Der Elektroofen gilt nicht unbedingt als die sparsamste Heizmethode. Das Problem sind sind nicht die Anschaffungskosten, die in der Regel günstig ausfallen. Vielmehr schlagen die oftmals hohen Stromkosten zu Buche. Doch trifft das in Zeiten gestiegener Kosten für Gas-und Ölheizungen wirklich noch zu? Und gilt es überhaupt das für alle Elektroöfen? Wir geben einen Überblick über bestehende Elektroheizungen und klären über Kosten und die sparsamsten elektronischen Heizmethoden auf.
Was ist eine Elektroofen?
Ein Elektroofen beziehungsweise eine Elektroheizung bezieht ihre Wärme nicht aus einem Rohrsystem, sondern, wie der Name bereits sagt, elektrisch, das heißt aus der Steckdose. Ausnahmen stellen lediglich Photovoltaikanlagen dar, die ihren Strom selbst produzieren.
Da für den Betrieb regulärer Elektroheizungen der Strom zumeist erst in einem Kraftwerk produziert werden muss, bevor man ihn fürs Heizen anzapfen kann, sind die anfallenden Kosten sehr hoch. Laut Verbraucherzentrale kostet der Strom tagsüber derzeit rund 30 Cent pro Kilowattstunde und ist selbst mit dem günstigeren Nachtstrom für 20 Cent pro Kilowattstunde eingerechnet noch etwa fünf- bis zehnmal so hoch wie die laufenden Kosten für eine Pelletheizung, Gas- oder Ölheizung. Auch für das Klima sei eine Elektroheizung nur dann schonend, wenn ausschließlich Ökostrom bezogen wird.
Aufgrund seiner hohen Betriebsausgaben ist der Elektroofen zum Heizen daher keine Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden. Er eignet sich laut Heiztechnik-Hersteller Viessmann stattdessen vor allem für eine dezentrale Beheizung von Wohnräumen oder auch als Übergangslösung. Doch welche Arten von Elektroheizungen gibt es, und welche ist trotz der hohen Betriebskosten die sparsamste?
Elektroheizungen: Welche Arten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Elektroheizungen, die sich zunächst einmal in der Art und Weise der Wärmeabgabe unterscheiden. Konvektor- und Speicherheizungen etwa geben die Wärme laut elektroheizung-direkt.de zunächst an den Raum ab, wo er von dort Wärme an die Körper abgibt, während die Wärme von Strahlungsheizungen nicht durch Luftzirkulation erzeugt wird, sondern von den Gegenständen, die im Strahlungsbereich liegen, selbst absorbiert wird. Unterschieden wird zudem zwischen Direktheizungen und Speicherheizungen. Letztere sind laut heizung.de ebenso wie Strahlungsheizungen als feste Installationen sowie in Form von mobiler Radiatoren im Handel erhältlich.
Grundsätzlich gilt: Konvektor- und Speicherheizungen können einen Raum zwar schneller erwärmen, doch die Wärme droht gleichzeitig leichter zu entweichen, etwa durch das Öffnen von Fenstern oder einer schlechten Wärmedämmung. Die Art der Wärmeabgabe einer Elektroheizung hat somit Auswirkungen auf den Stromverbrauch und damit die Heizkosten.
Elektroofen zum Heizen: Welcher ist am sparsamsten?
Die kostengünstigsten und effizientesten Elektroheizungen sind am ehesten diejenigen, die einen hohen Anteil an Strahlungswärme erzeugen, wie der Praxisratgeber chip.de schreibt. Zu ihnen gehört auch die Infrarotheizung. Diese wärmt Räume mittels Infratotwellen genau wie die Sonne mit angenehmer Strahlungsenergie. Auch elektrische Speicherheizungen gehören zu den weniger kostenintensiven Elektroheizungen, da sie laut heizung.de einen Puffer besitzen und Wärme bis zu einem gewissen Grad auch ohne Stromversorgung abgeben können.
Die Stiftung Warentest ermittelte zudem im vergangenen Jahr die günstigste Elektroheizung für eine Zeitraum von sechs Monaten. Der Titel lautete "Strom statt Gas, teurer Spaß", und bot wenig überraschende Ergebnisse. Bände sprach zudem der Testsieger, die Heizdecke, die vor dem Heizlüfter, Radiator und Konvektor demnach am wenigsten Strom verbraucht. Allerdings lässt sich mit einer Heizdecke kaum mehr als eine oder zwei Personen wärmen. Und auch die Infrarotheizung eignet sich mehr zur punktuellen denn zur großflächigen Raumerwärmung. Wie lautet also das Fazit?
Elektroofen zum Heizen: Elektroheizung bleibt teuer
Trotz der niedrigen Anschaffungskosten bleiben Elektroheizungen teure Alternativen zu herkömmlichen Heizmethoden. Vor allem günstige Modelle, die flexibel aufgestellt werden können und mit einem einfachen Einstecken in die Steckdose unvermittelt für Wärme im Raum sorgen, sind durch die laufenden Stromverbrauch sehr kostenintensiv. Die Verbraucherzentrale warnt deshalb: "Verzichten Sie möglichst auf elektrisch betriebene Direktheizungen. Falls das nicht geht, setzen Sie Stromheizungen nur punktuell in den Räumen ein, in denen Sie sich gerade aufhalten und wenn es sich wirklich zu kalt anfühlt."
Übrigens: Langfristig bahnt sich ein Verbot von Öl- und Gasheizung an, doch wie hoch sind die Kosten für den Austausch? Und welche Alternativen gibt es zur fossilen Energieerzeugung?