Die französische Parlamentsabgeordnete Brigitte Klinkert ist es satt, dass in ihrer Heimatstadt Colmar ausgerechnet am deutsch-französischen Zweig der Gesamtschule seit November aus Lehrermangel kein Deutsch unterrichtet wird. Um die Schülerinnen und Schüler nicht länger hängenzulassen, habe sie dem Schulamt vorgeschlagen, selbst ab dieser Woche zwei Stunden Deutschunterricht zu geben, teilte die 68-Jährige mit.
Seit Monaten müssten die Schüler der zweisprachigen vierten Klasse des Collège Molière auf Deutschunterricht verzichten, weil es keinen Lehrer gibt. «Ich prangere diesen Mangel seit langem an, und trotz großer Erklärungen verbessert sich die Situation vor Ort nicht», sagte Klinkert, die auch verschiedene Ministerämter in Paris innehatte. «Die deutsch-französische Zweisprachigkeit ist eine wertvolle Chance: Wir haben die Pflicht, sie zu entwickeln.» Ob die Schulbehörde das Angebot der studierten Juristin Klinkert annimmt, war noch nicht bekannt.
In Bordeaux war kürzlich an einer Gesamtschule nach wochenlanger Erkrankung der Mathematiklehrerin kurzerhand ein Vater für den Unterricht eingesprungen. Der Ingenieur hatte sich dazu unbürokratisch mit seinem Arbeitgeber arrangiert, berichtete die Zeitung «Le Figaro».
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