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Main-Spessart: Wie heißt der Landkreis? 12 häufige Nachnamen aus 12 Gemeinden Main-Spessarts und ihre Bedeutung

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Wie heißt der Landkreis? 12 häufige Nachnamen aus 12 Gemeinden Main-Spessarts und ihre Bedeutung

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    In den Gemeinden in Main-Spessart heißen viele Leute gleich- aber was bedeuten die Namen eigentlich?
    In den Gemeinden in Main-Spessart heißen viele Leute gleich- aber was bedeuten die Namen eigentlich? Foto: Getty Images Montage: D. Biscan

    Menschen, die zum Beispiel Müller oder Schmidt heißen, kennen das: Egal wo man hingeht, besteht immer eine hohe Chance, jemandem mit demselben Nachnamen zu begegnen. Mit den Familiennamen Ehehalt, Amend oder Fella kommt man nur selten zu diesem Vergnügen. In einzelnen Orten im Landkreis Main-Spessart sind diese Namen allerdings beinahe allgegenwärtig oder treten zumindest unverhältnismäßig häufig auf. Aufschluss darüber, in welchen Gemeinden dies so ist und welche Herkunft sich hinter den Familiennamen verbirgt, geben Portale wie namensforschung.net und kartezunamen.eu. Wir haben uns ein paar davon genauer angeschaut:

    1. Urspringen: Ehehalt

    Der Name Ehehalt geht auf das mittelhochdeutsche „ehalte“ zurück. Das beschreibt einen Dienstboten beziehungsweise einen „vertragsmäßigen Hausgenossen“. Ob und wie stark der Name etwas mit der Ehe zu tun hat, ist unklar. Im Mittelhochdeutschen könnte mit dem Begriff „Ehe“ auch eine allgemeine Verbindlichkeit gegenüber einer anderen Person ausgedrückt worden sein. Der Name kommt in Deutschland nur 222 Mal vor, außerhalb vom westlichen Unterfranken nur sehr vereinzelt.

    2. Aura im Sinngrund: Sachs

    Der Familienname Sachs ist auch über Unterfranken hinaus, vor allem mit der Stadt Schweinfurt verbunden. Der Name bezieht sich auf die mittelhochdeutsche Herkunftsbezeichnung „sahse“, also „Sachse“ und man findet ihn mit einer Gesamtzahl von 2300 beinahe überall in Deutschland, allerdings gibt es abgesehen von den deutschen Metropolregionen kaum größere Häufungen - eben bis auf Aura im Sinngrund, wo der Name insgesamt 35 mal vorkommt. 

    3. Karlburg: Kübert

    Es lässt sich vermuten, dass der Name durch das Fasshandwerk über die Bezeichnungen Kübler/Kubler entstanden ist, die Herkunft ist jedoch unklar. Der Name leitet sich wohl aus dem Wort Küfer, also Fassmacher her, steht auf der Seite „Namenspedia“.

    4. Fellen: Fischer

    Fischer gibt es beinahe so viele wie Fische im Wasser. In der Tat handelt es sich mit über 100.000 Trägerinnen und Trägern um den vierthäufigsten Familiennamen in Deutschland und selbst in den USA findet er sich noch unter den Top 100. Immerhin tragen in der Gemeinde Fellen 84 Menschen diesen Namen, also knapp jeder Zehnte. Die Wortherkunft geht natürlich auf den Beruf des Fischers zurück. Es gibt diverse regionale Varianten des Namens wie zum Beispiel: Fischle (schwäbisch), Fisher (englisch) oder Visser (niederländisch).

    5. Himmelstadt: Hemmelmann

    In ganz Deutschland leben nur 441 Menschen mit diesem Nachnamen. Hemmelmann lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen und stammt aus dem deutschen Sprachraum. Der Name ist zusammengesetzt aus „Hemmel“, einem alten Wort für „Himmel“ und „mann“, was auf eine männliche Person verweist. Zusammengesetzt bedeutet der Name also „Mann vom Himmel“, was sich in diesem Fall als ein „Mann aus Himmelstadt“ interpretieren lässt.

    Ewald Hemmelmann aus Himmelstadt hat eine andere Erklärung. Er forscht seit einiger Zeit zu seinem Stammbaum und hat festgestellt: Alle Familien mit Namen Hemmelmann, die heute in Himmelstadt leben, stammen von Peter Hemmelmann ab. Der Mann aus Unterpleichfeld kaufte im Zuge der Säkularisation 1805 den Ummenstaller Hof, ein Nonnenhof des Klosters Himmelspforten aus Würzburg. Seinen Namen habe er bis dato „Hämmelmann“ geschrieben, sagt Ewald Hemmelmann. Erst mit der Eintragung in die Kirchenbücher sei er abgewandelt worden.

    6. Waldzell: Mehling

    Über die Bedeutung des Namens scheiden sich die sprachwissenschaftlichen Geister. „Mehling“ kann zum einen vom Begriff „mahlen“ stammen, also wäre die Arbeit in einer Mühle der Ursprung. Seltener geht man davon aus, „Mehling“ sei eine Varietät von „Meling“, was wiederum auf „malen“ zurückgeht und sich auf das Gewerbe der Buntglasmalerei bezieht. Zuletzt wird eine Verwandtschaft zum mittelhochdeutschen „meting“ vermutet. Hiermit ist im Mittelalter ein offizieller Versammlungsort, zum Beispiel für Gerichtsverhandlungen, gemeint.

    7. Birkenfeld: Schebler

    Der Name Schebler lässt sich aus dem mittelhochdeutschen Wort „Schebel“ ableiten, also von „Schaufel“ oder „Löffel“. Demnach weist der Name auf eine berufliche Herkunft hin, die mit der Arbeit mit Erde oder der Landwirtschaft zu tun hatte. 18 Treffer ergeben sich bei der Suche im Telefonbuch für den Ort Birkenfeld als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld. Rund 2174 Einwohnende sind dort zu verzeichnen.

    8. Langenprozelten: Höfling

    Der aus dem Mittelhochdeutschen stammende Name lässt sich vom Beruf den „Hoflings“ ableiten. Dieser war im Mittelalter ein Bediensteter am Hof eines Adeligen. Hofling entstand folglich aus dem Begriff „hovelinc“ was so viel wie „kleiner Hofmann“ bedeutet. Zieht man die 16 Personen mit dem Namen Höfling aus Langenprozelten ab, kommt der Nachname in Deutschland noch 934 mal vor. 

    9. Weyersfeld: Fella

    Überraschenderweise leben die meisten Menschen mit dem Nachnamen Fella nicht in Weyersfeld, sondern im französischen Nîmes. Fella heißt außerdem ein Fluss im Nordosten Friauls in Oberitalien. Ein Bach im Spessart heißt Fella und ein Landmaschinenhersteller trägt den Namen Fella-Werke, heute eine Marke der ACCO GmbH. In Ägypten ist Fella der Name für die Ackerbau betreibende Bevölkerung.

    10. Halsbach: Freitag

    Die Herkunft des Nachnamens Freitag lässt sich leicht nachvollziehen. Er lässt sich von dem mittelhochdeutschen Wort „fridag“ ableiten, welches eine Kombination aus „fried“, also Frieden und „tag“ (Tag) darstellt. Im Christentum stellt der Freitag einen Tag der Buße und des Fastens dar und im Mittelalter galt er als wichtiger Markttag. Nur ist es unerklärlich, wieso dieser Nachname ausgerechnet in Halsbach so stark verbreitet ist. 

    11. Stetten: Amthor

    Obwohl der CDU-Politiker Philipp Amthor nicht aus Stetten stammt, trägt auch er diesen Nachnamen. Der stammt aus dem Mittelhochdeutschen und lässt sich im Sinne von „wohnt am Tor“ verstehen. 661 Mal tritt der Name an 438 Orten in Deutschland auf. In Stetten ist der Name 21 Personen zugeschrieben und ist im ostfränkischen Dialektgebiet, insbesondere im Grenzgebiet von Thüringen, Hessen und Franken verbreitet. 

    12. Partenstein: Amend

    Im Sinne von „wohnt am Ende“ (der Straße, des Weges, etc.) lässt sich der Name Amend interpretieren. Selbst der Bürgermeister der Gemeinde trägt diesen Nachnamen. 1296 Mal kommt der Name in Deutschland an 753 Orten vor, besonders im Süden und Westen Deutschlands. Eine Zimmerei in Partenstein trägt ebenfalls den Namen Amend.

    In einer früheren Version dieses Artikels war „Gehrsitz“ als häufiger Name in Steinfeld genannt. Das ist so nicht richtig. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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