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Energiepreise: Hohe Nachzahlungen für Strom und Gas: So reagieren Sie jetzt richtig

Energiepreise

Hohe Nachzahlungen für Strom und Gas: So reagieren Sie jetzt richtig

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    Wer bei Strom und Gas hohe Nachzahlungen bekommt, sollte die Abrechnung genau prüfen.
    Wer bei Strom und Gas hohe Nachzahlungen bekommt, sollte die Abrechnung genau prüfen. Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolbild)

    Das Ende des Jahres ist nicht nur die Zeit für Besinnlichkeit, Weihnachtsfeiern und Glühwein-Tasting, sondern auch der Abrechnungen. Etwa über den Strom- und Gasverbrauch. Und da könnte vielen Bürgern angesichts der Preisentwicklungen der jüngeren Vergangenheit ein böses Erwachen blühen. Nicht wenigen dürften hohe Nachzahlungen ins Haus stehen.

    Und das, obwohl der Staat bereits eine Gas- und Strompreisbremse durchgesetzt hat, die bei Gas ab zwölf Cent pro Kilowattstunde greift und bei Strom an 40 Cent pro Kilowattstunde. Diese Obergrenzen gelten jedoch nur für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten gesamten Jahresverbrauchs.

    Gaspreis sinkt wohl - Strompreis stabilisiert

    Laut dem Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online sollte das Heizen mit Gas in diesem Jahr im Vergleich zum Rekordwert 2022 etwa um elf Prozent günstiger werden. Das Vergleichsportal Verivox berichtet, dass sich der Strompreis nach einem rasanten Anstieg im vergangenen Jahr mittlerweile auf einem hohen Niveau – jenseits der 40-Cent-Marke – stabilisiert hat.

    Die Verbraucherzentrale stellt fest, dass sich der Markt teilweise wieder etwas beruhigt hat. Gerade Neukundenverträge würden günstig ausfallen. Doch es wird auch betont: "Die Kostensteigerungen bedeuten allerdings insgesamt auch weiterhin eine enorme Belastung für Verbraucher und Verbraucherinnen."

    Es kommt also einiges auf die Bürger zu zum Ende des Jahres 2023. In diesem Artikel geht es darum, wie auf die hohen Abschlagszahlungen reagiert werden sollte.

    Gas- und Strompreis: Abrechnung sollte genau überprüft werden

    Beim Mieterbund heißt es, die Kosten für das laufende Jahr würden trotz gesunkener Energiepreise und Preisbremsen noch immer über dem Vorkrisen-Niveau liegen. Allerdings könnten 90 Prozent der Haushalte Heizenergie sparen: durch Verhaltensänderung und Modernisierung. So komme ein durchschnittlicher Haushalt um bis 1270 Euro günstiger weg.

    Zitiert wird co2online-Geschäftsführerrin Tanja Lotz, die betont: "Heizkosten sparen beginnt mit dem Prüfen der Abrechnung." Zudem würden die meisten Menschen Verbrauch und den Einfluss kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch einschätzen.

    Die Verbraucherzentrale bringt hier etwa die Option ins Spiel, den Gasverbrauch zu verringern, falls das Warmwasser mit Gas erhitzt wird. Auch der Stromverbrauch könne beim Gassparen helfen, denn: "Etwa zehn Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases wird in der Stromproduktion eingesetzt."

    Helfen könne auch das Entlüften von Heizkörpern oder die Suche nach undichten Stellen an Außentüren und Fenstern, an denen dann nachgearbeitet werden kann. Auch sollten Heizkörper möglichst frei stehen, also nicht mit Möbeln oder Vorhängen verstellt werden.

    Bezüglich der Überprüfung der Jahresabrechnung listet die Verbraucherzentrale folgende Fragen auf:

    • Stimmt die Zählernummer?
    • Stimmen Anfangs- und Endzählerstand?
    • Wurde der Verbrauch abgelesen oder geschätzt?
    • Ist der korrekte Preis angegeben?
    • Sind Ihre Zahlungen richtig verbucht?
    • Ist der neue Abschlag korrekt berechnet?

    Hohe Strom- und Gaspreise: Energieverbrauch immer wieder überprüfen und notieren

    Ganz wichtig sei daher, den Energieverbrauch im Blick zu haben. Denn es kann durchaus möglich sein, dass eine zu hohe Abschlagszahlung eingefordert wird. Der Zählerstand sollte regelmäßig abgelesen und in einer Tabelle notiert werden. Zudem lohnt es sich, nach einer Benachrichtigung selbst nachzurechnen. Sollten die Zahlen nicht stimmen, gilt es, den Energieversorger darüber zu unterrichten.

    Die Verbraucherzentrale rät davon ab, die Abschlagszahlungen unaufgefordert zu erhöhen. Denn bei Überbezahlung würde der Bürger ein Guthaben beim Anbieter aufbauen, für das er dann das Insolvenzrisiko trage. Fällt der Abschlag zu niedrig aus, kann zumindest darüber nachgedacht werden, diesen anzupassen, um nicht weitere Schulden beim Versorger oder dem Vermieter aufzubauen.

    Zudem erfolgt der Tipp, eine Rücklage für die nächste Jahresverbrauchsabrechnung zurückzulegen. Der so beiseitegelegte Betrag kann bei einer eventuellen Nachzahlung genutzt werden.

    Der passende Nachschlag für Strom und Gas kann auch selbst berechnet werden.

    Preiserhöhung bei Strom oder Gas: Anbieterwechsel sollte in Betracht gezogen werden

    Ein Wechsel des Anbieters ist bei einer Preiserhöhung grundsätzlich möglich, bis der neue Preis greift. Die Verbraucherzentrale hält diese Option aktuell für lohnenswert: "Denn es gibt in den Vergleichsportalen wieder viele günstigere Tarife." Mit dem Wechsel könnte also Geld gespart werden.

    Es wird jedoch dazu geraten, auch die Internetseiten der Anbieter zu überprüfen, da Suchergebnisse manchmal nicht ganz aktuell seien. In die Überlegungen einfließen sollten der eigene Jahresverbrauch und die eigenen Preiskonditionen sowie die Frage, ob eine eingeschränkte Preisgarantie oder eine Festpreisgarantie besteht.

    Fallen die Nachzahlungen so hoch aus, dass der Betrag aus dem eigenen Vermögen nicht beglichen werden kann, rät die Verbraucherzentrale dazu, sich an das örtliche Jobcenter oder im Falle von Nichterwerbsfähigen an das Sozialamt zu wenden. Die Caritas verweist darauf, dass die Fachberater ihrer Beratungsstelle ebenfalls weiterhelfen können. Auch online sei eine Beratung möglich.

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