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Pflegeheime in Not: Wie viele freie Plätze gibt es noch?

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Pflegeheime in Not: Wie viele freie Plätze gibt es noch?

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    Nur etwa 14 Prozent der Pflegebedürftigen werden in einem Heim gepflegt.
    Nur etwa 14 Prozent der Pflegebedürftigen werden in einem Heim gepflegt. Foto: Kzenon, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Wer in Deutschland auf Pflege und Unterstützung im Alltag angewiesen ist, kann einen Pflegegrad von 1 bis 5 beantragen und so Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl pflegebedürftiger Menschen stetig gestiegen. Während 2021 laut dem Statistischen Bundesamt fast fünf Millionen Menschen einen Pflegegrad hatten, sind es laut der Pflegestatistik 2023 nun bereits knapp 5,7 Millionen. Ein Großteil dieser Menschen wird zu Hause von Angehörigen und/oder einem ambulanten Pflegedienst versorgt. 2021 waren es 84 Prozent und 2023 85,9 Prozent.

    Werden also immer weniger Menschen in Pflegeheimen betreut? Ein Blick in die Statistik zeigt: 2021 wurden 16 Prozent der Pflegebedürftigen vollstationär gepflegt. Das entspricht 793.461 Menschen. 2023 waren es 799.591 Menschen und 14,1 Prozent. Worauf ist der Rückgang – zumindest prozentual gesehen – aber eigentlich zurückzuführen? Gibt es zu wenige freie Plätze in Pflegeheimen?

    Vollstationäre Pflege: Wie viele Pflegeheime und Plätze gibt es in Deutschland?

    In Deutschland gibt es laut der Pflegestatistik 2023 insgesamt 16.505 Pflegeheime mit 988.951 Plätzen. 2021 waren es mit 16.155 Heimen und 984.688 Plätzen etwas weniger. Hierzu zählen jeweils auch Plätze für die Kurzzeit- und die Tagespflege. 2023 lag die Auslastung in der vollstationären Pflege laut der Pflegestatistik bei 90,6 Prozent und in der vollstationären Dauerpflege bei 88,7 Prozent. Trotzdem sind die Wartelisten laut der Deutschen Presseagentur (dpa) lang, vielen Pflegeeinrichtungen geht es finanziell schlecht und der Begriff Heimsterben wird immer präsenter.

    Wie die dpa im April 2025 berichtete, wurden einer Auswertung des Arbeitsgeberverbands Pflege zufolge seit Anfang 2024 bei 1264 Pflegeeinrichtungen Insolvenzen oder Schließungen bekannt. „Das macht uns große Sorgen, weil trotz wachsenden Bedarfs etliche Pflegeplätze wegbrechen“, sagte Verbandschefin Isabell Halletz der dpa. Der Pflegestatistik 2023 zufolge werden pro Pflegeheim im Schnitt 59,2 Pflegebedürftige versorgt. Wie viele Plätze derzeit noch verfügbar sind, lässt sich aus der Ende 2024 veröffentlichten Statistik aber nicht ablesen.

    Zuletzt musste der Pflegebetreiber Argentum Anfang April 2025 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen. Von einem Aus der großen Gruppe wären 40 Pflegeheime und rund 3100 Pflegebedürftige betroffen. Eine Sanierung kann aber noch gelingen.

    Übrigens: Im Januar 2025 mussten Pflegebedürftige im ersten Jahr für einen Platz im Pflegeheim fast 3000 Euro selbst bezahlen.

    Finanznot im Pflegeheim: Wie ist das Problem entstanden?

    Die finanzielle Not der Pflegeheime wird größer. Lange Wartezeiten auf die Gelder der Pflegekassen sind laut dem Arbeitgeberverband Pflege zumindest ein Faktor. „Das türmt sich bei den Pflegeunternehmen zu sechs- bis siebenstelligen Summen auf“, sagte Halletz der dpa. Auch Anträge auf die Sozialleistung Hilfe zur Pflege würden lange bei den Sozialämtern liegen, die betroffenen Pflegebedürftigen müssten aber trotzdem weiter betreut werden. Das verursacht Kosten, die in dem Moment nicht übernommen werden.

    Der Verband ruft die Politik auf, bei der geplanten Pflegereform auch an diesen Punkten anzusetzen. Zudem muss der Pflegeberuf gestärkt werden. Denn auch Personalmangel führt zu Insolvenzen, wie die Zeit berichtet. Sind nicht genug Pflegekräfte vorhanden, können nicht alle verfügbaren Plätze in einem Heim vergeben werden – und das sorgt für Einbußen.

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