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Pflegegrad 5 und Lebenserwartung: Wie lange leben Betroffene?

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Pflegegrad 5 und Lebenserwartung: Wie lange leben Betroffene?

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    Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 sind auf besonders viel Hilfe angewiesen.
    Pflegebedürftige mit Pflegegrad 5 sind auf besonders viel Hilfe angewiesen. Foto: Britta Pedersen, picture alliance, dpa (Symbolbild)

    In Deutschland leben der aktuellen Pflegestatistik zufolge knapp 5,7 Millionen pflegebedürftige Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5. Die Skala drückt laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) aus, wie stark eine Person in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt ist. Während Pflegegrad 1 nur bei geringen Beeinträchtigungen vergeben wird, muss bei Pflegegrad 5 eine schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung vorliegen. Wenn Menschen so stark auf die Hilfe und Pflege anderer angewiesen sind, stellt sich die Frage, wie hoch die Lebenserwartung ist.

    Übrigens: Neben dem Pflegegrad gibt es auch den Grad der Behinderung (GdB). Dieser drückt in Zehnerschritten von 20 bis 100 aus, wie sehr die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt ist. Wer pflegebedürftig ist und einen Pflegegrad hat, kann also auch einen GdB haben und umgekehrt.

    Pflegegrad 5: Wie viele Menschen sind so pflegebedürftig?

    Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben 4,3 Prozent der Pflegebedürftigen den höchsten Pflegegrad. Das sind etwa 244.250 Personen. Davon wird etwas mehr als die Hälfte (53,25 Prozent) zu Hause gepflegt – meist von Angehörigen. Bei 81.650 Betroffenen übernehmen diese die Pflege sogar alleine. Das entspricht etwa einem Drittel der Menschen mit Pflegegrad 5. Bei etwa 20 Prozent leisten Angehörige die Pflege zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst. In einem Pflegeheim sind 46,75 Prozent oder rund 114.200 Menschen mit Pflegegrad 5 untergebracht.

    Hier zeigt sich, dass Menschen mit Pflegegrad 5 deutlich häufiger vollstationär gepflegt werden als der Gesamtdurchschnitt. Betrachtet man alle Pflegebedürftigen, werden 85,9 Prozent zu Hause versorgt und nur 14,1 Prozent in einem Pflegeheim.

    Lebenserwartung: Wie lange leben Menschen mit Pflegegrad 5?

    Gleich vorab: Genaue Auswertungen zur Lebenserwartung bei einem bestimmten Pflegegrad gibt es nicht. Das haben sowohl das Statistische Bundesamt als auch die Techniker Krankenkasse (TK), die Barmer, die DAK-Gesundheit und die AOK als größte Kranken- und Pflegekassen in Deutschland auf Anfrage mitgeteilt. Denn wie Tanja Mayinger, Pressesprecherin der DAK-Gesundheit, erklärt, hängt die individuelle Lebenserwartung von vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom allgemeinen Gesundheitszustand oder von spezifischen Erkrankungen. „Es lässt sich jedoch feststellen, dass ein höherer Pflegegrad oft mit einer kürzeren verbleibenden Lebenszeit verbunden ist“, sagt die Sprecherin weiter.

    Im Gegensatz zur Lebenserwartung gibt es einige Daten zur Verweildauer in einem bestimmten Pflegegrad. Um diese einordnen zu können, müssen allerdings die Gründe für das Ausscheiden aus einem Pflegegrad berücksichtigt werden. Mayinger zufolge gibt es zwar keine Zahlen zu den Gründen für einen Pflegegradwechsel, „es lassen sich aber drei Hauptgründe benennen, warum eine Person nicht mehr einem bestimmten Pflegegrad zugeordnet wird“, erklärt sie. Diese sind:

    • Höherstufung: Der Pflegebedarf hat zugenommen, sodass die Person in einen höheren Pflegegrad eingestuft wird. Bei Pflegegrad 5 entfällt dieser Grund allerdings, da es sich bereits um den höchsten Grad handelt.
    • Herabstufung: In seltenen Fällen kann sich laut der DAK-Sprecherin der Gesundheitszustand verbessern, sodass ein niedrigerer Pflegegrad vergeben wird oder die Pflegebedürftigkeit entfällt. Das ist auch bei Pflegegrad 5 möglich.
    • Versterben: Viele Pflegebedürftige befinden sich in einem fortgeschrittenen Alter oder haben schwerwiegende Erkrankungen, erklärt Mayinger. Ein Ausscheiden aus einem bestimmten Pflegegrad kann also durch den Tod der pflegebedürftigen Person ausgelöst werden.

    Zur Verweildauer in einem bestimmten Pflegegrad heißt es im Pflegereport 2024 der Barmer Versicherung, dass von den Pflegebedürftigen, die 2021 in Pflegegrad 5 eingestuft wurden, nach zwei Jahren – also im Jahr 2023 – nur noch 17,6 Prozent pflegebedürftig waren. Ab 2017 waren es 17 Prozent. Das bedeutet laut dem Report, dass 82,4 beziehungsweise 83 Prozent der Pflegeverläufe mit Pflegegrad 5 nicht länger als zwei Jahre andauern. Zudem würden diese „meist durch den Tod beendet“.

    Für die Lebenserwartung bei Pflegegrad 5 lassen sich daraus keine konkreten Schlüsse ziehen, aber es kann festgehalten werden, dass Pflegebedürftige ab dem Eintritt in Pflegegrad 5 häufig nicht länger als zwei Jahre leben.

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