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Rothhausen: Die Lauertalkapelle feiert ihr 50-jähriges Bestehen

Rothhausen

Die Lauertalkapelle feiert ihr 50-jähriges Bestehen

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    Die Lauertalkapelle Rothhausen bei einem der ersten Auftritte überhaupt. Ganz rechts spielt Manfred Klopf die Trompete.
    Die Lauertalkapelle Rothhausen bei einem der ersten Auftritte überhaupt. Ganz rechts spielt Manfred Klopf die Trompete. Foto: Festschrift zum Jubiläum der Lauertalkapelle/Archiv Ingo Mack

    Glück gehabt hat Rothhausen, dass sich 1975 musikbegeisterte Menschen zusammengefunden haben, um eine eigene Kapelle zu gründen. Schließlich waren die 1970er Jahre das letzte Jahrzehnt klassischer Vereinsgründungen, insbesondere für Musikkapellen. Diese Art der manifestierten Bindung nahm danach stark ab und wäre in dieser Form heute wohl kaum noch möglich.

    Dabei wurde schon seit den 1950er Jahren in Rothhausen Musik gespielt. Alois Saar hatte die Befähigung, junge Musiker auszubilden, die sich vor allem der Kirchenmusik widmeten und Flurprozessionen begleiteten. Er bildete auch Manfred Klopf aus, der die Leidenschaft verinnerlichte und selber zum Ausbilder wurde. Das sollte zum Glücksfall für den Ort werden. Denn auf sein Bestreben hin bekam der Ort neben Sportverein, Feuerwehr und Schützenverein nun seinen vierten Verein.

    1975 Auftrittsreife erlangt

    Manfred Klopf stammte zwar aus Rothhausen, schwang aber zunächst in Theinfeld bei der 1968 gegründeten Trachtenkapelle den Dirigentenstab. Die Vermittlung des jungen Dirigenten wurde durch die enge Freundschaft von Alois Saar mit dem Theinfelder Inspirator Wolfgang Emmer möglich, der aus Böhmen stammte und die Musik seiner Heimat vermittelte. Die Theinfelder waren ein schnell wachsendes Ensemble mit viel Erfolg, und Manfred Klopf überzeugte auch einige junge Rothhäuser, dort mitzuspielen. Die späteren Gründungsmitglieder der Lauertalkapelle waren der Meinung, mit dieser Basis doch auch in Rothhausen eine offizielle Kapelle gründen zu können. Ein Drängen, dem Manfred Klopf nachgab. Und nachdem 1974 mit Lothar Kirchner ein Nachfolger für die Trachtenkapelle Theinfeld gefunden worden war, formte Manfred Klopf in Rothhausen ein Ensemble, das 1975 Auftrittsreife erlangte und zur offiziellen Gründung der „Lauertalkapelle Rothhausen“ führte.

    35 Bürger tragen sich in Gründungsliste ein

    Seine Initiative wurde nach Angaben aus der eigens für das Jubiläum erstellten Festschrift von Willi Kehl, Matthias Pfarr und weiteren Bürgern unterstützt, und so wurde am Dreikönigstag 1975 im Sportheim die Gründungsversammlung der Lauertalkapelle abgehalten. 35 Bürger trugen sich demnach in die Gründungsliste ein. Zum 1. Vorsitzenden wurde Willi Kehl gewählt.

    Und auch in Rothhausen hatte Manfred Klopf Erfolg, bildete mit viel Enthusiasmus junge Musiker aus, und die Kapelle hatte viele Auftritte. Dann kam 1977 der Schock, als der große Motivator im Alter von nur 37 Jahren an seinem Nierenleiden verstarb. Ein Schock für den ganzen Ort, denn der beliebte Bürger engagierte sich nicht nur für die Musik, sondern, vom christlichen Glauben geprägt, auch aktiv für seine Mitmenschen, sei es in der Sanitätsausbildung oder für ein Kind, das er in seine Familie aufgenommen hatte.

    Nur mit Mühe konnten die folgenden Jahre überstanden werden. Dirigenten aus Nachbarkapellen sprangen aushilfsweise ein, um dem jungen Ensemble einen Fortbestand zu sichern. Erst ab 1982, mit dem neuen Leiter Alfons Gundelach aus den eigenen Reihen, kehrte wieder Stabilität ein. Das zehnjährige Bestehen mit großem Fest stellte einen ersten großen Höhepunkt dar. 1989 wurde die erste einheitliche Tracht angeschafft.

    Ab 1993 für moderne Musik geöffnet

    Musikalisch für moderne Musik öffnete sich die Lauertalkapelle ab 1993 unter Janine Ehringsfeld aus Hammelburg. Ab 1998 war der 1. Vorsitzende Jürgen Mangold zugleich musikalischer Leiter der Kapelle. Er brachte weitere musikalische Qualität in die Rothhäuser Blasmusik. Im Vorstand gab es mit Sibylle Mack sowie ihren Stellvertreterinnen Marina Röß und Rebekka Englert einen Generationenwechsel, der ab 2008 mit Ingo Mack und Marina Röß weitergeführt wurde. Unter der Leitung von Thomas Reuß aus Burkardroth wagte man sich an neue musikalische Projekte und trat unter anderem in der Bavaria-Klinik Bad Kissingen, bei Kurkonzerten, beim Saale-Musicum sowie bei einem Wertungsspiel in Münnerstadt auf. In dieser Zeit erfolgte auch der Wechsel von der klassischen Weihnachtsfeier hin zu einem Weihnachtskonzert. Dabei wurden stets die Nachwuchsmusiker integriert, die zunächst von Jannis Seufert und anschließend von Claudia Geyer dirigiert wurden.

    2011 übernahm mit Hilmar Kehl ein Musiker der ersten Stunde den Vorsitz. Ein weiterer großer Schritt war der Umzug 2018 aus dem für Proben genutzten Sportheim in eigene Proberäume im Gebäude der ehemaligen Grundschule. 2020 wurde Jannis Seufert zum 1. Vorsitzenden gewählt. Seither ist er außerdem für die musikalische Leitung verantwortlich, unterstützt von Co-Dirigent Mark-Arne Fuhl.

    Sehr zufrieden ist das Dirigenten-Duo nach eigener Aussage mit der Kooperation mit der Blaskapelle Thundorf unter der Leitung von Stefan Meister, die im Frühjahr 2023 geschlossen wurde. Man ergänzt sich bei den jeweiligen Auftritten in den Ortsteilen hervorragend, und die Zusammenarbeit mündete unter anderem in zwei sehr erfolgreichen Weihnachtskonzerten.

    Das Festprogramm

    Nachdem bei einem Kommersabend bereits viele Ehrungen ausgesprochen wurden, soll nun noch einmal richtig gefeiert werden.

    Am Samstag, 5. Juli, gibt es ab 15 Uhr einen Festzug mit Gemeinschaftschor. Ab 16 Uhr spielt in der Turnhalle die Trachtenkapelle Theinfeld, und ab 18 Uhr der Musikverein Maßbach. Ausgelassene Party ist dann ab 21 Uhr beim „Schneckeneck-Revival“ angesagt, das ebenfalls in der Turnhalle stattfindet und zu dem die legendären DJs „Matze & Fränky“ auflegen.

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