Der alte Leiter ist nun also doch nicht der neue. Lange hielten sich Gerüchte, wonach Patrick Jung als Kopf des Augsburger "Modular" weitermachen könnte – obwohl er bereits zum 31. Januar dieses Jahres gekündigt hatte. Jetzt finden die Spekulationen ein Ende: Der Stadtjugendring (SJR), Veranstalter des beliebten Festivals, hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass das "Modular" eine neue Leitung bekommt. Es wird eine Doppelspitze, bestehend aus Julia Appel und Clemens Wieser. Was bedeutet das für das beliebte Festival?
Sowohl Appel als auch Wieser sind mit dem "Modular" gut vertraut. Wieser ist bereits seit 2019 für Bühnenprogramm und Marketing des Festivals verantwortlich, Julia Appel kam 2022 in das Festivalteam und übernahm das Beteiligungsmanagement für Programm und Ehrenamt. Komplettiert wird das Leitungsteam durch Anna Tokarski, die ab März die Produktionsleitung des Festivals übernimmt.
Julia Appel und Clemens Wieser übernehmen Leitung des Modular in Augsburg
Ende vergangenen Jahres waren heftige Debatten entbrannt, nachdem bekannt geworden war, dass das Festival 2024 "abgespeckt" werden sollte. Die Rede war von nurmehr 7000 anstatt 11.000 Besucherinnen und Besucher, die pro Tag auf das Festivalgelände am Gaswerkgelände strömen sollten. Nach deutlicher Kritik, auch vonseiten der Stadt, ruderte der Stadtjugendring zumindest teilweise zurück, die geplante Besucherzahl wurde auf 9000 erhöht. Dass das Festival grundsätzlich kleiner werden sollte, stieß dem Vernehmen nach beim bisherigen Leiter Patrick Jung auf Ablehnung. Er kündigte zum 31. Januar. Dabei bleibt es nun – obwohl sich offenbar verschiedene Akteure im Umfeld des Stadtjugendrings für eine Verlängerung der Zusammenarbeit aussprachen. Auch der bisherige Produktionsleiter Max Engler verlässt den Stadtjugendring, allerdings erst zum 31. März.
Nun also Appel und Wieser. Die Zeit zur Einarbeitung ist überschaubar, die diesjährige Ausgabe des Festivals ist vom 17. bis zum 19. Mai geplant. Ein Problem? "Eine sportliche Aufgabe" nennt es Wieser gegenüber unserer Redaktion. Allerdings seien er und Appel schon länger im Team, was die Einarbeitung erleichtere. Die Festival-Planung sei ohnehin "immer Teamarbeit". Für dieses Jahr sei man gerade etwa dabei, Künstlerinnen und Künstler zu verpflichten und den Vorverkauf der Tagestickets vorzubereiten. Für Besucherinnen und Besucher habe der Führungswechsel keine unmittelbaren Auswirkungen, es solle bei den vorgesehenen 9000 bleiben. 2024, sagt Wieser, sei ein "Brückenjahr", das man mit 2023 "nicht in Gänze vergleichen könne". Und danach?
Ausrichtung des Augsburger Modular-Festivals soll ähnlich bleiben
Erste Planungen für 2025 haben nach Auskunft von Wieser bereits begonnen. Was genau schwebt ihm und Appel vor, soll das Festival wieder größer werden? So ganz in die Karten möchte er sich nicht blicken lassen, er sagt, die genauere Konzeptionierung gehe man "zeitnah" an. Nur so viel: Das "Modular" solle weiterhin ein "Festival mit Haltung" bleiben, gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Themen würden weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Dabei wolle man wie bisher junge Menschen aus der Stadtgesellschaft stark einbeziehen. Marlene Mechold, seit Kurzem Vorsitzende des Stadtjugendrings, erklärte, man sei "glücklich, nun die Nachfolgen geklärt zu haben und mit einem neuen Team in das Festival 2024, aber auch die Konzeptentwicklung für 2025 starten zu können". Dem bisherigen Leiter Jung und Engler danke sie.
Der Vorverkauf von Dreitagestickets startete bereits im Dezember, günstigere Kategorien sind bereits ausverkauft. Die Nachfrage sei "sehr gut", sagt Wieser. Der Vorverkauf von Tagestickets starte voraussichtlich Anfang Februar, dann sollen auch erste Bands bekannt gegeben werden.