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Thulba: Adrenalin pur: In der Thulbatalhalle ging es heiß her

Thulba

Adrenalin pur: In der Thulbatalhalle ging es heiß her

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    Um dem Publikum in Thulba den gestählten Körper zu zeigen, verzichtete so mancher Kämpfer gerne auf ein Stück Stoff.
    Um dem Publikum in Thulba den gestählten Körper zu zeigen, verzichtete so mancher Kämpfer gerne auf ein Stück Stoff. Foto: Jürgen Schmitt

    So viel Adrenalin ist wohl noch nie durch die Thulbatalhalle geflossen wie am Sonntag, als sich der biedere Zweckbau in eine stimmungsvolle Box-Arena verwandelte. Laut war’s, heiß und wild. Mittendrin ein glücklicher Ralph Heerdegen. „Das war jetzt die fünfte Veranstaltung, die ich organisiert habe. Und mehr Zuschauer kamen noch nie. Vor einigen Wochen in Nürnberg waren es deutlich weniger“, sagt der 46-Jährige, der das Event in die unterfränkische Provinz gebracht hatte.

    Über den Tag waren es um die 300 Zuschauer, denen ein Mammut-Programm von 31 Kämpfen geboten wurde, von 10.30 Uhr in der Früh bis gegen 20 Uhr am Abend. Unterbrochen nur von einer einstündigen Mittagspause.

    Um seinen Fight gebracht wurde ausgerechnet der Organisator, der als letztes in den Ring steigen sollte. „Mein Gegner hatte, offensichtlich vor lauter Nervosität, Herzstolpern bekommen, sodass wir sogar den Krankenwagen rufen mussten. Ihm geht es aber wieder gut“, so Heerdegen, der nach dem Ende der Veranstaltung noch lange keinen Feierabend hatte.

    Ein sehr langer Tag für Veranstalter Ralph Heerdegen

    „Wir haben mit Unterstützung der Thulbaer den Ring abgebaut und in den Sprinter verladen. Gegen 22 Uhr ging es dann nach Hause, wo unser Trainer Frank und ich noch den Ring ausgeladen haben. Das ist mir noch nie so schwergefallen“, so der im mittelfränkischen Tuchenbach lebende Geschäftsmann, für den der Boxsport mehr als nur ein Hobby ist und der für das Erlanger Gym „Learn2Fight“ seine Kämpfe bestreitet.

    Dank guter Kontakte in die Szene hatte Heerdegen nicht nur die Kämpfe geplant, sondern neben Ausrüstung auch die nötige Man-Power mit nach Thulba gebracht: Zwei Ringrichter , die aus dem Westerwald anreisten, einen Ringarzt, einen Zeitnehmer und vier Punktrichter, darunter der in Ramsthal lebende Michael Waigand.

    Aus dem nahen Hetzlos in die Thulbatalhalle gekommen waren Ringsprecher Markus Hango samt Filius, der sich als Hallen-DJ zur Verfügung stellte. „Die Frau von Markus und meine Frau kennen sich aus der Grundschule. Und die Frau von Markus kennt eben auch Bianca Diemer vom FC Thulba gut“, erklärt Heerdegen, über welche Wege und Zufälle das Box-Event nach Thulba gekommen war.

    Guten und vor allem auch fairen Boxsport bekamen die Zuschauer in der Thulbatalhalle geboten.
    Guten und vor allem auch fairen Boxsport bekamen die Zuschauer in der Thulbatalhalle geboten. Foto: Jürgen Schmitt

    Das Niveau der Kämpfe war erfreulich hoch, was für die professionelle Arbeit in den Kampfsport-Studios spricht. Wie dem „MMA Spirit“ aus Frankfurt, wo mit Leon Bunn ein Profi-Boxer als Trainer arbeitet, der zur Betreuung seiner Sportler mit nach Thulba gekommen war. Oder vom Fightclub aus Schonungen, der ebenfalls mit mehreren Kämpfern anreiste. Nur ein Duell wurde durch einen Knockout entschieden.

    „Zu Boden“ ging ein Boxer zudem weit nach seinem Kampf. „Der ist umgekippt, als er heimfahren wollte, weil er sich offentlich zu sehr verausgabt hatte. Im Krankenhaus wurde aber festgestellt, dass ihm nichts weiter fehlte“, berichtet Heerdegen von einer weiteren glimpflich ausgegangenen Notfallsituation. Krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste Alexander Marx vom TV/DJK Hammelburg , sodass kein Landkreis-Sportler an der Veranstaltung teilnahm.

    Video: Adrenalin-Eruptionen im Ring

    Gut geschlagen hatten sich aber auch die vom FC Thulba rekrutierten Helfer, vornehmlich Spieler der Kreisliga-Mannschaft. Für Auf- und Abbau, an der Tageskasse sowie für Verpflegung und Ausschank hatten wir etwa 15 Personen im Einsatz, berichtet Julian Brönner. Der Vorsitzende im Wirtschaftsbetrieb des FC war nicht minder überrascht von den hohen Besucherzahlen, freute sich aber auch über die gute Stimmung unter den Helfenden. „Als Verein hatten wir total Lust, mal was Neues zu machen und was anderes zu sehen. Das war wirklich guter Sport.“

    Ein Nudel-Gericht, dazu Laugenstangen und jede Menge Kuchen hatten die FCler lukullisch angeboten, um die Sportler ausreichend mit Kalorien und Proteinen zu versorgen. Unter den Kämpfern waren auch einige Frauen, die sich in der Schiedsrichter-Kabine umziehen durften. Der Gastraum wurde als Aufwärm-Raum genutzt. „Das war schon irgendwie abgefahren, wie die Kämpfer im Sportheim die Boxsäcke malträtierten“, so Brönner.

    Eine Wiederholung des gelungenen Events ist nicht ausgeschlossen. „Danke Thulba . Es hat alles wunderbar geklappt. Ich komme gerne wieder“, sagt Ralph Heerdegen.

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