In der Gemeinde Rannungen tut sich etwas: Der Arbeitskreis Innenentwicklung hat bereits im Sommer seine Arbeit aufgenommen, bei einer Bürgerversammlung wurde rund 200 Bürgern die Initiative vorgestellt und jetzt geht es an die konkrete Arbeit. „Wir treffen uns zur Zeit zum Teil mehrfach in der Woche“, berichtet Gemeinderat Harald Klopf, einer der Initiatoren. Von der Aufnahme in das Projekt „Neue Dorfzentren“ erhoffen sich Klopf und die anderen Mitglieder einen erneuten Schub.
In den vergangenen Monaten haben der Arbeitskreis und der Gemeinderat zusammen eine Umfrage ausgearbeitet. „Wer etwas wissen möchte, muss eine Frage stellen“, lautet die Idee. Und gemäß dem Motto „Wir zusammen, Hand in Hand“ sollen möglichst viele gefragt werden: Rund 1200 Einwohner hat die Gemeinde aktuell. „Wir haben rund 450 Fragebögen an die Haushalte verteilt“, berichtet Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU/FW). „Falls aber weitere Bögen gebraucht werden, weil zum Beispiel erwachsene Kinder mit im Haushalt wohnen und selbst einen ausfüllen wollen, kann man sich im Rathaus jederzeit welche nachholen.“
Im Rathaus können die Fragebögen auch eingeworfen werden, allerdings hat sich der Arbeitskreis auch vorgenommen, von Haus zu Haus zu gehen, Hilfe anzubieten, die ausgefüllten Bögen mitzunehmen oder Anregungen zu notieren. Tipps zum Umgang mit den Bürgern holen sich die Mitglieder in der kommenden Woche über das Projekt „Neue Dorfzentren“: Berater Raimund Heiny kommt am Dienstag nach Rannungen und bespricht mit dem Arbeitskreis das weitere Vorgehen. Ziel des Netzwerkes Bürgerengagement ist es, auf der Grundlage der Umfrageergebnisse bereits bis zum Sommer drei konkrete Projekte auszuarbeiten.
„Wir haben uns schon einmal angeschaut, wo eine Leerstandsgefährdung besteht, also wo die Bewohner über 70 Jahre alt und keine jungen Leute mit im Haus sind“, berichtet Harald Klopf von der bisherigen Arbeit. Der Gemeinderat plant auch, die Regelung der Kommunalen Allianz „Schweinfurter Oberland“ zu übernehmen und vor allem Familien zu unterstützen, die leer stehende Gebäude wieder mit Leben erfüllen. „Wichtig ist auch, dass man Leute überzeugt, leer stehende Gebäude oder unbebauten Bauplätze an junge Familien zu verkaufen“, nennt Gemeinderätin Sybille Büttner einen weiteren Aspekt.
„Wir haben eigentlich hervorragende Voraussetzungen“, verweist Harald Klopf auf den gewachsenen Dorf-Mittelpunkt in Rannungen: Der Platz zwischen Kirche, Alter Schule, Rathaus und Kindergarten sei historisch gewachsen. Ein Projekt könnte sein, diesen Platz samt dem benachbarten Spielplatz neu zu gestalten. Aber: „Das ist alles wirklich noch völlig offen, wir wollen erst sehen, was bei der Umfrage herauskommt.“