Die Königin ist tot, es lebe der König: Großbritanniens Königin Elizabeth II. ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren. Wie gelangen die trauernden Massen zum Buckingham Palace? Und: Wie wird der Übergang zu Charles als neuem König gestaltet? Der palastinterne Plan mit dem Code-namen „Operation London Bridge“ legt fest, was in den kommenden zehn Tagen passieren wird. Dann findet die Beerdigung statt.
Der Todestag
Besonders detailliert geplant war der Todestag der Queen. Dieser wird intern „D-Day“ genannt. Die Minister des Landes sollen mit folgenden Worten von der Nachricht erfahren haben: „Wir wurden soeben über den Tod Ihrer Majestät, der Queen, informiert“. Und: „Diskretion ist gefragt.“ Nach der Bekanntgabe wurden innerhalb von zehn Minuten die Flaggen im Regierungsviertel Whitehall auf Halbmast gesetzt.
Viele Maßnahmen am ersten Tag betreffen auch die sogenannten Sozialen Medien. So zeigt die Webseite der königlichen Familie nun eine schwarze Startseite, auf der der Tod der Königin bestätigt wurde. Auf UK.GOV, der Seite der Regierung, ist außerdem ein schwarzes Banner zu sehen. Am Abend soll Charles, der neue König, laut Plänen eine Ansprache an die Nation halten.
„D-Day+1“: der erste Tag danach
Am Freitag trifft sich der sogenannte „Accession Council“ um 10 Uhr. Diesem Rat der Nachfolge, dem hochrangige Regierungsvertreter angehören – darunter auch die neue Premierministerin Liz Truss, kommt im St. James´s Palace zusammen, um Prinz Charles zum neuen Souverän zu erklären. Um 15.30 Uhr werden der Premierminister und das Kabinett eine Audienz beim neuen Monarchen abhalten.
„D-Day+2“: der zweite Tag danach
Am Samstag soll die verstorbene Königin von Schloss Balmoral in Schottland mit dem Flugzeug oder Zug in den Buckingham Palace zurückkehren.
„D-Day+3“ und „D-Day+4“: der dritte und vierte Tag
Tag drei und vier nach dem Tod der Monarchin sind für Charles eng getaktet. Er startet eine Tour durch das Königreich. Konkret, so ist der Plan, wird er in die Hauptstädte Schottlands und Nordirlands reisen, um unter anderem royale Residenzen und regionale Parlamente zu besuchen. Am „D-Day+7“ wird der Monarch außerdem nach Wales fahren, um unter anderem an einem Gottesdienst in der Kathedrale von LIandaff in Cardiff teilzunehmen.

„D-Day+5 bis „D-Day+9“: die Tage fünf bis neun
Der Sarg der Königin wird drei Tage lang in der Westminster Hall im Palast von Westminster aufgebahrt und 23 Stunden täglich für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Behörden stellen sich auf große Menschenmassen ein, die vermutlich nach London kommen werden, um sich von ihrer Königin zu verabschieden – mit ausgebuchten Hotels, vollen Straßen, Bussen und Restaurants sowie vielen Polizisten.
„D-Day+10“: der Tag der Beerdigung
Um das ganz große Chaos in der Hauptstadt zu verhindern, soll der Tag der Beerdigung der Queen zu einem Feiertag erklärt werden. Diese findet zehn Tage nach ihrem Tod in der Westminster Abbey statt. Begraben wird Königin Elisabeth II. in der ehrwürdigen St. George's Kapelle in Windsor. Ihr gestorbener Ehemann Prinz Philip, der in „Royal Vault", einer Grabkammer unter der St. George's Kapelle begraben ist, wird daraufhin umgebettet und neben ihr bestattet.