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Giebelstadt: Abflug in Giebelstadt: Staatsanwalt ermittelt in Unterfranken nach Flugzeugabsturz wegen fahrlässiger Tötung

Giebelstadt

Abflug in Giebelstadt: Staatsanwalt ermittelt in Unterfranken nach Flugzeugabsturz wegen fahrlässiger Tötung

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    Im Garten vor einem Haus in Plettenberg im Sauerland lagen die Trümmer der abgestürzten Maschine aus Giebelstadt verstreut.
    Im Garten vor einem Haus in Plettenberg im Sauerland lagen die Trümmer der abgestürzten Maschine aus Giebelstadt verstreut. Foto: Alex Talash/dpa

    Sein Ultraleicht-Flugzeug hatte der Pilot gerade erst in Unterfranken gekauft: Beim geplanten Überführungsflug von Giebelstadt (Lkr. Würzburg) nach Marl in Nordrhein-Westfalen verlor die neue Maschine am 4. März rund 80 Kilometer vor dem Ziel plötzlich jäh an Höhe. Videos von Passanten am Boden dokumentierten, dass offenbar das Rettungssystem versagte: Ein roter Fallschirm flatterte ungeöffnet am Heck. Das Flugzeug stürzte in Plettenberg in einen Vorgarten, der 64-jährige Pilot starb.

    Der Absturz, bei dem ein 16-jähriger Jugendlicher an der Absturzstelle nur knapp mit dem Leben davonkam, sorgte bundesweit für Aufsehen. Zur Unfallursache laufen intensive Untersuchungen – auch im Landkreis Würzburg, wo der bekannte Pilot und Konstrukteur die Ultraleicht-Maschine vom Typ „Dallach Faszination P4“ abgeholt hatte.

    Ermittlungen zum Zustand des Flugzeugs

    Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt jetzt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung – auch am Start-Flugplatz im Raum Würzburg. Im Blick haben die Ermittler dabei laut Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli einen Luftfahrtsachverständigen, der die einmotorige Propellermaschine laut Prüfbericht zuletzt untersucht hatte.

    „Die Frage, wie es zum Absturz kommen konnte, ist noch nicht geklärt“, bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hagen. Man warte auf den technischen Unfallbericht der Bundesstelle für Fluguntersuchungen (BFU). Geprüft wird demnach, ob das Flugzeug beim Start verkehrs- und flugtauglich war oder ob es Mängel bei der Abnahme gab.

    Der Pilot aus Bochum war mit einem Bekannten nach Würzburg geflogen, um das Flugzeug abzuholen. Den Rückflug in der eigenen Maschine trat der 64-Jährige allein an. Sein Ziel war der Flughafen Loehmühle bei Marl.

    Aus bislang ungeklärter Ursache geriet er kurz vor dem Ziel in Schwierigkeiten. Der von ihm ausgelöste Rettungsschirm, der aus dem Heck katapultiert wird, öffnete sich nicht. Das erschwerte möglicherweise die Manövrierfähigkeit des Flugzeugs, das nahezu ungebremst zu Boden stürzte.

    Sicherheitsexperten prüfen auf technische Mängel

    Laut einem Sprecher der Bundesstelle für Fluguntersuchungen richtet sich das Augenmerk auf das Rettungssystem, das offenbar versagte. „Im Idealfall kann man das Rettungssystem in jeder Fluglage auslösen“, erklärt ein BFU-Sprecher. „Der Schirm wird mit einer Rakete durch die Bordwand hinausgeschossen – ähnlich wie bei einer starken Silvesterrakete“.

    Sollten die Ermittler über den Einzelfall hinaus technische Mängel oder Sicherheitsrisiken feststellen, sei eine Sperrung des Systems denkbar, so der Sprecher: „Im Vordergrund der Untersuchung steht bei uns immer die Frage, wie die Flugsicherheit erhöht werden kann.“

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    2 Kommentare
    Johannes Metzger

    Sollte nicht auch geprüft werden, warum das Flugzeug in eine Lutnotlage kam?

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    Georg Ries

    Da steht doch "Geprüft wird demnach, ob das Flugzeug beim Start verkehrs- und flugtauglich war oder ob es Mängel bei der Abnahme gab. "

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