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OBERTHULBA: Am Holzrecht wird nicht gerüttelt

OBERTHULBA

Am Holzrecht wird nicht gerüttelt

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    Rund drei Dutzend Interessierter beim alljährlichen Waldbegang.
    Rund drei Dutzend Interessierter beim alljährlichen Waldbegang. Foto: Foto: Gerd Schaar

    Beim Thema Wald stoßen die Interessen von Forst, Jagd und Naturschutz aufeinander. Am Samstag schlossen sich rund drei Dutzend Interessierte dem alljährlichen Waldbegang unter Führung von Betriebsleiter Rupert Wolf und Revierleiter Tobias Wallrapp im Revier Oberthulba Nord an.

    „Unser altes Holzrecht soll unangetastet bleiben“, wünscht sich Holzrechtler Andreas Kleinhenz aus Oberthulba auch weiterhin den Bestand der Tradition. Dieses über 200 Jahre alte Recht auf ein Stück Nutzung des Gemeindewaldes sei an den persönlichen Grundbesitz gebunden. „Es ist ein Nehmen und Geben“, betont Kleinhenz mit seinem Hinweis darauf, dass die Holzrechtler auch Leistungen für ihr Vorrecht erbringen.

    So helfen diese Rechtler zum Beispiel bei der Verjüngungsaufforstung des Gemeindewaldes. Bürgermeister Gotthard Schlereth bedankte sich bei den Holzrechtlern für die intensiven Pflegemaßnahmen. „Unsere Marktgemeinde Oberthulba steht auch weiterhin positiv zum fränkischen Holzrecht“, ist Schlereth auf den fairen Umgang mit der Tradition und dem Dorffrieden bedacht. Denn angesichts steigender Heizöl- und Gaspreise stieg auch die Nachfrage der Verbraucher nach gemeindlichem Brennholz, die ihren Jahresbedarf beim Bauhof Oberthulba melden.

    „Wir sind bald am Limit angelangt“, bestätigte Revierleiter Wallrapp. Er hoffte jedoch, dass heuer alle Brennholzkunden ihre gewünschten Holzmengen erhalten werden. „Auch für die beiden vergangenen strengen Winter hat es gereicht“, ist Bürgermeister Schlereth optimistisch.

    Mächtig angewachsen sind offenbar die privaten Holzvorräte, die zum Beispiel oberhalb der Mehrzweckhalle am Waldrand gelagert werden. Wolf wies darauf hin, dass Brennholz maximal drei bis vier Jahre gelagert werden sollte. Danach nehme der Heizwert jedes Jahr ab.

    Um ihre offenen Holzlager in der Natur vor Regenfeuchtigkeit zu schützen, bedecken die Eigentümer ihre hölzernen Mauern gern mit wasserundurchlässigem Material. Keinesfalls dürften asbesthaltige Eternitplatten verwendet werden, warnte Schlereth. Denn mittlerweile sei dies zum Straftatbestand geworden. Eine Entsorgung sei über die Wirmsthaler Deponie möglich.

    Seine Sorgen um den Lebensraum des heimischen Rotwildes äußerte Pächter Peter Gleissner. Die vorhandene Freifläche reiche für die Hirsche nicht aus. Aufgrund saurer Böden sei dort die Anlage von zusätzlichen Äsungsflächen schwierig zu gestalten. „Die Rhön-Autobahn wirkt wie eine Prallwand auf das Wild“, so Gleissner. Da habe die immer noch vom menschlichen Tourismus belagerte Grünbrücke bislang keine Abhilfe schaffen können. Der erhoffte Austausch von Hirsch und Reh zwischen den Revieren sei offenbar noch nicht perfekt. Im Gemeindewald Oberthulba seien insgesamt 70 Wildzäune installiert, bestätigt Wolf.

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