Man kennt die üblichen Vorwürfe: Weihnachtsbäume kommen aus umweltschädlichen Monokulturen, sind voller Pestizide und sind ein reines Wegwerfprodukt. Kurz: Sie sind nicht nachhaltig. Deutschland, in Europa der größte Weihnachtsbaumproduzent, hat einen jährlichen Umsatz von 27 Millionen Bäumen.
Dazu kommt, dass Tannenbäume aufwendig zu pflegen sind, ständig Nadeln verlieren und nicht gerade billig sind. Manchen sehen sie vielleicht auch nichts besonders genug aus.
Aus all diesen und mehr Gründen wählen immer mehr Menschen in der Weihnachtszeit eine Alternative zum traditionellen Tannenbaum. Oder vielmehr eine der vielen Alternativen. Hier eine Übersicht, welche Optionen man hat, wenn man dieses Jahr auf den klassischen Weihnachtsbaum verzichten möchte.
Selbstgebastelte Weihnachtsbäume aus Stöcken, Pappe oder Papier
Do-It-Yourself- oder DIY-Weihnachtsbäume, also selbst gemachte Weihnachtsbäume, sind sehr beliebt. Dabei gibt es viele verschiedene Arten, wie man seinen Weihnachtsbaum selbst basteln kann, manche sind eher für Fortgeschrittene geeignet, andere lassen sich auch gut mit Kindern gemeinsam umsetzen.
Alternativer Weihnachtsbaum aus Papprollen
Eine der einfachsten und vor allem billigsten Alternativen für einen Tannenbaum ist ein Weihnachtsbaum aus Papprollen, zum Beispiel aus aufgebrauchten Klopapier- oder Paketbandrollen. Diese lassen sich dann ganz einfach bemalen und in Form eines Baums zusammenkleben. Dekorationen können dann nach Belieben hinzugefügt werden. Der große Vorteil: Der Weihnachtsbaum ist komplett ungefährlich für Kinder und weil er so leicht herzustellen ist, ist es auch nicht schlimm, wenn er kaputt geht.
Weihnachts-Origami: Weihnachtsbäume aus Papier
Deutlich aufwendiger aber noch billiger sind Weihnachtsbäume aus Papier. Wer viel Geduld und vielleicht schon ein wenig Erfahrung mit Origami hat, kann sich an diese Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum heranwagen. Bastelanleitungen gibt es im Internet zur Genüge. Es gilt: Viele unterschiedlich große Bäume in verschiedenen Farben sehen besonders schön aus. Aber Vorsicht bei offenem Feuer, dieser alternative Weihnachtsbaum ist noch deutlich leichter entflammbar als der Tannenbaum.
Minimalistischer Weihnachtsbaum aus Tape
Wer besonders wenig Aufwand möchte, für den ist diese Alternative zum Weihnachtsbaum vielleicht etwas. Mit Tape, am besten eignet sich der Bastel-Klassiker Washi-Tape, kann man einfach an eine Wand einen Tannenbaum kleben. Dabei kann man sich austoben in Form, Farbe und auch Verzierung des "Baums". Mag man es lieber minimalistisch und in den klassischen Weihnachtsfarben weiß und rot, oder ist man eher der Typ für einen aufwendigen Baum mit buntem, vielleicht verziertem Tape?
Stöcke, Äste, Platten: alternative Weihnachtsbäume aus Holz
Eine sehr beliebte Ästhetik sind Weihnachtsbäume aus Holz. Hier gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Die simpelste Option ist, einige Stöcke, vielleicht beim letzten Spaziergang im Wald gesammelt, mit einer Schnur übereinander zubinden und an die Wand zu hängen. An die Stöcke kann man dann Deko hängen, wer den klassischen Look möchte, kann auch Christbaumkugeln verwenden.
Deutlich aufwendiger ist es, aus Ästen einen freistehenden Weihnachtsbaum zu basteln. Hier ist es am besten, eine Aluminiumhohlstange zu verwenden und darauf die im Wald gesammelten Äste zu stecken. Die Arbeit lohnt sich, das Ergebnis sieht im besten Fall aus wie ein hölzerner Weihnachtsbaum.
Wer einen kleinen Werkzeugkasten zur Hand hat, kann sich auch mit Holzplatten versuchen. Mit einer Klebepistole oder alternativ ein paar Nägeln kann man Holzbretter übereinander befestigen und so einen "Weihnachtsbaum" an die Wand hängen, den man auch bemalen oder beschriften kann.
Industrielook: Weihnachtsbäume aus Metallstangen
Wer keine Lust oder Zeit fürs Basteln hat, kann auch einen alternativen Weihnachtsbaum kaufen. Sehr einfach: ein Gestell in Weihnachtsbaumform aus Metall. Dieser alternative Weihnachtsbaum ist besonders nachhaltig, weil er jedes Jahr wiederverwendet werden kann. Mit verschiedenen Dekorationen wird das Gestell dabei jedes Jahr zu einem neuen Baum.
Heimwerker-Alternative: Ein Weihnachtsbaum aus einer Leiter
Wer etwas besonders Ausgefallenes probieren möchte, kann sich auch selbst einen Weihnachtsbaum aus einer Leiter basteln. Hier ist am besten eine Holzleiter geeignet, die man auch beliebig streichen kann. Die Höhe der Leiter ähnelt dem typischen Weihnachtsbaum und die Streben können mit Lichterketten und Christbaumkugeln behängt werden, um die weihnachtliche Atmosphäre zu vollenden.
Nachhaltige Alternative: Weihnachtsbaum aus Plastik
Wer eigentlich einen normalen Weihnachtsbaum haben möchte, nur ohne den Aspekt der Umweltbelastung, der kann einen Weihnachtsbaum aus Plastik kaufen. Der kann jedes Jahr aufs neue ausgepackt werden. Laut Verbraucherportal utopia.de muss der Baum sechsmal verwendet werden, um die Umwelt-Bilanz eines normalen Baums zu haben. Nachdem der Baum aus Plastik im Normalfall viele Jahre überlebt, ist er eine nachhaltige Alternative. Die Bäume sind in verschiedenen Größen, Formen und Designs zu erhalten und kosten zwischen 50 und 150 Euro.
Alternative Weihnachtsbäume: Die Auswahl ist groß
Wie man sehen kann, gibt es eine große Auswahl an alternativen Weihnachtsbäumen. Wer dieses Jahr also mal etwas Neues ausprobieren möchte, kann sich inspirieren lassen. Wer doch lieber beim klassischen Weihnachtsbaum bleiben möchte, aber von der Umweltbelastung Bauchschmerzen bekommt, für den gibt es die Option des Baumleihens. Einige Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten diese Alternative an. Der Baum kommt im Topf, wird für die Weihnachtszeit in das Wohnzimmer gestellt und danach wieder vom Besitzer eingesammelt. Der Baum wird dann wieder eingepflanzt und wächst normal weiter.