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Viel zu hohe Sozialversicherungsbeiträge? So könnten sich die Pläne von Union und SPD aufs Gehalt auswirken

Steuern

Viel zu hohe Sozialversicherungsbeiträge? So könnten sich die Pläne von Union und SPD aufs Gehalt auswirken

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    Auf Arbeitnehmer kommen offenbar noch größere Belastungen zu.
    Auf Arbeitnehmer kommen offenbar noch größere Belastungen zu. Foto: StudioLaMagica, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Auf Steuerzahler könnten weitere Belastungen zukommen. Die Grundlage für diese Befürchtung liefert der Koalitionsvertrag – und zwar bezüglich der Sozialversicherung. „Alle in den Entwürfen genannten konkreten Maßnahmen, die das Ziel stabiler Sozialversicherungsbeiträge kurzfristig hätten sicherstellen können, sind aus dem finalen Koalitionsvertrag gestrichen worden“, analysiert Andreas Storm, Chef der DAK-Gesundheit, im Gespräch mit der Augsburger Allgemeine. Den Plan von Union und SPD, eine Kommission zu bilden, die Reformvorschläge ausarbeitet und diese Anfang 2027 vorschlagen soll, nennt er „absurd“.

    Auch die Experten des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erwarten höhere Sozialversicherungsbeiträge. IW-Ökonom Dr. Jochem Pimpertz, glaubt, dass die neue Koalition Arbeitnehmer in ernsthafte Finanzschwierigkeiten manövrieren könnte, wie er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verriet. Auf ein derartiges Szenario gebe es mehrere Hinweise.

    Sozialversicherungsbeiträge und der Koalitionsvertrag

    Das Niveau der Sozialabgaben ist aktuell hoch. Es liegt derzeit bei 42,5 Prozent, wie das IGES Institut ausgerechnet hat. Laut Pimpertz könnte der Wert in den nächsten Jahren auf bis zu 46 Prozent ansteigen. Für eine Arbeitnehmerin oder einen Arbeitnehmer, der 4000 Euro brutto verdient, würde das eine Mehrbelastung von rund 900 Euro im Jahr bedeuten. Eine IGES-Prognose rechnet mit einer Last der Sozialabgaben von rund 50 Prozent im Jahr 2035. Hauptgrund für diese Prognosen sind die steigenden Kosten im Gesundheitsbereich.

    Der Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherungen rechnet bereits im Jahr 2025 mit einem Anstieg der Behandlungskosten von 6,8 Prozent. Die Einnahmen, die durch höhere Beiträge in Kranken- und Pflegeversicherung generiert werden, würden sich gleichzeitig auf 5,1 Prozent belaufen. Die Folge: 46,7 Milliarden Euro fehlen. Demnach wäre eine weitere Erhöhung der Beiträge wohl unumgänglich. Das würde noch weniger Netto vom Brutto für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeuten.

    Sozialabgaben: Koalitionsvertrag könnte „Beitragstsunami“ verursachen

    „Wenn nicht nachgelegt wird, dann ist mit diesem Koalitionsvertrag ein Beitragstsunami vorprogrammiert“, befürchtet Storm: „In der Pflegeversicherung droht bereits in diesem Jahr ein Beitragsanstieg, in der gesetzlichen Krankenversicherung spätestens zum Jahreswechsel eine massive Erhöhung des Zusatzbeitrags. Das bedeutet nicht nur eine Zumutung für versicherte Beschäftigte, Rentner und Arbeitgeber, das ist auch Gift für die Konjunktur.“

    Während die Beiträge steigen dürften, ist im Koalitionsvertrag keine deutliche Steuersenkung vorgesehen. Friedrich Merz (CDU) weiß, dass die Sorge nach weniger Netto vom Brutto daher verständlich ist. „Die Befürchtung ist aus heutiger Sicht sicherlich nicht unberechtigt“, sagte er im Interview mit der Bild. Als Kanzler wolle er allerdings für eine Trendwende sorgen. Wie er diese erreichen möchte, geht aus dem Koalitionsvertrag allerdings kaum hervor, da sind sich einige Experten einig.

    Auch interessant: Merz möchte eine Mindestrente von 2500 Euro erreichen. Union und SPD wollen außerdem eine Aktivrente auf den Weg bringen.

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