Jung in Rente zu gehen, ist für viele Menschen eine Traumvorstellung - realisierbar ist sie aber oftmals nicht, da sich die Höhe der Rente zu einem großen Teil nach den Beiträgen zur Rentenversicherung und nach der Anzahl der Beitragsjahre richtet. Je mehr und je länger man also einzahlt, umso höher fällt später einmal die Rente aus. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, sich durch Rentenpunkte ein paar Jahre Arbeit zu sparen, denn Rentenpunkte können gekauft werden. Worauf dabei zu achten ist, haben wir für Sie zusammengefasst.
Der Kauf von Rentenpunkten ist nicht immer sinnvoll: Für wen lohnt es sich?
Für wen sich der Kauf von Rentenpunkten, auch Entgeltpunkte genannt, lohnt, hängt davon ab, welcher Investitionstyp man ist, erklärt Finanztip. Wem Sicherheit sehr wichtig ist, für den können sich Rentenpunkte lohnen, da sich das Geld das man darin investiert, positiv auf die Rentenhöhe auswirkt - und zwar ein Leben lang. So hat man nach einer bestimmten Zeit im Ruhestand das Geld wieder amortisiert und macht dann ab diesem Zeitpunkt ein Plus. Wann das genau der Fall ist, ist sehr individuell. Ein Teil des Geldes geht außerdem nach dem Tod durch die Hinterbliebenenrente an engste Familienmitglieder.
Das Problem: Rentenpunkte lohnen sich erst nach einer gewissen Lebenszeit. Da sich diese nicht vorhersagen lässt, rät Finanztip dazu, sich eher zu fragen, wie sehr sich Rentenpunkte im Vergleich zu anderen Wegen der Altersvorsorge lohnen.
Wer nicht so sehr auf Sicherheit setzt, der könnte sein Geld auch in ETFs anlegen. Je länger die Ansparphase dauert, also die Zeit, in der das Geld angelegt ist, desto größer ist der Vorteil gegenüber Rentenpunkten. Hingegen werden Rentenpunkte attraktiver, je kürzer man vor dem Renteneintritt steht.
Allerdings gibt es bei der Investition in ETFs auch ein gewisses Risiko, das beachtet werden sollte. Es kann sein, dass zu dem Zeitpunkt in dem man als Versicherter in Rente gehen möchte, der ETF gerade eine Schwächephase hat und die monatliche Auszahlung daher nicht so hoch ist, wie ursprünglich geplant. Je länger das Geld allerdings in ETFs angelegt ist, desto geringer wird das Risiko, dass Schwankungen am Kapitalmarkt zum Problem werden, wie Finanztip mitteilt.
Nicht jeder kann Entgeltpunkte erwerben: Wer darf Rentenpunkte kaufen?
Rentenpunkte kann man erst kaufen, wenn man mindestens 50 Jahre alt ist. Des Weiteren muss es laut Finanztip eine realistische Chance geben, dass die 35 Beitragsjahre zur Rentenversicherung erreicht werden können. Diese sind Voraussetzung, um mit 63 Jahren in Rente zu gehen.
Mit 50 Jahren sollten Versicherte also bereits mindestens 22 Beitragsjahre auf ihrem Rentenkonto verbuchen können, da ab da mindestens noch 13 Beitragsjahre gesammelt werden müssen, damit die Altersrente frühestmöglich in Anspruch genommen werden kann.
Wichtig zu wissen: Wer die Regelaltersgrenze bereits erreicht hat, hat in der Regel nicht mehr die Möglichkeit Rentenpunkte zu kaufen.
Nicht alle Rentenpunkte können von der Steuer abgesetzt werden. Wie viele sind möglich?
Bei der Steuer gibt es laut Finanztip eine Höchstgrenze, bis zu der Rentenpunkte geltend gemacht werden können. Diese liegt dem Finanzportal zufolge aktuell für Alleinstehende bei 27.566 Euro. Wer mit seinem Partner zusammen veranlagt wird, hat als Paar eine Grenze von 55.132 Euro.
Allerdings gilt diese Steuersparmöglichkeit nicht nur für Rentenpunkte, sondern auch für die Einzahlungen in die Rentenversicherung. Dies passiert automatisch über den erhaltenen Lohn, daher ist dieser Posten zum Teil bereits ausgereizt.
Finanztip hat errechnet, dass es sich 2024 für einen durchschnittlich Alleinstehenden maximal lohnt 2,27 Rentenpunkte zu kaufen. Allerdings nur, wenn es sonst keine weiteren absetzbaren Altersvorsorgeaufwendungen gibt.