Die damals Unions-geführte Bundesregierung hat vor mehr als einem Jahrzehnt entschieden, den Ausstieg aus der Kernenergie voranzutreiben. Bis Frühjahr 2023 wurden in Deutschland die letzten drei Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 vom Netz genommen.
Hierzulande gab es in den Hochzeiten Dutzende Kernreaktoren, die entweder zurückgebaut werden oder bereits vollständig abgebaut sind. Der Atomausstieg war eine langfristige Entscheidung, die durch die Ereignisse in Fukushima (Japan) im Jahr 2011 beschleunigt wurde und das Ziel verfolgt, auf erneuerbare Energien umzustellen.
Atomkraft in Deutschland: Kernenergie soll wieder eine Rolle spielen
Doch könnte es bald zu einer Rolle rückwärts kommen: Denn wie die Bild schildert, wollen die Unionsparteien CDU und CSU ein Umdenken in der Energiepolitik, bei dem es auch um die Reaktivierung der Kernkraft in Deutschland geht.
Den Angaben zufolge sollen dabei stillgelegte Atomkraftwerke in Deutschland wieder hochfahren werden, dazu sollen sogenannte Mini-AKWs gebaut werden, mit der Absicht, die Stromkosten für Bürger und Bürgerinnen zu senken.
„Energie-Agenda für Deutschland“ wird das Papier genannt, in dem die Union auf der anderen Seite auch „Technologieoffenheit“ für Kohlekraftwerke fordert - die wiederum spätestens 2038 stillgelegt werden sollen.
Energiepolitik der Ampel gescheitert - Union plant Reaktivierung der Kernkraft
Inwieweit auch die Gaskraftwerke ein Ende haben sollen, ist offen: Den Angaben zufolge soll auf nichts grundsätzlich verzichtet werden, bis die Versorgung durch Gas und erneuerbare Energien sichergestellt ist. Statt Erdgas soll die Energieform Jahre später durch klimaneutralen Wasserstoff ersetzt werden.
Aktuell bezieht Deutschland selbst über Drittstaaten noch Gas aus Russland. Durch geopolitische Spannungen infolge des Ukraine-Kriegs hat die Bundesregierung jedoch alternative Lieferländer wie Norwegen und Katar stärker eingebunden. Zusätzlich erfolgt die Einfuhr von LNG-Flüssiggas etwa aus den USA, mit laut Deutscher Umwelthilfe schwerwiegenden ökologischen Folgen.
Schon länger liebäugeln Unionsgrößen mit einer Rückkehr der stillgelegten Kernenergie:
Ampelkoalition finalisierte Atomausstieg - Union träumt von neuer Kernkraft
Im Hinblick auf eine Wiederinbetriebnahme der Atomkraft in Deutschland zitiert das Portal die Union: „Das Abschalten der Kernkraftwerke 2023 mitten in der Energiekrise war eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung der Ampel.“
Auch der Bau von neuen Atomkraftwerken beziehungsweise Reaktoren ist dem Bericht zufolge der Union ein Anliegen. So sollen innovative Kernkraftwerke der „vierten und fünften Generation“ entstehend, sowie Small Modular Reactors (SMR).
Diese Mini-AKWs gelten als kostengünstigere und sichere Methode, wieder auf Atomkraft zu setzen. Sie sind deutlich kleiner und damit günstiger in der Herstellung, besonders in den Vereinigten Staaten wird zunehmend auf diese Gattung gesetzt.
Union plant neue Atomkraftwerke für Deutschland: Strompreise sollen runter
Neben dem Comeback der Atomkraftwerke in Deutschland besteht der Plan der Union aus weiteren Eckpunkten, wie eine niedrigere Stromsteuer und die Halbierung der Netzentgelte. Zudem soll angeblich der erste Fusionsreaktor der Welt hierzulande entstehen, darüber hinaus eine eigenständige Energieunion auf europäischer Ebene.
CDU-Vize Andreas Jung wird von der Bild zitiert, dass „schnell die Energiekosten für Bürger und Betriebe runter“ müssen. Fraktionskollege Jens Spahn erklärt, dass bei der nächsten Bundestagswahl auch eine Abstimmung über die Rückkehr der Atomkraft in Deutschland stattfindet.
Beschlossen wurde der Atomausstieg hierzulande von der Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU), aufgrund der Gefahren von radioaktiver Strahlung sowie der hochgiftigen Abfälle.
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