In Deutschland ist die Höhe der Rente nach oben gedeckelt, es gibt also keine Mindestrente, dafür aber eine Maximalrente. Damit man sieht, wie sich die Leistung des Rentensystems entwickelt, wurde das sogenannte Rentenniveau ins Leben gerufen. Aktuell liegt es bei 48 Prozent. Bekommen Rentnerinnen und Rentner damit tatsächlich 48 Prozent von ihrem Lohn ausgezahlt? Und ist das brutto oder netto? Antworten auf diese und weitere Fragen geben wir Ihnen im Artikel.
Rente: Was ist das Rentenniveau?
Das Rentenniveau ist eine Vergleichsgröße und zeigt die Relation zwischen einer standardisierten Rente – 45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens – und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt.
Rentennievau: Wird es als Brutto- oder Netto-Wert angegeben?
Der Deutschen Rentenversicherung zufolge wird das Rentenniveau als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der oben beschriebenen standardisierten Rente werden die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden neben der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung noch die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung abgezogen.
Steuern werden nicht berücksichtigt, da Renten seit der Einführung der nachgelagerten Besteuerung 2005 nicht mehr einheitlich besteuert werden. Dieser Prozess soll allerdings bis 2058 abgeschlossen sein.
Übrigens: Auch Rentner, die 2005 in Rente gegangen sind, müssen Steuern zahlen.
Zeigt das Rentenniveau, wie hoch meine Rente ist?
Ein häufiger Irrtum ist, dass das Rentenniveau genau angibt, wie viel Prozent Arbeitnehmer von ihrem letzten Lohn als Rente erhalten. Das gilt nur, wenn Arbeitnehmer 45 Jahre lang so viel verdienen wie der Durchschnitt aller Deutschen und dafür Beiträge in die Rentenversicherung zahlen. Das Durchschnittsgehalt liegt 2025 bei 50.493 Euro, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt.
Wie bereits erwähnt, dient das Rentenniveau als Rechengröße. Besonders die Entwicklung des Rentenniveaus ist bedeutend, denn sie zeigt laut der Gewerkschaft IG Metall, inwieweit Rentnerinnen und Rentner am Wohlstand teilhaben. Wenn das Rentenniveau sinkt, bedeute das, dass die Rente von Löhnen und Wohlstandsgewinnen abgekoppelt sei.
Laut aktuellem Koalitionsvertag soll das Rentenniveau bis 2038 stabil bei 48 Prozent gehalten werden.
Übrigens: Der Koalitionsvertrag hat für Rentnerinnen und Rentner einige Verbesserungen und mehr Geld im Gepäck. Besonders wer Mütterrente bezieht, darf sich freuen. Außerdem will Friedrich Merz mit der Frühstart-Rente allen Versicherten eine Rente von 2500 Euro ermöglichen.
Rente: Was passiert mit der Rente, wenn das Rentenniveau sinkt?
Wenn das Rentenniveau sinkt, bedeutet es nicht, dass auch die Renten an sich sinken. In Deutschland gilt die sogenannte Rentengarantie. Es ist also gesetzlich ausgeschlossen, dass Rentnerinnen und Rentner im Laufe ihres Lebens weniger Rente bekommen. Sollte das Rentenniveau sinken, können laut Deutscher Rentenversicherung die Renten trotzdem weiter steigen, nur nicht mehr so stark wie die Einkommen.
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