Aus dem von Donald Trump ausgerufenen „Liberation Day“ wird derzeit der „Liquidation Day“, wie es an der Börse in New York heißt. Der „Tag der Befreiung“ verkommt also zum „Tag der Liquidierung“. Der Hintergrund: US-Präsident Trump hatte neue Zölle beschlossen, die die komplette Weltwirtschaft durcheinanderwirbeln. An den Finanzmärkten kam es am 3. und 4. April 2025 zu den größten Verlusten seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Für den 7. April 2025 wurde ein „Panic Monday“ ausgerufen, der DAX stürzte am Montagmorgen dann tatsächlich um rund zehn Prozent ab.
Für Anlegerinnen und Anleger keine einfachen Zeiten, einige von ihnen dürften beim Blick in das Portfolio viele rote Zahlen sehen und nervös werden. Rentnerinnen und Rentner kann die Entwicklung besonders hart treffen.
Trump-Zölle sorgen für Börsen-Beben: Rentner sind besonders betroffen
Die starken Einbrüche an den Finanzmärkten führen bei vielen Anlegerinnen und Anlegern zu dem Drang, ETFs und Aktien zu verkaufen. Der Panikmodus ist allerdings nicht die richtige Herangehensweise, wie die Frankfurter Rundschau bekräftigt. Demnach hätte sich die Börse in den vergangenen 100 Jahren immer wieder von Krisen erholt und Sparern im Schnitt eine Rendite zwischen sechs und acht Prozent im Jahr ermöglicht. Die Schlussfolgerung: Wer Geduld hat, wird belohnt. Doch was ist mit denen, die das Geld zeitnah benötigen?
Anlegerinnen und Anleger, die sich kurz vor dem Renteneintritt befinden, wollen häufig einen Auszahlungsplan einrichten und das Geld vom Portfolio auf das eigene Konto verfrachten. Eine andere Option ist es, sich während der Rente eine monatliche Rate ausbezahlen zu lassen. Beides ungünstige Fälle, wie Stiftung Warentest erklärt: „Wer Pech hat und solch einen Crash direkt nach dem Start seines Entnahmeplans erlebt, dabei jedoch an Entnahmeraten festhält, die auf Basis von Durchschnittsrenditen berechnet wurden, sitzt dann schnell vorzeitig auf dem Trockenen.“
Börsencrash: Was können Rentner tun?
Stiftung Warentest empfiehlt Rentnerinnen und Rentnern einen „konservativen Entnahmeplan“. Dieser soll so eingerichtet werden, dass sichergestellt werden kann, dass die Rente auch in einem „Worst Case“ bis zum Lebensende ausreicht.
Finanzexperte Holger Zschäpitz mahnte im Gespräch mit Welt TV generell Geduld an. „Es ist so unübersichtlich, was gerade passiert. Jetzt Hals über Kopf zu verkaufen, würde ich nicht empfehlen. In der Corona-Krise hat es mehrere solche Tage gegeben, und da ging es auch wieder hoch“, erklärte der Wirtschaftsjournalist. Er gestand ein, dass die Situation für die Menschen, die sich kurz vor ihrer Rente befinden, „doof“ sei. „Aber deswegen sagen wir auch immer: Man sollte, ein Jahr bevor man das Geld braucht, einen Teil in Sicherheit bringen“, erklärt Zschäpitz.
Demnach wäre es sinnvoll, zu diesem Zeitpunkt die Hälfte des Geldes auf einem Tagesgeldkonto zu parken. Wer das gemacht hätte, könne nun abwarten. Ein ETF-Sparplan sollte laut Zschäpitz ohnehin nur ein Baustein beim Anlegen sein. Es gebe schließlich auch andere Sparmöglichkeiten, beispielsweise Tagesgeld, Festgeld und die Investition in Immobilien. Krisen, wie die aktuelle, dienen als Erinnerung daran, dass sich Anlegerinnen und Anleger breit aufstellen sollten.
Auch interessant: Die Union will nun eine Aktivrente einführen. Außerdem wird ein Renten-Modell diskutiert, das dem in Norwegen ähnelt.
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