Die Gemeine Tapezierspinne ist mit der Vogelspinne verwandt. Entsprechend furchteinflößend sieht das Tier aus. Da die Spinne auch bei uns in Europa ihren Lebensraum hat, könnte man ihr schon einmal begegnet sein. Auch wenn sie zunächst gefährlich wirkt, ist die Gemeine Tapezierspinne ein wichtiger Teil unserer Ökosysteme. Was die Spinne ausmacht und ob wir uns vor ihr und ihrem Biss fürchten müssen – dazu hier ein Überblick.
Die Gemeine Tapezierspinne: Ein Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name
Die Gemeine Tapezierspinne trägt den wissenschaftlichen Namen "Atypus affinis". Damit gehört das Spinnentier laut der Arachnologischen Gesellschaft zur Familie der Tapezierspinnen (Atypidae).
- Aussehen und Größe
Dass die Gemeine Tapezierspinne mit der Vogelspinne verwandt ist, fällt sofort auf: Gemäß ihrer Familie ist der Körper kugelförmig, die acht Beine kräftig. Je nach Alter und Geschlecht hat die Gemeine Tapezierspinne unterschiedliche Farben. Sind die Weibchen dunkelbraun bis schwarz, haben die Männchen eine hellere, braune Farbe. Das berichtet das Reptilienportal reptilica.de. Auch hat sie die typischen acht Augen.
Der weibliche Körper der Spinne hat einen Durchmesser von 18 Millimetern. Die Männchen sind etwa 10 Millimeter groß. Die Weibchen wiegen zudem 0,8 Gramm, die Männchen 0,3 Gramm.
- Jagd und Ernährung
Ihre Beute fängt die Gemeine Tapezierspinne mithilfe eines Schlauchs, den sie spinnt. Darin lauert sie und wartet, dass ihre Opfer darüber laufen. Dann beißt sie von innen durch den Schlauch durch und zieht ihre Beute zu sich. Das entstandene Loch verschließt die Spinne schließlich wieder. Ameisen, Käfer und Tausendfüßler stehen auf ihrem Speiseplan.
- Lebensraum und Verbreitung
Die Gemeine Tapezierspinne ist in Europa heimisch und kommt auch bei uns in Deutschland vor. Wälder, Heidegebiete und Felder favorisiert die Spinne laut reptilica.de als Lebensraum. Ihr komplexes Netzsystem kann sie aber an verschiedenen Orten spinnen und gilt daher als sehr anpassungsfähig.
Besonders relevant ist das Tier wegen der Schädlingskontrolle in unseren Ökosystemen. Aktuell gilt ihre Art aber als gefährdet.
- Lebensweise
Die Gemeine Tapezierspinne hat ihren Lebensraum unter der Erde - völlig allein. Hier baut sie ihre Netze aus Spinnseide, um Beute zu fangen. Andere Spinnenarten oder Feinde trifft das Tier laut reptilica.de deshalb selten. Lediglich während der Paarung kommt das Weibchen mit einem Männchen zusammen. Nur kurz danach ist die Spinne schon wieder allein.
So pflanzt sich die Gemeine Tapezierspinne fort: Paarung und Brut
Paarung und Brut finden ebenfalls unter der Erde statt. Das Männchen macht sich aktiv auf die Suche nach dem Weibchen. Hat es eines gefunden, muss es nur noch von einer Paarung überzeugt werden. Das geschieht mit einer Balz. Danach findet die Paarung zwischen den beiden Spinnentieren statt.
Anschließend baut das Weibchen laut reptilica.de ein Nest aus Seide, in das sie die Eier legt. Das Nest liegt bis zu einem Meter tief unter der Erde. Die Mutterspinne bewacht das Nest alleine und so lange bis die Jungtiere geschlüpft sind. Das passiert im Spätsommer. Erst im Frühjahr des Folgejahres beginnen die kleinen Tapezierspinnen ihr eigenes Leben.
Wenn sie sich verteidigt: So gefährlich ist der Biss der Gemeinen Tapezierspinne
Normalerweise begegnet man Gemeinen Tapezierspinnen nicht. Ihr einsames Leben unter der Erde lässt nur selten Zusammentreffen mit anderen Lebewesen zu. Doch ausschließen kann man eine Begegnung nicht. Wer zum Beispiel mit den Händen in der Erde gräbt – etwa im eigenen Garten – kann laut der Stiftung Natur des Naturschutzbundes Oberösterreich einen Biss riskieren. Dazu muss die Tapezierspinne aber gerade genau an dieser Stelle unterwegs sein oder ein Nest gebaut haben.
Doch wird es dann wirklich gefährlich? Der imposante Kiefer der Spinne kann uns Angst einflößen und ein Biss ist sicher schmerzhaft. Gefährlich ist er für uns Menschen in der Regel aber nicht.