Zahnerkrankungen können nicht nur die Futteraufnahme von Ihrem alten Hund erschweren, sondern sich auch auf seine gesamte körperliche Verfassung auswirken. Umso wichtiger ist es, dass Sie Probleme im Maul Ihres Lieblings schnell erkennen und behandeln. Wir geben Ihnen außerdem Tipps, wie Sie die Zahngesundheit Ihres Tieres unterstützen und somit Krankheiten vorbeugen können.
Häufige Zahnerkrankungen bei alten Hunden
Laut dem Tierarzt Jochen Krüger reicht es bei älter werdenden Tieren meist nicht aus, den Zahnstein zu entfernen. Das schreibt er in einem Artikel auf der Website hunderunden.de. Hier sind seiner Meinung nach Parodontose, Zahnfleisch- und Knochenschwund das Problem.
AniCura fasst unter anderem folgende Zahnerkrankungen bei Hunden zusammen:
- Zahnstein: Speichelmenge und -zusammensetzung, pH-Wert, sowie die Keimbesiedlung im Maul beeinflussen, wie viel Zahnstein sich bildet. Er enthält viele Bakterien, die wiederum zu Entzündungen im Maul führen und auch andere Organe beeinflussen können.
- Abgebrochene Zähne oder Zahnabsplitterungen: Beißt der alte Hund auf Knochen oder harte Gegenstände, können Zähne verletzt werden. Da dann das Zahnbein, welches direkt unter dem Zahnschmelz liegt, nicht mehr durch diesen geschützt wird, hat der Vierbeiner Schmerzen und es können Keime eindringen.
- Parodontitis: Entzündet sich der Zahnhalteapparat, spricht man von dieser Erkrankung. Dauert sie länger an, können betroffene Zähne ausfallen oder Kieferschäden entstehen.
- Tumore in der Maulhöhle
Da Zahnerkrankungen weitere gesundheitliche Probleme bei Ihrem alten Hund verursachen können, ist es wichtig, möglichst frühzeitig diese zu erkennen und bei einer speziellen Tierzahnarztpraxis behandeln zu lassen.
So erkennen Sie Zahnerkrankungen bei alten Hunden
Sie können selbst bereits einige Anzeichen für Zahnerkrankungen erkennen, indem Sie einen Blick in die Maulhöhle Ihres alten Hundes werfen. Ablagerungen und Zahnstein sind laut Tierarzt Kilian Schwaab dabei schnell sichtbar. Letzterer verursacht bei Kontakt mit dem Zahnfleisch Entzündungen. Auffälligkeiten, die auf Erkrankungen der Maulhöhle hinweisen, sind
- Gerötetes Zahnfleisch
- Unangenehmer Geruch aus dem Maul
- Lockere Zähne
- „Dicke Backen“
- Einseitiger Nasenausfluss
Die beiden Letzteren deuten auf Veränderungen an der Zahnwurzel hin und sind meist im fortgeschrittenen Stadium von Zahnerkrankungen zu finden, so Schwaab. Hat Ihr alter Hund Zahnschmerzen, können Sie möglicherweise folgende Symptome beobachten:
- Verminderte Nahrungsaufnahme
- Futter fällt aus dem Maul
- Einseitiges Kauen
Ist dies der Fall, sollten Sie so schnell wie möglich zu einem Zahnspezialisten, rät Schwaab. Dieser kann bei Unklarheiten oder Verdacht auf Probleme an den Zahnwurzeln auch ein Röntgen des Kiefers durchführen, so AniCura.
Behandlung von Zahnerkrankungen bei alten Hunden
Tierarzt Kilian Schwaab beschäftigt sich viel mit chirurgischen und zahnheilkundlichen Problematiken. Bei der häufig vorkommenden Zahnreinigung oder auch einer Wurzelkanalbehandlung ist eine Narkose notwendig.
Wenn bereits Zahnerkrankungen und Zahnstein vorliegen, sollte man das Gebiss laut Schwaab von einem spezialisierten Tierarzt oder Tierärztin reinigen lassen. Er weiß, dass viele Menschen Angst haben, ihren Hund in Narkose legen zu lassen. Allerdings beruhigt er diese: Die Inhalationsnarkose ist sehr sicher und der Nutzen überwiegt häufig dem Risiko eines sanierungsbedürftigen Gebisses. „Zahnstein hat auch Einfluss auf die Funktion der Nieren und erhöht die Gefahr von Herzerkrankungen“, gibt der Tierarzt zu bedenken.
So beugen Sie Zahnerkrankungen bei alten Hunden vor
Um Parodontitis vorzubeugen, rät Schwaab zu einer konsequenten Zahnhygiene. Diese besteht aus dem täglichen Zähneputzen, der Gabe von Kauartikeln und dem Einsatz von speziellen Zahngels.
Knochen sollten alten Hunden laut dem Tierarzt lieber nicht gegeben werden. Stattdessen sind Rinderkopfhaut oder anderen Haut- oder Lederprodukte eine schmackhafte Alternative für die Zahnpflege.
Zudem sollten die Zähne mindestens einmal im Jahr untersucht werden, so AniCura. Auch regelmäßige professionelle Reinigungen sollen demnach sinnvoll sein.
Übrigens: Informieren Sie sich auch über wilde Tierwelt: Hier lesen Sie, welche sechs Schlangen in Baden-Württemberg leben und welche zwei davon giftig sind. Außerdem erfahren Sie, welche acht Insekten Ihr Blut wollen. Exotischer wird es auf der Safari-Tour am Gardasee.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden