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Rente: Rente: Arbeitgeberverband will arbeitende Rentner von Sozialversicherungsbeiträgen befreien

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Rente: Arbeitgeberverband will arbeitende Rentner von Sozialversicherungsbeiträgen befreien

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    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat klare Forderungen, um das Arbeiten im Alter attraktiver zu machen.
    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat klare Forderungen, um das Arbeiten im Alter attraktiver zu machen. Foto: Soeren Stache, dpa (Archivbild)

    Der deutsche Arbeitsmarkt ist stark von älteren Arbeitnehmern - insbesondere der Babyboomer-Generation - abhängig. Sie stellten laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2021 noch knapp 30 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland. Doch für viele von ihnen kommt bald die Zeit in Rente zu gehen. Immer mehr Arbeitgeber wollen nun allerdings ihre älteren Mitarbeiter nicht mehr einfach so ziehen lassen und bieten immer mehr Möglichkeiten an, mit einer Teilrente weiterzuarbeiten. Doch für Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbandes, gehen Regelungen wie die Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze für Rentner nicht weit genug. Was Dulger in einem kürzlich gegebenen Interview gefordert hat, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Rente: Arbeitgeberverband will Rentner von Sozialversicherungsbeiträgen befreien

    Im Gespräch mit der Welt hat Rainer Dulger, der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), mehrere konkrete Forderungen zur Beschäftigung von Rentnern und Frührentnern gestellt. Im Gespräch kritisierte Dulger die aktuellen Sozialabgaben, die Arbeitgeber für die Beschäftigung von Rentnern zahlen müssen, und bezeichnet diese als "Strafbeiträge".

    Dulger fordert eine Abschaffung dieser Beiträge, um die Beschäftigung älterer Menschen attraktiver zu machen. Speziell in der Arbeitslosenversicherung soll die Beschäftigung von Menschen im Rentenbezug komplett beitragsfrei sein. Er argumentiert, dass weder Arbeitgeber noch Beschäftigte Beiträge zahlen sollten, wenn keine Ansprüche geltend gemacht werden können. Schließlich sei jemand, der trotz Rente noch arbeite, im Fall des Jobverlusts abgesichert und könnte – wenn notwendig und gewollt – problemlos in die Vollrente wechseln.

    In dem Bericht geht die Welt auch weitere Forderungen ein, die der BDA in einem Positionspapier festgehalten hat und welches der Zeitung vorliegt. Demnach solle in der Rentenversicherung ebenfalls nach Erreichen der Regelaltersgrenze Beitragsfreiheit herrschen. Aktuell müssen Arbeitgeber weiterhin Rentenbeiträge zahlen, die jedoch nicht zu höheren Rentenansprüchen führen, es sei denn, der Arbeitnehmer entscheidet sich dazu, freiwillig weiter einzuzahlen. Von dieser Möglichkeit machten laut BDA aber lediglich sieben Prozent der betreffenden Arbeitnehmer Gebrauch.

    Dulger sieht Rente mit 67 ebenfalls nicht für haltbar

    In der Krankenversicherung schlägt der Verband vor, den Beitragssatz für weiterarbeitende Rentenbezieher von derzeit 14,6 Prozent auf 14 Prozent abzusenken, da diese ohnehin keinen Anspruch auf Krankengeld hätten. Diese Regel gelte bislang zwar nur für Vollrentner, sollte zukündtig aber auch auf Teilrentner ausgeweitet werden.

    Dulger betonte in dem Gespräch auch die Notwendigkeit, Anreize für die Beschäftigung älterer Menschen zu setzen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Dabei hält er aber auch unpopuläre Maßnahmen für unabdingbar. „Wir können uns die abschlagsfreie ‚Rente ab 63' nicht mehr leisten", sagte Dulger gegenüber der Welt. Seit ihrer Einführung im Jahr 2014 hätten jährlich rund eine Viertelmillion Menschen diese Regelung genutzt. Mit der Rente mit 67 sieht er das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „Die Politik wird auch nicht darum herumkommen, das gesetzliche Rentenalter über 67 Jahre hinaus weiter anzuheben", mahnt der BDA-Chef.

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