(ge/rp/hawo) Jetzt ist es amtlich: Oerlenbach wird Unterzentrum. Bürgermeister Siegfried Erhard informierte den Gemeinderat über ein entsprechendes Schreiben der Regierung von Unterfranken. Diese Beförderung, die die Gemeinde über den regionalen Planungsverband angestrengt hatte, ist eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung von Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbetrieben. „Die Einstufung kommt einer früheren Stadterhebung gleich“, sagte der Rathauschef. Oerlenbach war bislang Kleinzentrum.
Der höhere Status sei vorteilhaft, da die Kommune mit dem Schwerpunkt Einzelhandel weiterzuentwickeln sei. Die Ansiedlung von entsprechenden Geschäften würde wesentlich begünstigt, hatte Erhard Anfang des Jahres argumentiert.
Ein Unterzentrum ist in der Raumordnung ein zentraler Ort der untersten Stufe. Unterzentren dienen im ländlichen Raum als Anlaufpunkte für die Versorgung des allgemeinen Bedarfs an Dienstleistungen, Gütern und verfügen über bestimmte Infrastruktureinrichtungen. Dazu zählen beispielsweise die Gemeindeverwaltung, Post, Grund- und Hauptschule, Bank, Allgemeinarzt und Apotheke sowie Geschäfte zur Grundversorgung wie Supermarkt und Tankstelle.
Über den täglichen Bedarf hinausgehende Waren und Leistungen werden in Mittelzentren wie etwa Bad Kissingen gedeckt. Besondere Dinge und Angebote sind im nächsten Oberzentrum – in diesem Fall Schweinfurt – erhältlich.
Oerlenbach erfüllt die meisten der erforderlichen Kriterien für ein Unterzentrum. Darüber hinaus hat Oerlenbach eine besondere Funktion als Ausbildungszentrum Süd der Bundespolizei mit über 400 Ausbildungsplätzen und verfügt zudem über ein interkommunales Gewerbegebiet mit Poppenhausen. Zudem ist Oerlenbach Teil der interkommunalen Allianz Oberes Werntal.