Der Kellerspinne sind viele wohl schon mal begegnet, nistet sie sich doch gerne in unseren Häusern ein. Die wenigsten kennen sich mit dem Tier aber wirklich aus. So gehört die Kellerspinne zur Familie der Finsterspinnen und ist damit eine ihrer bekanntesten Gattungen. Die Amaurobius ferox - so ist der wissenschaftliche Name der Kellerspinne - ist weit verbreitet. Wie das Tier lebt, wo es seinen Lebensraum hat und ob ein Biss für uns Menschen gefährlich ist, erfahren Sie in diesem Überblick.
Die Kellerspinne im Steckbrief: Größe, Aussehen und Paarung
Finsterspinnen sind in vielen Gattungen vertreten: 71 sind es insgesamt. Darunter gegliedert gibt es 643 Arten.
- Aussehen:
Ihre Körpergröße reicht laut Biologie Seite von wenigen Millimetern bis hin zu 2 Zentimetern. Einige Finsterspinnen haben eine braune Körperfarbe, andere sind schwarz.
- Lebensweise:
Finsterspinnen bauen unregelmäßige Fangnetze in beträchtlicher Größe: Sechs oder sieben Meter lang können sie sein. Das betrifft vor allem die Art Amaurobius socialis, die die großen Netze gemeinsam mit anderen Artgenossen bewohnt. Die nachtaktive Kellerspinne spinnt sich eine Wohnröhre in Mauerritzen und unter Steinen, in der sie sich tagsüber aufhält. Das berichtet das Internetportal Natur in NRW.
- Paarung:
Zur Paarung macht sich das Männchen im Frühjahr auf die Suche nach einem Weibchen. Mit einer Balz wird die weibliche Kellerspinne von der Paarung überzeugt - das kann mehrere Stunden dauern. Danach zieht sich die Spinne in ihre Höhle zurück und bewacht die Eier bis die jungen Spinnen schlüpfen. Dann wird es gruselig: Sind die Jungen auf der Welt, stirbt das Muttertier - und wird schließlich vom Nachwuchs aufgefressen.
Lebensraum der Kellerspinne: Hier begegnet man ihr
Finsterspinnen haben ihren Lebensraum laut Biologie Seite in den warmen Teilen von China, Australien, Neuseeland und Ozeanien. Zudem kommen sie in Süd-, Mittel- und Nordamerika und Afrika vor. Bei uns in Mitteleuropa gibt es nach aktuellem Stand etwa 22 Arten der Finsterspinne. Die Kellerspinne gehört bei uns in Deutschland, aber auch in unseren Nachbarländern Österreich und der Schweiz, zu den am häufigsten vertretenen Arten.
Konkret versteckt sich das Tier unter Steinen und in Mauerritzen. Wie der Name des Tieres schon verrät, sind unsere Keller ein beliebter und attraktiver Lebensraum für Kellerspinnen. Das berichtet auch das Magazin Spektrum der Wissenschaft.
Biss der Kellerspinne: So gefährlich ist er
Vor allem Insekten, Asseln und andere Spinnen sollten sich vor der Kellerspinne fürchten. Denn sie gehören laut Natur in NRW zu ihrer Beute und sind gefährdet, gebissen zu werden - im Gegensatz zu uns Menschen.
Zwar ist die Kellerspinne prinzipiell in der Lage, einen Menschen zu beißen. Damit gehört sie laut der Österreichischen Ärztezeitung zu einer der wenigen in Europa heimischen Arten, die dazu fähig ist. Denn: Beträgt die Körperlänge einer Spinne weniger als zehn Millimeter, sind die Klauen zu klein, die menschliche Haut überhaupt zu durchdringen. Giftig ist der Biss der Kellerspinne zwar schon, medizinische Folgen hat das Gift aber in der Regel nicht. Vielmehr ist es zur Jagd von Beute bestimmt. Um einen Biss zu riskieren, muss die Spinne zudem aggressiv sein oder sich bedroht fühlen - zum Beispiel, wenn man die Spinne fangen möchte, um sie aus dem Haus zu bringen. Doch selbst in diesem Fall sind Bisse extrem selten und müssen als Unfall angesehen werden.
Die Österreichische Ärztezeitung schreibt: "Schlangenbisse, Stiche von Skorpionen, Bienen oder Wespen sind insgesamt lebensbedrohlicher als der Biss einer Spinne."