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Augsburg: Drogen-Report: Crack breitet sich aus – so ist die Lage in Augsburg

Augsburg

Drogen-Report: Crack breitet sich aus – so ist die Lage in Augsburg

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    Eine cracksüchtige Frau zündet sich mit Hilfe eines Gasbrenners einen «Crackstein» in einer Pfeife an.
    Eine cracksüchtige Frau zündet sich mit Hilfe eines Gasbrenners einen «Crackstein» in einer Pfeife an. Foto: B. Roessler, dpa (Symbol)

    Es ist eine gefährliche Droge. Crack, also gestrecktes Kokain, macht schnell abhängig und ist vergleichsweise günstig. In Deutschland scheint diese Art des Rauschgiftes ein größer werdendes Problem zu sein, wie verschiedene Medien zuletzt berichteten. Vor allem in Metropolen wie Hamburg, Berlin oder Frankfurt breitet sich die illegale Droge offenbar aus. In Augsburg war die Situation in den vergangenen Jahren nach Auskunft der Polizei überschaubar. Ein zunehmendes Thema, sagt ein Experte, sei Crack aber auch hier, wenngleich andere Drogen zur Zeit massivere Probleme bereiteten.

    Das weiße Pulver Kokain, das meist geschnupft wird, gilt als Droge eher wohlhabenderer Menschen. Crack hingegen gilt als billiges Rauschgift, das rasant zu körperlichem Verfall und Sucht führt. Crack wird zumeist in einer Pfeife geraucht; um es herzustellen, wird Kokain oft mit Wasser und Backpulver gemixt und erhitzt. Die Droge habe "die Menschen stark im Griff", klagte vergangenes Jahr Hamburgs Innensenator Andy Grote gegenüber der Welt zur Situation am Hauptbahnhof in der Stadt, Verelendung und Aggressivität stiegen dort. In Augsburg war Crack in den vergangenen Jahren bei größeren Rauschgiftermittlungen der Polizei kein Thema, auch scheint es an den Treffpunkten drogensüchtiger Menschen der Stadt, etwa am Helmut-Haller-Platz und am Königsplatz, bislang keine maßgebliche Rolle zu spielen.

    Drogen in Augsburg: Synthetisches Rauschgift sorgt für Probleme

    Von der Polizei heißt es auf Anfrage, dass die Rauschgiftkriminalität im Bereich der Stadt Augsburg tendenziell zurückgehe. Hinsichtlich Kokain, einschließlich Crack, seien die Zahlen in den letzten Jahren verhältnismäßig niedrig gewesen und sinkend. Auch am Helmut-Haller-Platz spiele "Crack nahezu keine Rolle", so die Polizei, die indes darauf hinweist, dass die Grundlage dieser Tendenz die Entwicklung bis einschließlich 2022 ist. Hinzu kommt: Rauschgiftkriminalität ist ein sogenanntes Kontrolldelikt, das heißt, die Entwicklung dieser Zahl hängt maßgeblich davon ab, wie oft die Polizisten in dem Milieu kontrollieren. Für das vergangene Jahr geben die Ermittlungsbehörden offizielle Zahlen zu Verdächtigen erst mit der Veröffentlichung der Kriminalstatistik im Frühjahr bekannt. 

    Auch Experte Uwe Schmidt sagt, man müsse die Situation in Augsburg nicht dramatisieren. Schmidt ist Chef der Drogenhilfe Schwaben, eine gemeinnützige Gesellschaft, die zur Lehmbaugruppe Augsburg gehört und sich unter anderem um die Betreuung suchtkranker Menschen kümmert. Dennoch merke man, anders als noch vor ein paar Jahren, dass Crack unter den Abhängigen ein Thema sei - zum Beispiel daran, dass Suchtkranke in den Einrichtungen der Drogenhilfe nicht nur nach sauberen Spritzen, sondern auch nach sauberen Pfeifen fragten, um sich etwa nicht beim gemeinsamen Konsum mit Hepatitis zu infizieren. 

    Andere Sorten Rauschgift seien in Augsburg aber derzeit ein schwerwiegendes Problem, sagt Schmidt. Wie berichtet, hatte sich die Situation um den Bahnhof in Oberhausen seit dem Sommer 2023 durch synthetische Drogen zugespitzt, die von Betroffenen neuerdings oft in E-Zigaretten konsumiert werden. Die Folgen dieses Konsums seien für die Abhängigen vorab nicht einzuschätzen, sagt Uwe Schmidt Die Folge: Süchtige brechen häufiger bewusstlos zusammen, leiden unter psychoseartigen Zuständen; teils wirken sie, als schliefen sie ihm stehen. 

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