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Mittleres Einkommen: So hoch muss Ihr Gehalt sein, um es zu erreichen

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Mittleres Einkommen: So hoch muss Ihr Gehalt sein, um es zu erreichen

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    Wie hoch muss das Gehalt sein, um ein mittleres Einkommen zu haben?
    Wie hoch muss das Gehalt sein, um ein mittleres Einkommen zu haben? Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Im politischen Diskurs ist sie ein Dauerbrenner: die Mittelschicht. Ob Steuerpolitik, Rente oder Energiepreise – kaum ein Thema, bei dem nicht von der „Mitte der Gesellschaft“ die Rede ist. Viele Menschen fühlen sich dieser Gruppe zugehörig. Doch was bedeutet das eigentlich konkret? Wie viel Einkommen braucht man, um tatsächlich zur Mittelschicht in Deutschland zu zählen? Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gibt darauf fundierte Antworten.

    Wie ermittelt man das mittlere Einkommen?

    Zunächst eine wichtige Unterscheidung: Wenn in Studien von „mittlerem Einkommen“ die Rede ist, geht es meist nicht um den Durchschnitt (also den arithmetischen Mittelwert), sondern um den Median – also das Einkommen, das genau in der Mitte liegt: Die eine Hälfte der Bevölkerung verdient mehr, die andere weniger.

    Zur Mittelschicht im engeren Sinne zählt laut IW-Definition, wer zwischen 80 und 150 Prozent dieses Median-Einkommens zur Verfügung hat – nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Dabei wird das Einkommen nicht einfach auf den Kopf gerechnet, sondern bedarfsgerecht gewichtet: Eine vierköpfige Familie braucht mehr Geld als ein Single, aber nicht das Vierfache – etwa, weil Kinder weniger konsumieren als Erwachsene oder Haushaltskosten gemeinsam getragen werden.

    Welcher Wert gilt als mittleres Einkommen?

    Ein Single mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 1.850 Euro pro Monat zählt laut IW bereits zur Mitte der Gesellschaft. Eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder) benötigt dafür mindestens 3.880 Euro netto im Monat. Das klingt zunächst nicht übermäßig viel – dennoch liegt ein erheblicher Teil der Bevölkerung unterhalb dieser Schwelle und gehört somit nicht zur „Mitte im engeren Sinne“.

    Das Statistische Bundesamt stellt jedes Jahr ebenfalls Berechnungen auf, allerdings betrachtet es hierbei das Bruttojahresgehalt. Demnach lag der Median für einen Bruttojahresverdienst (einschließlich Sonderzahlungen) im Jahr 2024 bei 52.159 Euro. Geht man davon aus, dass man zwischen 80 und 150 Prozent dieses Medians zur Verfügung haben muss, um zur sogenannten Mittelschicht in Deutschland zu zählen, sollte das Gehalt also zwischen 41.727 Euro und 78.239 Euro liegen.

    Das mittlere Einkommen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Im Jahr 2023 lag das Mittel des Einkommens noch bei 46.292 Euro brutto. Das Statistische Bundesamt verzeichnet damit einen Anstieg um 5,3 Prozent.

    Übrigens: Auch das Gehalt, mit dem man in Deutschland als armutsgefährdet gilt, mag einige überraschen.

    Einkommen: Ab wann ist man reich?

    Interessant ist auch, wo nach IW-Definition die „Reichen“ beginnen – also Menschen, die über 250 Prozent des Medianeinkommens verfügen. Für einen Single beginnt der Reichtum bei monatlich 5.780 Euro netto. Ein kinderloses Paar mit mehr als 8.670 Euro Haushaltsnettoeinkommen im Monat gehört bereits zu den einkommensstärksten vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

    Doch hier klaffen Wahrnehmung und Wirklichkeit weit auseinander: Viele Menschen würden überschätzen, wie viele tatsächlich zu den Reichen zählen. Frühere Umfragen zeigen – so geht aus der Pressemeldung des IW hervor – dass die Deutschen glauben, etwa ein Viertel der Bevölkerung sei „reich“. Tatsächlich sind es nur rund vier Prozent.

    Warum ist es wichtig, die Mittelschicht zu kennen?

    Die genaue Einordnung in Einkommensgruppen ist nicht nur für statistische Zwecke relevant, sondern auch für die Gestaltung von Politik. Denn wer die Mittelschicht stärken will, muss wissen, wo sie tatsächlich beginnt und wo sie aufhört. Die Zahlen zum Medianeinkommen können eine Grundlage bilden, um zu entscheiden, wie gezielt gefördert und entlastet werden kann.

    Übrigens: Auch wenn Geld alleine bekanntlich nicht glücklich macht, gibt es ziemlich genaue Zahlen dazu, ab wie viel Einkommen man glücklicher ist.

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