120 Kilometer Asphaltstrecke und 700 Kilometer unbefestigte Wege muss der Bauhof in Hammelburg jährlich kontrollieren. Fast 30 Spielplätze werden wöchentlich gesichtet und einem monatlichen Funktionstest unterzogen. Nebenbei gilt es knapp 250 Abfälle zu leeren und den Inhalt fachgemäß zu entsorgen.
Auch die städtischen Bäume müssen kontrolliert und die Grünanlagen gepflegt werden. Kleinere, aber auch größere Reparaturen oder Renovierungen werden ebenfalls häufig dem Bauhof zugeteilt. Die 100 offenen Aufträge: ein Wort, bei den vielen Aufgaben aber eigentlich kein Wunder.
Die Aufgaben des Bauhofs in Hammelburg
„Ich habe das Gefühl, dass der ein oder andere nicht weiß, was der Bauhof alles leistet“, sagt Leiter Thorsten Schoch. Flächenmäßig würden er und seine 30 Mitarbeitenden eine der größten Kommunen Unterfrankens abdecken. Außerdem gebe es oft Aufträge zu bearbeiten, die nicht zu den Hauptaufgaben des Bauhofes gehören – wie zum Beispiel das Einbauen einer neuen Heizungsanlage.

„Ich bin aber der Meinung, dass wir alles, was wir zusätzlich machen können, auch machen sollten.“ Schließlich sei das für die Stadt betriebswirtschaftlich am sinnvollsten. „Trotzdem sind wir gerade dabei, die Zahl etwa auf 40 bis 50 zu reduzieren“, sagt der 52-Jährige.
Vor allem Arbeiten, die schon länger liegen geblieben sind, sollen angegangen und nach und nach abgearbeitet werden. Ganz so einfach wie es in der Theorie klingt, ist es in der Praxis aber natürlich nicht. „Es kommen ja auch immer wieder Arbeiten mit höherer Priorität nach“, ist dem Stuckateur-Meister bewusst.
Arbeitsalltag der 30 Mitarbeitenden
Täglich von sieben bis 16 Uhr würden sie alles geben, damit alle Aufträge so zeitnah wie möglich abgearbeitet werden können. Aufgeteilt sind die Mitarbeitenden dabei in vier Teams – Gärtner und Stadtreinigung, Tiefbau und zwei Gruppen für den Hochbau. „Außerdem haben wir noch zwei Leute in der Verwaltung und einen Werkstattmeister“, berichtet Schoch.

Zugewiesen bekommt der Bauhof seine Aufgaben aus dem Rathaus; in den meisten Fällen aus dem Bauamt. „Ich schaue dann, was wir erledigen können und was nicht und gebe es an die unterschiedlichen Teams weiter“, berichtet der Leiter. Nur selten komme es vor, dass er mal einen Auftrag ablehnen muss. „Was wir ableisten können, das sollten wir auch machen.“ Trotzdem könne es natürlich vorkommen, dass die ein oder andere Arbeit mal länger als gewöhnlich liegenbleibt.
Denn: Geordnet werden die Aufgaben nach einer vom Rathaus vorgegebenen Priorität. „Es kann immer mal was dazwischen kommen – zum Beispiel bei Hochwasser“, erklärt der 52-Jährige. Nach einer kurzen Besprechung am Morgen, wer welche Aufgaben erledigt, starten die 29 Männer und die eine Frau dann in den Arbeitstag.

„Wir haben wirklich sehr qualifiziertes Personal, das absolut eigenständig arbeitet“, freut sich der Leiter. Ohne ein solch selbstständiges Arbeiten wäre vieles so nicht mehr umsetzbar. „Man ist nur so stark wie sein Team und wir ergänzen uns am Bauhof hervorragend.“
So läuft der Winterdienst in Hammelburg
Und: Auch maschinell ist der Bauhof gut ausgestattet. „Wir haben ungefähr 20 Maschinen. Durch die große Fläche braucht man das aber auch“, berichtet der Betriebswirt. Fast täglich seien alle Fahrzeuge im Einsatz. Für den Winterdienst nutzt der Bauhof vor allem einen Lkw, den einzigen Unimog und einen Kleintraktor. „Mitarbeitenden, deren Aufgaben in den kälteren Monaten wegfallen, ergänzen dann einfach die anderen Teams“, berichtet er.

Nötig sei das aber nur selten, denn im Winter falle der Heckenschnitt an, welcher den Bauhof zu dieser Zeit schon zu 90 Prozent auslaste. „Es kommt also nur selten vor, dass der ein oder andere Mal bei einem anderen Team mitgeht.“ Was ebenfalls nicht vergessen werden darf: „Mit den ganzen Vorgaben, die es einzuhalten gibt, kostet auch die Dokumentation der Arbeit schon wahnsinnig viel Zeit.“ Vor allem bei der Spielplatzsichtung sei das aber durchaus wichtig und sinnvoll, findet Schoch.
Im Bauhof kommt keine Langeweile auf
Eines ist auf jeden Fall sicher: Langweilig wird es den Mitarbeitenden vom Hammelburger Bauhof nicht. „Kein Tag ist wie der andere“, erzählt einer der Angestellten. Sobald irgendwo Hilfe benötigt wird, werde nicht selten spontan der Bauhof um Hilfe gebeten. „Der Bauhof ist die Feuerwehr der Stadt Hammelburg“, witzelt er.

Ab und zu komme es auch mal vor, dass einzelne Teams auf der Straße von der Bevölkerung angesprochen werden. „Viele Dinge, die wir erledigen, fallen auf den ersten Blick überhaupt nicht auf, gesehen werden aber natürlich nur die Dinge, die nicht erledigt sind“, sagt der Leiter.
Dass Mitarbeiter angegangen werden, seien aber zum Glück nur Einzelfälle. „Auch wir haben natürlich noch Baustellen, an denen wir arbeiten müssen. Trotzdem finde ich, sind wir auf einem sehr guten Weg“, berichtet Schoch.