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Ist Ihr Gehalt fair? So können Sie es beurteilen

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Ist Ihr Gehalt fair? So können Sie es beurteilen

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    Wie fair ist ihr Gehalt? Mit diesen Hinweisen lässt sich abschätzen, ob es gerecht ist.
    Wie fair ist ihr Gehalt? Mit diesen Hinweisen lässt sich abschätzen, ob es gerecht ist. Foto: Monika Skolimowska/dpa (Symbolbild)

    Geld macht glücklich – oder nicht? Zumindest hilft es, genug Geld zu verdienen, um keine Existenzsorgen zu haben. Nur mit wenigen Jobs kann man ein Millionengehalt verdienen. Millionäre fragen sich natürlich seltener, ob sie fair verdienen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stellen sich früher oder später, aber die Frage: Verdiene ich eigentlich genug? Wer sein Gehalt richtig einordnen kann, hat auch bessere Chancen in der nächsten Verhandlung. Worauf es beim Vergleich ankommt – und was man tun kann, wenn das eigene Einkommen hinterherhinkt.

    Übrigens: Mit Kindergeld, Elterngeld und Elterngeld Plus unterstützt der Staat Familien finanziell. Der Staat hat noch mehr Leistungen, wie er Familien und Eltern fördert.

    Faire Bezahlung: Was beeinflusst das Gehalt?

    Erst einmal entscheiden einige persönliche Faktoren über das Gehalt. „Verschiedene individuelle Faktoren spielen für die Entlohnung eine Rolle“, sagt Julia Lang vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg der dpa. Dazu zählen etwa Ausbildung, Qualifikationen und Berufserfahrung. Aber auch Branche und Position innerhalb des Unternehmens wirken sich auf die Bezahlung aus. Laut Lang zeige eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, dass auch Anforderungsniveau, Geschlecht, Bundesland, Betriebsgröße und Tarifbindung eine wesentliche Rolle spielen. Sowohl persönliche als auch strukturelle Faktoren sind also schonmal Einflussquellen auf das Gehalt.

    Gut zu erkennen sind die Unterschiede schon bei Mann und Frau, mit dem Gender-Pay-Gap. Rein rechnerisch arbeitete eine Frau bis zum 7. März kostenlos. Auch im Main-Spessart gibt es noch Unterschiede, wie die Main-Post zum Aktionstag „Equal Pay Day“ recherchierte.

    Faires Gehalt: Wie gut sind Vergleichsportale?

    Online-Vergleichsportale wie StepStone, Glassdoor oder Kununu geben einen ersten Anhaltspunkt, wie die Gehälter in einem Unternehmen sind. Allerdings sind die Daten dort mit Vorsicht zu genießen. „Bei Vergleichsportalen ist das Problem, dass sie oft auf Daten beruhen, die von Datenbanknutzern selber eingegeben wurden“, sagt IAB-Experte Hermann Gartner der dpa. Es handele sich also nicht um repräsentative Erhebungen. Damit sei es auch schwer einzuschätzen, wie zuverlässig die Angaben sind.

    Zudem sei entscheidend, welche Angaben in die Berechnung einfließen. Gartner nennt Beispiele: Sind Azubis mit dabei, werden Brutto- oder Nettolöhne angegeben, Monats- oder Stundenlöhne? Und zählen auch Teilzeitkräfte in die Statistik oder nur Vollzeitbeschäftigte? Diese Unterschiede machen einen objektiven Vergleich oft schwierig. Doch wo findet man verlässliche Gehaltsdaten? Für eine realistische Einschätzung empfiehlt sich ein Blick in offizielle Statistiken. Zu den wichtigsten Quellen zählen:

    • das Sozioökonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)
    • das Statistische Bundesamt mit der Verdiensterhebung
    • der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit
    • der WSI-Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung

    Gehalt verhandeln: Darf ich wissen, was meine Kolleginnen und Kollegen verdienen?

    Über Geld spricht man nicht, heißt es noch immer sehr oft in Deutschland. Doch es hilft im Zweifel jedem einzelnen Arbeitnehmer, es doch zu tun. „Gehaltsdaten sind oft auch über den Betriebsrat eines Unternehmens oder über Gewerkschaften zu bekommen“, sagt Ute Gietzen-Wieland, Business-Coach aus Bielefeld, der dpa. Dort bekomme man zumindest grobe Orientierungswerte. Ein weiterer Tipp: In manchen Stellenausschreibungen finden sich bereits konkrete Gehaltsangaben. Auch diese können einen realistischen Rahmen bieten. „Beschäftigte dürfen durchaus wissen, was ihre Kolleginnen und Kollegen verdienen“, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht, der dpa. Das Entgelttransparenzgesetz schaffe hier eine rechtliche Grundlage.

    Wer feststellt, dass ein Kollege für die gleiche Tätigkeit mehr Gehalt erhält, sollte das Thema sensibel angehen. Einen Rechtsanspruch auf gleiches Gehalt bei gleicher Arbeit bestehe nur in seltenen Fällen. „Ein solcher Fall ist etwa eine offensichtliche Geschlechterdiskriminierung“, sagt Oberthür. Nur dann bestehe ein rechtlicher Anspruch auf gleiche Bezahlung. Lieber sollte man im Zweifel mit guter Leistung und anderen fachlichen Argumenten überzeugen.

    Übrigens: Ab einem bestimmten Gehalt gehört man zur Mittelschicht – doch die Unterschiede etwa zwischen Durchschnittsgehalt und Median-Gehalt sind nicht zu unterschätzen.

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