Dass der Landkreis Main-Spessart beim Bau der zweiten Mainbrücke Marktheidenfeld und der Entlastungsstraße Erlenbach als Bauträger auftritt, führte zu Diskussionen im Bauausschuss. Landrat Armin Grein sagte im Bauausschuss, die fachliche Beratung von Gemeinden gehöre zu den grundsätzlichen Aufgaben des Landratsamtes. Erbrachte Planungsleistungen bei gemeinsamen Bauprojekten würden Gemeinden aber anteilig in Rechnung gestellt.
In der Vereinbarung mit der Stadt Marktheidenfeld stehe, dass diese alle Kosten über den Zuschuss hinaus bezahlt. Die Abwicklung des Zuschussverfahrens durch den Landkreis sei eine Service-Leistung. Zudem sei die Mainbrücke, für die bereits die vorzeitige Baufreigabe vorliege, sehr wichtig für die Entwicklung des Landkreises.
Erster Auftrag
Der Ausschuss vergab einen ersten Auftrag. Die Rodungsarbeiten wird die Firma Rüger aus Arnstein-Büchold für 12 093 Mark übernehmen. Der Teuerste der zwölf Anbieter verlangte über 40 000 Mark.
Bei der Entlastungsstraße Erlenbach werde die Gemeinde die Kosten dem Landkreis erstatten müssen, erklärte das Kreisoberhaupt. Baubeginn soll noch heuer sein, die Aufträge für die beiden Kreisverkehre sind vom Straßenbauamt bereits vergeben.
Bei der Umgehung Rodenbach sei die Sache etwas anders gelaufen, erläuterte Grein. Die Umgehung wurde aus Landkreisbauprogramm herausgenommen, damit Geld für den Aufstieg der Staatsstraße 2315 bei Marktheidenfeld frei wird. Die Stadt Lohr erhalte für diese Umgehung eine hohe Förderung vom Staat. Zudem wolle Grein versuchen, dass der Staat den Radweg Lohr-Neustadt baut.
Kein Präzedenzfall
Gewarnt wurde im Ausschuss davor, Lohr eine halbe Million Mark zu den Planungskosten zuzuschießen. Der Landkreis würde damit einen Präzedenzfall schaffen.
Mit wenigen Ausnahmen legt der Landkreis beim Ausbau von Kreisstraßen auch im Jahr 2001 sein Hauptaugenmerk auf Ortsdurchfahrten. Neu begonnen werden soll der Ausbau der Ortsdurchfahrt Birkenfeld (bereits vergeben) und Halsbach mit Freistrecke. Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Bühler, der nach dem Winter weiter geht, wurde bereits ein Nebengebäude abgerissen.
Bis auf Restarbeiten fertig sind die Bauarbeiten an den Ortsdurchfahrten Binsbach und Steinmark, der Freistrecke Fellen-Rengersbrunn sowie an der Saalebrücke Michelau.
In den Kreisstraßenbau werden damit heuer 13,64 Millionen Mark investiert. Der Eigenanteil des Landkreises beträgt 1,31 Millionen Mark.
"Das Problemkind Mainbrücke Gemünden könnten wir 2001 zumindest planerisch abschließen", hoffte Landrat Grein. Die Brücke habe Mängel, für die rechtlich niemand mehr in geradestehen müsse. Zuschüsse für die Sanierung gebe es nicht, wohl aber für eine "Ertüchtigung". Deshalb empfehle sich eine Planung zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch Radwege und eine bessere Fahrbahn. Auftraggeber müsse die Stadt Gemünden sein, der Landkreis werde sich als künftiger Baulastträger an Planung und Bau beteiligen.
Nicht in diesem Jahr, sondern erst 2002 und später will der Landkreis Main-Spessart diese Straßen ausbauen: Die Ortsdurchfahrt Aschfeld/Hundsbach (MSP 1), die Umgehung Karlburg (MSP 11), die Ortsdurchfahrt Wiesenfeld (MSP 14), die Trasse der MSP 17 bei Burgsinn; die Ortsdurchfahrten Habichsthal (MSP 21 und MSP 44), Pflochsbach (MSP 22), Marienbrunn (MSP 27), Bischbrunn (drei Bauabschnitte, MSP 29/30).
Für diese Projekte mit 21,3 Millionen Mark voraussichtlichen Gesamtkosten und für die Ortsdurchfahrt Hundsbach, die Mainbrücke Gemünden und die Ortsdurchfahrt Bischbrunn werden 300 000 Mark in den Haushalt eingestellt. Außerdem sind von den Vorjahren noch Haushaltsausgabereste vorhanden.