Wie viel Rente man einmal bekommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Höhe des Gehalts und die Anzahl der Beitragsjahre. Anspruch auf Rente haben Versicherte aber nur, wenn sie die Wartezeit erfüllt haben. So ist es theoretisch möglich, bereits nach fünf Jahren Arbeit Rente zu beziehen. Dieses fällt aber naturgemäß deutlich geringer aus, als nach 40 Jahren Arbeit. Aber selbst wer 35 Beitragsjahre oder 45 Beitragsjahre zusammen bekommt, muss nicht unbedingt ein gutes Auskommen im Ruhestand haben. Neue Zahlen zeigen, dass jeder zweite Rentner mit seiner Rente unter der Armutsgrenze liegt.
Jede zweite Rente liegt unter der Armutsgrenze: Die meisten Betroffenen sind Frauen
2022 gab es in Deutschland 17,3 Millionen Rentner. 10,7 Millionen, also mehr als die Hälfte davon, bekam vergangenes Jahr weniger als 1250 Euro Rente pro Monat und gilt damit als arm. Armutsgefährdet ist, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren der Gesamtbevölkerung verfügt. Für eine alleinlebende Person lag dieser Wert in Deutschland 2022 bei 1250 Euro netto im Monat. Die Anzahl der Rentner geht aus einer Antwort der Bundesregierung aus eine Anfrage der AfD hervor.
Dabei sind etwa zehn Millionen der Betroffenen Deutsche, rund 800.000 Rentner haben eine andere Staatsangehörigkeit. 8,7 Millionen Ruheständler leben in den alten Bundesländern und etwa zwei Millionen in den neuen. Auffällig ist außerdem, dass 79,2 Prozent der Betroffenen Frauen sind.
Allerdings lässt sich anhand der Zahlen nicht ablesen, ob die Betroffenen eventuell noch andere Renten wie Witwenrenten oder Betriebsrente bekommen. "Gerade bei geringen Renten bestehen oft auch Ansprüche in anderen Sicherungssystemen, über die in der Statistik der Deutschen Rentenversicherung keine Informationen vorliegen", schreibt die Bundesregierung.
Dass Frauen oft weniger Rente bekommen, liegt zum Beispiel daran, dass sie sich um die Kindererziehung gekümmert und in dieser Zeit nicht gearbeitet haben. Allerdings stünden Frauen laut Bundesregierung heute besser da als früher. So bekamen Frauen mit vier oder mehr Kindern 2022 schon 826 Euro Rente pro Monat, 2010 waren es lediglich 445 Euro. Männer mit Kindern wurde 2022 1110 Euro Rente monatlich überwiesen, 2010 waren es 729 Euro. Der Anstieg sei "insbesondere auch [durch] die verbesserte Anrechnung von Kindererziehungsleistungen für vor 1992 geborene Kinder" bedingt.
Dass die Rente nicht mehr sicher ist, ist also wohl kein Geheimnis mehr. Zuletzt machte außerdem die Nachricht die Runde, dass mehr als neun Millionen Menschen eine Rente unter 1500 Euro erwartet.
Übrigens: Wem das Geld im Alter nicht reicht, der kann diverse Zuschüsse und einen Härtefallfonds beantragen. Außerdem besteht unter Umständen die Chance auf Grundrente oder Grundsicherung zur Rente. Der Rentenausweis bringt außerdem einige Vergünstigungen.