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Hochwasser in Babenhausen: Zusätzlicher Müll in den Ort gebracht

Babenhausen

Mülltourismus in Babenhausen: "Sauerei, die Not anderer Leute auszunutzen"

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    Nach der Flut räumten Kaufleute und Anwohner den Abfall vor die Häuser in Babenhausen, später wurden regelrechte Müllberge aufgetürmt.
    Nach der Flut räumten Kaufleute und Anwohner den Abfall vor die Häuser in Babenhausen, später wurden regelrechte Müllberge aufgetürmt. Foto: Jasmin Martinez, Alfred Wahl

    Das Landratsamt Unterallgäu hat nach der Flutkatastrophe seine Entsorgungsmöglichkeiten für Hochwasserabfälle erweitert. Gleichzeitig bittet die Unterallgäuer Abfallwirtschaft darum, alle Anlieferungen, die nicht dringend notwendig sind, auf die kommenden Wochen zu verschieben. In Babenhausen sind die Müllberge nach den Aufräumarbeiten "exorbitant groß", wie Bürgermeister Otto Göppel schildert. Groß ist auch seine Verägerung über Mülltourismus: In der Nacht auf Dienstag wurde Sondermüll in Babenhausen abgeladen.

    Am Morgen seien auf einem Müllberg alte Solarpaneele gefunden worden, berichtet Göppel. "Es ist eine Sauerei, die Not anderer auszunutzen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen", schimpft der Bürgermeister. Der Abfall lasse sich kaum beaufsichtigen. Wenn es weitere Vorfälle dieser Art gebe, müsse die Marktgemeinde womöglich einen Sicherheitsdienst beauftragen. Am Dienstag wurden erstmals Abfälle weggebracht, spätestens am Wochenende soll der Wertstoffhof den Müll aufnehmen können.

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    Die Hochwasserlage in Babenhausen hat sich entspannt. Die Schäden werden sichtbar, die Aufräumarbeiten gehen weiter und erste Betriebe öffnen wieder.

    Notbetreuung für Kinder in der neuen Kita am Schloss in Babenhausen

    Der Wertstoffhof Babenhausen vorübergehend länger geöffnet, damit Unrat entsorgt werden kann. Die verlängerten Öffnungszeiten sind: Mittwoch von 9 bis 18 Uhr, Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr sowie Freitag von 8 bis 18 Uhr. Ab Mittwochnachmittag, 5. Juni, 14 Uhr, besteht zu den Öffnungszeiten außerdem die Möglichkeit, Sperrmüll aus Hochwasserschäden auf dem Gelände der Kompostanlage in Babenhausen anzuliefern. Metalle, Schrott, Holz und Elektronikschrott müssen vorher aussortieret werden, können aber ebenfalls abgegeben werden. Die Kompostanlage ist deshalb bis auf Weiteres geschlossen, Gartenabfälle können derzeit nicht in Babenhausen abgegeben werden.

    Noch bis Freitag kann Sperrmüll in der Zeit von 6 bis 16 Uhr bei der Firma WRZ Hörger in Stetten sowie von 8 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr an der Umladestation Breitenbrunn abgegeben werden. Die Kompostanlage in Wolfertschwenden ist zu diesem Zweck am Mittwoch von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr sowie am Freitag von 13 bis 18 Uhr geöffnet, Grüngut wird in dieser Zeit dort nicht angenommen. Weil die Kapazitäten anderweitig gebraucht werden, wird der Papiermüll in Babenhausen nicht abgeholt, es wird keine Nachleerung geben. Bürgerinnen und Bürger sollen auf Wertstoffhöfe ausweichen.

    Die Schäden durch das Hochwasser werden nicht nur durch die Abfallberge deutlich. Die Gemeinschaftspraxis ist weiterhin geschlossen. Ob und wann sie vorübergehend in das Kreisseniorenwohnheim umziehen kann, steht noch nicht fest. Auch der Kindergarten Sternschnuppe in der Straße Lindenberg ist durch die Flut unbenutzbar geworden. Eigentlich sollten am Samstag, 15. Juni, 30 Jahre Kindergarten und 15 Jahre Krippe gefeiert werden. "Das Jubiläum ist ins Wasser gefallen", sagt Otto Göppel. hat die Marktgemeinde eine Lösung gefunden: Eine Krippengruppe und eine Kindergartengruppe werden in der neuen Kita am Schloss betreut. "Es ist eine Notbetreuung für die, die es brauchen. Dauerhaft müssen wir schauen", sagt Göppel. Möglicherweise werde man die Kindertagesstätte Guter Hirte in der Schulstraße wieder in Betrieb nehmen, die seit dem Umzug in die neue Kita am Schloss nicht mehr genutzt wird.

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