Ausgelassene Stimmung, viel Musik und nicht weniger viel Alkohol: Auf dem Ab geht die Lutzi-Festival in Rottershausen (Lkr. Bad Kissingen) steppt seit Donnerstag wieder der Bär. Beim Gang über das Festivalgelände und den Campingplatz stechen den Besucherinnen sowie Besuchern immer wieder ausgefallene, verrückte und skurrile Personen ins Auge. Wir haben uns mit einigen von ihnen unterhalten und nachgefragt, wie es zu den ausgefallenen Outfits oder Accessoires gekommen ist.
1. Ferdinand Knacker: Der Mann mit dem Schottenrock und den pinken Schuhen

Ferdinand Knacker fällt einem sofort ins Auge: Er trägt einen Hut, eine grüne Sonnenbrille, einen gezwirbelten Schnauzbart, Hawaiihemd sowie Schottenrock und pinke Badelatschen. Aber auch sonst ist der aufgeschlossene Norddeutsche auf dem ganzen Festivalgelände anzutreffen und springt von Camp zu Camp. "Mein Cousin hatte Junggesellenabschied. Seitdem trage ich das auf Festivals", erklärt er sein ausgefallenes Outfit.
Um zum Ab geht die Lutzi-Festival zu kommen, habe er und ein Kumpel 5,5 Tage von Hamburg gebraucht, denn die beiden sind mit dem Fahrrad angereist. Ärgerlicherweise habe Knacker dabei einen seiner Schuhe verloren. Auf der Suche nach Ersatz in einem Bekleidungsgeschäft habe es jedoch keine Männerschuhe gegeben, wie er berichtet. Zur Auswahl habe nur grau und pink gestanden. "Grau steht mir nicht", sagt er lachend. Sein Ziel für das Festival: Jetzt muss noch ein eigener Hut her, denn der auf dem Bild ist nur geliehen.
2. Marder Herbert und das Camp von Max, Michi, Hendrik und Fabi

Kann ich mein Tier mitbringen? "Egal wie gut es dir auf dem Lutzi Festival gefällt, dein Hund, Katze, Huhn oder Hamster wird diese Begeisterung nicht teilen", so steht es auf der Website der Veranstalter. Deshalb seien Tiere jeglicher Art "zu ihrem eigenen Schutz" weder auf dem Festival- noch auf dem Campinggelände gestattet. Eine Ausnahme hiervon scheint Herbert darzustellen, ein ausgestopfter Marder, der Max, Michi, Hendrik und Fabi sowie Herberts Besitzer Julian auf Festivals begleitet.
"Herbert ist safe ein Marder", meint einer der Jungs. Festival-Maskottchen Herbert ist zwar zum ersten Mal auf dem Ab geht die Lutzi, aber nicht zum ersten Mal auf einem Festival. Bereits zum dritten oder vierten Mal begleitet er die Musikfans aus Zeil. Er sei auch schon einmal gewaschen worden, was man dem ausgestopften Tier am Fell auch ansehe. Warum er den Waschgang nötig hatte, wollten die Männer nicht erzählen. Es scheint also einen Grund zu geben, warum Tiere eigentlich nicht auf Festivals sollen.
3. Moritz Popp (Alter Ego: Boris) mit der Skibrille

Sich bei hochsommerlichen Temperaturen die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen ist nicht weiter ungewöhnlich, eine Skibrille bei 28 Grad Außentemperatur wie Moritz Popp sie trägt dann aber doch. Wie der Franke, der mittlerweile in Freising zu Hause ist, erklärt, gebe es ein Spiel, bei dem man eine Skibrille tragen müsse. Was dann das Alter Ego – in seinem Fall Boris – anstellen würde, wenn die Brille aufgesetzt ist, zähle nicht. Im Camp von Popp müsse immer der die Brille tragen, der am "besoffensten" ist, wie er sagt. Der Brillenträger kann also wechseln. Wie Popp gegenüber der Redaktion bestätigt, habe die Skibrille bei dem Wetter aber auch einen Vorteil, denn sie schützt eben auch vor Sonne.
4. Mariah Mc Daniels und die zwei Leoparden-Raketen

Verrückte Outfits gehören zu Festivals wie Musik und Bier aus Dosen: Tobias Hartlieb und Nico Schwab, die mit Mariah McDaniels unterwegs sind, haben sich diese Festivalregel zu Herzen genommen. Im Leopardenlook kann man die beiden nicht übersehen. Unverwechselbar werden sie dann aber durch ihr "Rakete"-Tattoo, das beide auf dem rechten Gesäß tragen und stolz zeigen. Auch wenn ihre Gruppe kein Motto habe, sind die beiden immer im Partnerlook unterwegs, wie sie sagen. Die Stuttgarter sind insgesamt zum dritten Mal beim Ab geht die Lutzi und freuen sich auf den Auftritt von Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, einer bayerischen Italo-Schlager-Band. Die perfekten Outfits dafür haben sie zweifelsohne gefunden.
5. Till mit Sombrero sucht Ticket fürs Ab geht die Lutzi

Er möchte aber erstmal versuchen, ob er von dem Publikum ein günstigeres abstauben kann, das übrig ist. Till kommt eigentlich aus Osterfeld (Sachsen-Anhalt), aber zum Lutzi-Festival hat er einen weiteren Weg zurückgelegt. Er hat zwar auch sein Auto dabei, aber er hat quasi eine Festivalreise hinter sich. Zuletzt war er auf dem Southside-Festival, zuvor aber auch auf dem Puls-Open-Air und ganze viermal bei Rammstein in München – selbstverständlich mit Sombrero.
Wir bleiben für euch das ganze Wochenende dran und berichten vom Ab geht die Lutzi-Festival 2023. Lest in den nächsten Tagen auch von den Ehrenamtlichen hinter der Veranstaltung und schaut euch die Bilder vom Festival an.