Die Teilung Deutschlands in Ost und West hat tiefe Spuren hinterlassen, die sich nur langsam auflösen. Nicht nur bei den Menschen an sich, sondern auch bei Sozialsystemen. So verdienen die Bürgerinnen und Bürger im Osten nach wie vor weniger als im Westen. Wenn man die durchschnittlichen Vollzeitgehälter vergleicht, ergibt sich derzeit eine Lohndifferent von 19 Prozent, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund mitteilt, der die Zahlen des Statistischen Bundesamtes analysiert hat. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Lebenshaltungskosten in Ostdeutschland dem Deutschen Wirtschaftsinstitut zufolge je nach Region vier bis 5,5 Prozent niedriger sind als in Westdeutschland. Daraus resultiert, dass es auch bei der Rente jahrelang Unterschiede gab. Diese wurden allerdings mittlerweile beseitigt.
Rente zwischen Ost und West: Wie hat sich die Rente entwickelt?
Ursprünglich lag das Rentenniveau im Osten im Vergleich zum Westen bei kanpp 40 Prozent. Seit Juli 2023 gibt es diesen Unterschied nicht mehr, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. Der Hintergrund: 2017 wurde das Gesetz über den Abschluss der Rentenüberleitung beschlossen. Dieses hat die letzten Schritte zu einem einheitlichen Rentenrecht in Ost- und Westdeutschland geregelt.
Bei der Berechnung der Rente sind die Rentenpunkte entscheident. Diese haben wiederum einen Rentenwert. Nach dem beschlossenen Gesetz 2017 wurde dieser im Osten im Vergleich zum Westen jedes Jahr zum 1. Juli um 0,7 Prozentpunkte angehoben, bis der Westwert erreicht wurde. Nun beträgt er bundeseinheitlich 39,32 Euro. Je mehr Rentenpunkte Erwerbstätige also sammeln, desto höher fällt später ihre Rente aus. Bei 50 Rentenpunkten können sich Senioren über eine stattliche Rente freuen.
Übrigens: Versicherte können Rentenpunkte auch kaufen, dabei gibt es allerdings ein paar Dinge zu beachten. Der Preis ändert sich regelmäßig.
Rente zwischen Ost und West: Wie hat sich die Beitragsbemessungsgrenze entwickelt?
Neben dem Rentenwert wurde auch die Beitragsbemessungsgrenze schrittweise an die Höhe Westdeutschlands angepasst. Dabei handelt es sich laut Deutscher Rentenversicherung um den Höchstwert, bis zu dem Einkommen bei der Berechnung des Beitrages zur Rentenversicherung berücksichtigt wird. Diese beträgt aktuell bundeseinheitlich 8050 Euro pro Monat.
Rente zwischen Ost und West: Wie hat sich die Hochwertung der Renten im Osten entwickelt?
Wie bereits erwähnt fallen die Löhne im Osten geringer aus. Für den wirtschaftlichen Angleichungsprozess wurde mit Hilfe des sogenannten Umwertungsfaktors die im Durchschnitt geringeren Löhne im Osten bei der Rentenberechnung ausgeglichen, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. So wurde im Osten bei gleichem Entgelt und somit gleichen Beiträgen ein höherer Rentenanspruch erworben als im Westen und zwar um etwa vier Prozent. Seit dem 1. Januar 2025 enfällt diese Hochwertung. Allerdings bleiben jene erhalten, die bis zum 31. Dezember 2024 erzielt wurden.
Übrigens: Wer in der DDR gelebt hat, hat unter Umständen Anspruch auf die SED-Rente.
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