab, müsste aber Gemünden den Brückenunterhalt leisten – eine Million Euro kostet laut Kreisbauchef Gerhard Pülz allein der dringend nötige Austausch des Gerbergelenks. Dafür müsste die Stadt Finanzausgleichsmittel erhalten, meinte Michelbach, schließlich gehört die Brücke eigentlich dem Landkreis und dem Freistaat.

    „Der Landkreis (der bislang nur die Ertüchtigung nach Abzug der Staatshilfen zu 80 Prozent bezuschussen will) muss sich bewegen“, sagte Günther Felbinger. Straßenbauchef Michael Fuchs meinte, der Kreis sollte diesen Anteil nötigenfalls auch für andere Lösungen zur Verfügung stellen.

    Staatssekretär Eck verlangt, dass bis Mai 2014 alle möglichen Lösungen geprüft und berechnet sind. Dann soll entschieden werden. „Wir übernehmen das. Ihr könnt Euch darauf verlassen!“

    ONLINE-TIPP

    Weitere Fotos von der Demonstration unter www.mainpost.de/gemuenden

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