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Pendlerfrust in Königsbrunn: „Meine Frau ist fix und fertig“

Königsbrunn

Pendlerfrust in Königsbrunn: „Meine Frau ist fix und fertig“

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    Ein Bus des AVV: Auf ihn warten Pendler in Mering teilweise fast 40 Minuten lang, bevor sie nach Königsbrunn weiterfahren können.
    Ein Bus des AVV: Auf ihn warten Pendler in Mering teilweise fast 40 Minuten lang, bevor sie nach Königsbrunn weiterfahren können. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Abends nach der Arbeit für die letzten Kilometer auf dem Heimweg von München nach Königsbrunn fast 40 Minuten in der Kälte warten? So geht es Pendlerinnen und Pendlern am Bahnhof in Mering immer wieder. Sie kommen dort mit dem Zug an - und der Bus der Linie 100, der sie das letzte Stück nach Königsbrunn bringen soll, ist schon weg. Oder kommt zu spät. Oft sind derartige Beschwerden von den Bewohnern der größten Stadt im Landkreis Augsburg zu hören. Bürgermeister und Verwaltung wissen längst Bescheid. Sie stoßen, wie sie sagen, beim Augsburger Verkehrsverbund (AVV) aber auf taube Ohren.

    „Meine Frau ist total fix und fertig“, sagt der Königsbrunner Milan Held. Er hole seine Frau, die in München in einer Apotheke arbeite, oft in Mering am Bahnhof ab. „Das passiert alle zwei Wochen“, sagt er. Denn München-Pendler, die mit dem Zug regulär um 18.28 Uhr in Mering ankommen und weiter nach Königsbrunn wollen, haben Pech. Der Bus der Linie 100 ist kurz vorher abgefahren, startet laut Fahrplan seit einigen Monaten um 18.25 Uhr nach Königsbrunn. „Der Bus fährt leer nach Königsbrunn“, sagt Held. Der nächste kommt um 19.05 Uhr.

    Dem AVV fehlen Busfahrer - aber die Kritik aus Königsbrunn geht weiter

    Irgendwas gehe beim Pendeln von Königsbrunn nach München fast täglich schief, sagt Held. Manchmal komme auch der Bus am morgen nicht rechtzeitig und seine Frau müsse einen späteren Zug nehmen. Auch Ausfälle beklagt er. Er selbst sei seit zwei Jahren in Rente, sagt Milan Held. Früher sei auch er nach München gependelt. Damals, so der Königsbrunner, habe das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch besser geklappt. Theoretisch könne er seine Frau täglich mit dem Auto in Mering abholen. „Aber das ist nicht die Lösung.“ Held fordert, dass die Abfahrtszeit der Busse in Mering wieder von 18.25 Uhr auf 18.35 Uhr geändert wird, damit sie zur Ankunftszeit des Zuges aus München passt. Hofft er auf Besserung durch eine mögliche Fusion von AVV und dem MVV aus München? „Nein, das wird noch schlimmer.“ Denn dann seien die Entscheidungsträger nicht einmal mehr vor Ort.

    Ein Grund für viele Probleme ist der immer wieder thematisierte Mangel an Busfahrern. Das bezweifelt kaum jemand. Die Kritik am AVV reicht aber weiter. Sie gilt auch der mangelnden Kommunikation des Verkehrsverbundes. „Die beantworten keine Briefe und Anrufe“, sagt Held. Ähnlich sind die Erfahrungen der Lokalpolitiker aus Königsbrunn. Bürgermeister Franz Feigl (CSU) sagte bei der Bürgerversammlung Ende November: „Das Problem ist, dass die Kommunikation so schlecht ist.“

    Linie 100: AVV weist die Kritik aus Königsbrunn teilweise zurück

    Fahren Busse der Linie 100 wirklich leer oder fast leer nach Königsbrunn, weil sie den Feierabendverkehr aus München um wenige Minuten verpassen? Im Oktober sagte Feigl im Werkausschuss: „Mir fehlen immer noch die Fahrgastzahlen. Ich habe sie jetzt zum dritten Mal angefordert.“ Der AVV weist die Kritik teilweise zurück. Unbeantwortete Anfragen der Stadt Königsbrunn gebe es nach ihrem aktuellen Stand nicht, sagt Pressesprecherin Irene Goßner. Zu Ausfällen komme es auf der Linie 100 zwischen Mering und Königsbrunn außerdem kaum: „Seit August ist uns kein Fahrtausfall gemeldet worden.“

    Der Beschwerde, dass manche Züge aus München den nächsten Bus nach Königsbrunn in Mering knapp verpassen, entgegnet Goßner, dass es nicht für jeden Zug aus München einen passgenauen Bus geben könne. Für viele Verbindungen sei die Wartezeit aber deutlich kürzer. Wer etwa um 18.09 Uhr mit dem Zug aus München in Mering ankommt, kann 16 Minuten später mit dem Bus weiterfahren nach Königsbrunn. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember ist die einzige Änderung auf der Linie 100, dass fortan die Königsbrunner Haltestelle Europaplatz Teil der Route ist.

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