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Jens Schmitz

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Politik

Standpunkt: Dilettanten im Weißen Haus

Donald Trump wollte in Washington gründlich aufräumen, und sein Sicherheitsberater Michael Flynn gehörte im Wahlkampf zu den eifrigsten Saubermännern. Er leitete „Lock her up!“-Sprechchöre wegen Hillary Clintons nachlässiger E-Mail-Gepflogenheiten („Schließt sie weg!“) und nannte Barack Obama einen Lügner. Keinen Monat nach Trumps Amtsübernahme musste der Ex-General nun zurücktreten: Er hat mutmaßlich rechtswidrig die Außenpolitik einer amtierenden US-Regierung untergraben und darüber anschließend mehrfach die Unwahrheit gesagt. Mit Flynn geht einer der wenigen erfahrenen Mitarbeiter, die Trumps russlandfreundlichen Kurs mittrugen. So früh seinen Sicherheitsberater zu verlieren, ist aber vor allem ein herber Gesichtsverlust: Die Affäre bestätigt den Dilettantismusverdacht gegen Trumps Mannschaft. Der Präsident, der sich im Wahlkampf über Clintons privaten Server empörte, twittert mit einem ungesicherten Handy, lässt sich über nordkoreanische Raketentests im öffentlichen Bereich seiner Winterresidenz unterrichten und entsprechende Dokumente mit manipulierbaren Telefonen beleuchten. Dazu kommt das flexible Verhältnis zur Wahrheit: Den verfügbaren Informationen zufolge ist Flynn nicht über seine Falschaussagen gestürzt, von denen das Weiße Haus offenbar seit Wochen wusste. Zu Fall brachte ihn die Tatsache, dass sie öffentlich wurden. Die Frage liegt nahe, weshalb sich der angeblich erzürnte Vizepräsident Mike Pence nicht schon vorher durchsetzen konnte – und was die Regierung der „alternativen Fakten“ sonst noch vertuscht.

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