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Warum Rentner in Österreich mehr Geld erhalten

Rente

Höhere Renten in Österreich? Darum bekommen unsere Nachbarn mehr Geld

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    In Österreich ist die Rente höher als in Deutschland. Wieso?
    In Österreich ist die Rente höher als in Deutschland. Wieso? Foto: Alicia Windzio, dpa (Symbolbild)

    Die Renten in Österreich liegen im Schnitt deutlich über denen in Deutschland. Nicht selten wirft dieser Umstand – auch in der Politik – die Frage auf, was sich ändern muss, damit auch hierzulande Rentner mehr Geld bekommen. Woran liegt es, dass unsere Nachbarn finanziell mehr vom Ruhestand haben?

    Warum sind in Österreich die Renten höher als in Deutschland?

    Auch die Deutsche Rentenversicherung gibt an, dass die österreichische Rentenversicherung ein höheres Leistungsniveau aufweist als die deutsche. Im Jahr 2022 lag die ausgezahlte österreichische Rente demnach durchschnittlich bei 1645 Euro monatlich und war damit rund 500 Euro höher als in Deutschland. Aber warum?

    Ein zentraler Unterschied liege dabei im österreichischen Rentensystem: Dort zahlen nicht nur Arbeitnehmer in die gesetzliche Rente ein, sondern auch Selbstständige, Freiberufler und Beamte. Dadurch erweitert sich die Basis der Beitragszahler erheblich, was mehr Geld für die Rentenkasse bedeutet. In Deutschland dagegen sind Beamte und andere Berufsgruppen vom staatlichen Rentensystem ausgeschlossen und erhalten separate Versorgungsleistungen​.

    Außerdem erhebt Österreich höhere Beiträge, wie ein Report der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigt: Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Österreich leisten gemeinsam 22,8 Prozent des Bruttoeinkommens für die Rente, während es in Deutschland nur 18,6 Prozent sind.

    Rente: In Österreich nur scheinbar höher?

    In den vergangenen Jahrzehnten hat Österreich sein Rentensystem immer wieder reformiert. Dabei wurden laut Deutscher Rentenversicherung großzügigere Rentenregelungen eingeführt, jedoch wurde auch das Renteneintrittsalter angehoben​. Auch die Wartezeit für den Bezug der Rente ist in Österreich mit 15 Jahren deutlich höher als in Deutschland. Hierzulande muss man lediglich fünf Jahre eingezahlt haben. Auch dieser Umstand senke laut Deutscher Rentenversicherung statistisch gesehen die Renten im Land. Jemand, der in Deutschland nur zehn Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, zieht im Schnitt das Leistungsniveau runter. In Österreich bekäme selbige Person gar keine Rente ausbezahlt und falle aus der Statistik.

    Außerdem muss die Rente in Österreich – anders als in Deutschland – voll versteuert werden. Und auch Zuschläge sowie Abschläge sind in Deutschland großzügiger.

    Rente: Sollte Österreich zum Vorbild werden?

    Immer wieder werden in der Politik Stimmen laut, Deutschland müsse sich Rentensysteme anderer Länder zum Vorbild nehmen. Politikerin Sahra Wagenknecht (BSW) sieht im österreichischen Modell eine Lösung der Altersarmut, die insbesondere Frauen treffe. „Das Zusammenspiel aus oft niedrigen Löhnen und einem im europäischen Vergleich dürftigen Rentenniveau ist besonders frauenfeindlich“, sagte sie dazu dem Magazin Stern. Die Vorsitzende des BSW fordert, dass auch in Deutschland alle Berufsgruppen einzahlen sollten, um das Rentensystem zu stabilisieren und gerechter zu machen.

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