Geboten wurde einmal mehr ein musikalischer Querschnitt durch alle Genres, bevorzugt heuer jedoch aus der Popmusik der letzten Jahrzehnte.
Den Auftakt machte der zeitgenössische Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan van der Roost, welcher seit einigen Jahren zum Standardrepertoire der Kapelle gehört. Der Nachwuchs der Kapelle, die Musikdrachen, zeigte in zwei Stücken sein erlerntes und einstudiertes Können.
Begeisterndes Medley von Queens „Greatest Hits“
Fetzig ging es dann weiter mit der „Police Academy“ und einem begeisternden Medley von Queens „Greatest Hits“. Der neu einstudierte „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal, bekannt durch die Interpretation von James Last und als Standard in der Militärmusik, wurde ganz im Stil der Georgi-Bläser luftig und frisch dargeboten.
Zurück zur Popmusik folgte dann von Culture Club das swingende „Karma Chameleon“. Der dreiköpfige Posaunensatz der Kapelle mit Peter Gottwald, Lukas Dill und Kevin Scheller zeigte bei dem Dixieland-Marsch „Mister Dixie“ von Willi Löffler sein imposantes solistisches Können. Im Kontrast dazu dann vor der Pause noch der Ausflug in die Egerländer Blasmusik mit der „Fuchsgrabenpolka“ von Karel Vacek. Wieder einmal ein Beweis, dass die Georgis beide Richtungen mit Bravour meistern können.
„Überraschungsnummer“ des fünfköpfigen Schlagwerks
Immer wieder gerne gehört ist in der Interpretation der Georgis der von Paul Murtha arrangierte „Eighties Flashback“ mit einem kurzen, aber tiefgehenden Saxofonsolo von Leah Hohmann. Auch jedes Jahr gerne gehört, die „Überraschungsnummer“ des fünfköpfigen Schlagwerks, die dem Publikum in Sketchform und kurzweilig wieder einmal die Bandbreite der Musikrhythmen perfekt näher brachte. Wie wichtig ein umfassend besetztes Schlagwerk in der modernen Musik ist, konnte man dann bei dem mit zahlreichen Grammys ausgezeichneten „Uptown funk“ von Bruno Mars und Mark Ronson deutlich hören.
Eine spannende Mixtur aus böhmischer, wohliger Gemütlichkeit und frechen Rhythmen mit mexikanischem Temperament ist das von Stefan Schwalgin komponierte „Bohemian Tequila“. Kirstin Metz an der Trompete und Peter Gottwald mit seiner Posaune brachten dabei als Solisten den typischen lateinamerikanischen Sound.
Beim Jahreskonzert 2023 boten die Georgis eine Tour durch die 1980er Kulthits. Der damalige Erfolg forderte eine Fortsetzung mit der „80er Kult(tour) 2“. Mit hohem Erkennungswert zum Mitsingen und Summen beinhaltete das von Thiemo Kraas arrangierte Medley zahlreiche 1980er Ohrwürmer wie „Wunder geschehen“, „Verdamp lang her“ und „Major Tom“. Wie dieses Jahrzehnt war – bunt, schrill und etwas verrückt – , so bohrte sich die Musik in die Gehörgänge im ausverkauften Pfarrheimsaal.
Bürgermeister Jan Marberg an der E-Gitarre
Kontraste setzen, das war schon immer Ziel der Georgis, was mit dem folgenden Stück wieder bestens gelang. Dirigent und Profi-Tubist Manfred Häberlein zeigte als Solist an seiner Tuba einmal mehr sein exquisites Können bei der 1904 von Vittori Monti komponierten Rhapsodie „Czardas“. Hier ersetzte Häberlein in kaum für möglich zu haltenden Läufen die ursprünglichen Streicher des Stückes. Mit Standing Ovations honorierte das Publikum diesen Hörgenuss. Es zeigte sich einmal mehr, wie wertvoll Manfred Häberlein für die Fortentwicklung dieses Klangkörpers ist.
In vielen Umlandgemeinden nichts Ungewöhnliches, ein Bürgermeister als Ensemblemitglied, für Bad Brückenau aber eine Premiere: Bürgermeister Jan Marberg packte seine E-Gitarre aus und unterstütze das Ensemble bei dem 1978er Soulstück „I will Survive“, bestens bekannt als Hit von Gloria Gaynor. Jan Marberg wagte sich dabei sogar mit Bravour als Solist aus dem Schatten der Kapelle. Später versprach er dann, dass dieser Auftritt keine einmalige Angelegenheit bleiben wird.
Balu, der Bär aus dem Dschungelbuch, versuchte dann in der ersten Zugabe die Zuhörer zum Heimgehen zu animieren. „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ bewirkte aber das Gegenteil. Die Interpretation, verstärkt von den Soli von Posaune Lukas Dill, Trompete Kirstin Metz und Klarinette Janina Limpert, erforderte eine weitere Zugabe.
„Besser geht es nicht mehr!“
Mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“, welcher erstmals im letzten Jahr zu hören war, wurden dann die Gäste nach nicht mehr enden wollendem Schlussapplaus in die Nacht entlassen. Ein runder, musikalischer Abend, moderiert von Julia Spahn und unterstützt von zahlreichen Helfern fand seinen Abschluss. Viele Zuhörer meinten im Hinausgehen wie fast jedes Jahr: „Besser geht es nicht mehr!“ Warten wir das nächste Jahreskonzert 2026 also mit Spannung ab. Wer nicht solange warten will, kann die Georgi-Bläser bereits zum Stadtfest Ende Juni und zum Lindenfest in Wildflecken Anfang Juli wieder hören.