Israel lässt den Nahostkonflikt nicht eskalieren. Die Vergeltungsschläge gegen den Iran waren von überschaubarer Härte, wohl dosiert und mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks nur gegen militärische Anlagen des Mullah-Regimes gerichtet. Ungleich schwerer hätte Israel den Iran treffen können, hätte es seine Ölförderung unter Feuer genommen, die Hauptstadt Teheran oder gar das Atomprogramm des Landes.
Sollte der Iran wieder angreifen, wird Israel nicht so zurückhaltend reagieren
Die Regierung Netanjahu reagiert damit deutlich besonnener, als ihr von ihren Kritikern gerne unterstellt wird. Sie ist erkennbar bemüht, den Konflikt mit dem Iran einzufrieren und nicht um den Preis eines womöglich jahrelangen Krieges auszufechten. Sollte der Iran allerdings wieder angreifen, wird Israel sich nicht noch einmal für die homöopathische Variante der Vergeltung entscheiden. Dieses Risikos muss Teheran sich bewusst sein.
Für die Hisbollah im Libanon gilt die selbst auferlegte Zurückhaltung der Israelis aus guten Gründen nicht. Gegen die Terrormiliz, die militärisch zwar erheblich geschwächt ist, aber noch immer jeden Tag Raketen und Drohnen in den verhassten Judenstaat jagt, muss Israel weiter konsequent vorgehen. Gerade erst hat die Armee an der Grenze zum Libanon neue Terrortunnel gesprengt, die offenbar für einen Einfall der Terroristen nach dem Vorbild der Hamas im Süden geplant und gebaut worden sind. Und je schneller und nachhaltiger Israel die Hisbollah und die Hamas schwächt, umso mehr schwächt es letztlich auch den Iran. Ohne ihre Vasallen in Ganza, im Libanon und im Jemen verlieren die Mullahs schnell an Einfluss in der Region.
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