Rüdenhausen hat sich zu einem schmucken Dorf gemausert. Mehrere Projekte der Dorferneuerung sind erfolgreich abgeschlossen. Schlängelten sich früher Kolonnen von Lastwagen durch den Ort, lohnt es sich heute nach der fertig gestellten Umgehungsstraße und der Ortsverschönerung in dem idyllisch gestalteten Umfeld des Schlosses und am Schirnbach zu verweilen.
40 sichtlich zufriedene Bürgerinnen und Bürger waren zur Bürgerversammlung am Donnerstagabend in den Rathaussaal gekommen. Es gab nur drei Wortmeldungen. Karin Lauerbach wollte die Kriterien für ortsprägende Gebäude und die Nutzungsdauer für islamische Grabstellen wissen. Kai Flagge kritisierte die Ausdrucksweise „Kampfhund“ im letzten Protokoll der Ratssitzungen. Zuvor hatte Bürgermeister Gerhard Ackermann eineinhalb Stunden einen detaillierten Überblick über den aktuellen Stand in der Gemeinde und die Dorferneuerung gegeben.
Die Gemeinde ist finanziell „auf Rosen gebettet“
Erst vor 14 Tagen wurde der Ausbau des Dorferneuerungsprojekts Schloßstraße abgeschlossen. Ackermann bedauerte, dass nur noch der Bereich östliche Schloßstraße in der Dorferneuerung umgesetzt werden konnte, nachdem beim Amt für Ländliche Entwicklung keine Fördermittel mehr zur Verfügung gestanden waren. Die Auftragssumme zu Projektbeginn bezifferte er mit 440.000 Euro. Mehrkosten entstanden im Zuge der Bauausführung unter anderem für Muschelkalkblöcke und Untergrundverbesserungen im Fahrbahnaufbau. Die Kosten erhöhten sich daher auf 512.000 Euro, die etwa zur Hälfte durch den Markt gegenfinanziert werden müssen.
Trotz der Ausgaben ist die Gemeinde finanziell „auf Rosen gebettet“. Die Pro-Kopf-Verschuldung bei 895 Einwohnern liegt gerade einmal bei 157 Euro und soll heuer sogar noch sinken. In vergleichbar großen Gemeinden in Bayern beträgt sie 860 Euro pro Kopf. Anfang April hat der Gemeinderat den Haushalt für dieses Jahr mit einem Gesamtvolumen von 5,3 Millionen Euro verabschiedet. Die Gemeinde hat aktuell 1,4 Millionen Euro Rücklagen, die aufgrund hoher Investitionsausgaben bis zum Jahresende auf 275.000 Euro sinken.
Dickster Brocken ist dabei die Ausweisung des Baugebiets Koppen, die mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt ist. Die Entwurfsplanung sieht zwischen 120 und 170 Wohneinheiten vor, darunter 46 Einfamilienhäuser, acht Mehrfamilienhäuser, acht Gewerbegrundstücke und eine Fläche für den Kindergarten. Für die Gewerbegebiete Süd und Nord muss die Gemeinde rund 820.000 Euro vorfinanzieren.
Mitte des Jahres soll die Dorferneuerung vollzogen sein
Ausbauen würde der Ortschef gerne die Hindenburgstraße. Für diese Ortsverschönerung seien Planungs- und Baunebenkosten von 1,2 Millionen angesetzt. „Ohne eine Förderung für die Maßnahmen in der Hindenburgstraße ist das nicht zu stemmen“, betonte Ackermann, der mit dem Abschluss der Dorferneuerung Mitte 2025 rechnet. Ab diesem Zeitpunkt könne auch die Förderung privater Maßnahmen nicht mehr in Anspruch genommen werden.
Ackermann stellte den Bauplan für die Logistikhalle auf dem ehemaligen Gärtnereigelände vor und freute sich über die wachsende Bevölkerung: „Das zeigt uns, dass wir zusammen mit engagierten Einwohnerinnen und Einwohnern und den im Ort durchgeführten Maßnahmen eine Aufwertung der Wohn- und Lebensqualität erreicht haben.“ 14 Geburten im Jahr 2024 standen acht Sterbefälle gegenüber.

Der Bürgermeister dankte allen ehrenamtlichen Unterstützern, darunter vielen Feuerwehrleuten, für ihren Einsatz um das Allgemeinwohl. Dank zollte er auch dem Marktgemeinderat, der sich mit Eifer und Weitblick für eine Entwicklung des Heimatortes einsetze. Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Rebitzer dankte Ackermann für dessen Engagement in der nunmehr 17-jährigen Amtszeit und überreichte ihm ein Präsent.
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