Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim unter der Leitung der Team-Chefärzte Dr. Saskia Wunderlich und Dr. Christian Willaschek hat mit Blick auf das Projekt „Schmerzfreies Krankenhaus“ die non-medikamentöse Schmerztherapie für Kinder und Jugendliche ausgebaut. Das geht aus einem Presseschreiben hervor, dem folgende Informationen entnommen sind.
„Die Verletzungs- oder Erkrankungsursache ist häufig altersabhängig“, erklärt Neonatologe Willaschek. Bei Säuglingen sind es oft Stürze, bei Kleinkindern hingegen auch Haus- und Freizeitunfälle, bei Schulkindern auch Sportunfälle, die zu Verletzungen führen und mit dem Symptom „Schmerz“ einhergehen. Auch die Maßnahmen während der Untersuchung und Behandlung, wie Umlagerung, Reposition, Nähte, Injektionen oder das Anlegen eines Verbandes können zum Teil starke Schmerzen verursachen. Seit langem seien Zusammenhänge zwischen Schmerz und neuroplastischen sowie hormonellen Veränderungen bekannt und auch Langzeitfolgen auf die psychische Entwicklung seien gut erforscht.
Seit Beginn des Jahres arbeitet die Klinik unter anderem mit zwei Virtual Reality (VR) Brillen. Die VR-Brillen erzeugen eine 360-Grad-VR-Umgebung und ermöglichen ein Eintauchen in eine andere Welt, wie zum Beispiel Schwimmen mit Delphinen. „In der Software sind die kleinen Patientinnen und Patienten dann völlig von der Außenwelt abgeschirmt, sodass es zu einer schnellen und nachhaltigen Entspannung kommen kann“, beschreibt Dr. Saskia Wunderlich die Wirkweise.
„Wir schöpfen viele Möglichkeiten der nicht-medikamentösen Schmerztherapie aus“, erklärt die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Kinder- und Jugend-Pneumologie und pädiatrische Intensivmedizin, die auch das Curriculum Schmerztherapie absolviert hat. Neben den VR-Brillen gibt es auch eine sogenannte „Buzzy Bee“. Das ist ein Kühlpack, der zum Vibrieren gebracht werden kann und so der nicht-invasiven Schmerzlinderung dient. Durch die Kombination von Kälte und Vibration blockiere die Buzzy Bee die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn. „Zur lokalen Betäubung kommen auch sogenannte ELMA-Pflaster zum Einsatz, die eine Stunde vor einer Injektion oder Blutabnahme auf der Haut platziert werden und einige Millimeter tief in die Haut wirken.
Mit diesen Maßnahmen verfolgt das Caritas-Krankenhaus in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin das Projekt „schmerzfreies Krankenhaus“, um Schmerztraumata zu vermeiden und den körperlichen und seelischen Stress der Kinder und Jugendlichen zu mildern.
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