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THUNDORF: Andreas Schmitt gestorben

THUNDORF

Andreas Schmitt gestorben

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    Starb unerwartet: Andreas Schmitt (rechts), Geschäftsführer des Metallbaubetriebs Saal in Thundorf, im Bild mit der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller im Mai 2014.
    Starb unerwartet: Andreas Schmitt (rechts), Geschäftsführer des Metallbaubetriebs Saal in Thundorf, im Bild mit der bayerischen Sozialministerin Emilia Müller im Mai 2014. Foto: Foto: Philipp Bauernschubert

    Andreas Schmitt ist am Donnerstag während eines Urlaubs mit seiner Frau und den beiden Söhnen auf einem Kreuzfahrtschiff völlig unerwartet gestorben. Den 49-jährigen Inhaber der Metallbaufirma Saal in Thundorf kannte und schätzte man im Ort, denn schließlich hatte sich der gebürtige Üchtelhausener über die Jahrzehnte mit dem Ausbau der Firma seines Schwiegervaters zu einem florierenden Unternehmen einen Namen gemacht. Schmitt engagierte sich zudem in der Kommunalpolitik. Nicht nur als Gemeinderat mischte er sich ein, wenn es ihm geboten schien. Als offen und geradlinig schildern ihn Freunde. Trotz seines beruflichen Erfolgs sei er stets „am Boden“ geblieben, sagen die, die ihn gut kannten.

    Nach Thundorf kam Schmitt Ende der 1980er, als er seine spätere Frau Elke Saal kennenlernte. Beide heirateten 1990. Da arbeitete Schmitt bereits in der Firma seines Schwiegervaters mit. 1993 machte der gelernte Maschinenschlosser die Meisterprüfung. Zwei Jahre später übertrug ihm sein Schwiegervater Philipp Saal die Leitung der florierenden Firma. Andreas Schmitt zeigte Risikobereitschaft, als er das Unternehmen stetig erweiterte. 2010 siedelte er die neue Firma „Schmitt Blechbearbeitung“ an. Beide Betriebe haben heute 50 Mitarbeiter.

    Schmitt war stets umtriebig, weshalb seine Firma auch bei überregionalen Projekten öfter den Zuschlag bekam. So arbeiteten seine Mitarbeiter unter anderem am Nürnberger Frankenstadion, an der Schweinfurter Stadtgalerie und an einem großen Firmenprojekt in der Schweiz mit. Das Kredo des engagierten Firmenchefs lautete: Man muss die Stärken des überschaubaren mittelständischen Betriebs einsetzen. Dabei waren in seinen Augen zufriedene Kunden das Ziel – ein Ziel, mit dem sich seiner Ansicht nach dann auch die Beschäftigten identifizieren.

    Um die Basis für den Mittelstand zu stärken, müsse man auf lange Sicht dem Fachkräftemangel abhelfen, davon war der Obermeister der Metallinnung Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld überzeugt. Deshalb war es ihm auch wichtig, dass mittelständische Betriebe stets Lehrstellen anbieten, sich selbst ihre Fachkräfte heranziehen. Doch von vier Bewerbern trete dann letztendlich nur einer seine Lehre im Metallbauwesen an, wusste Schmitt aus Erfahrung. Das beklagte er auch, als 2014 die bayerische Sozialministerin Emilia Müller in seinem Betrieb zu Gast war.

    Schmitt war auch weitsichtig in dem Sinne, dass er eine Lanze für die älteren Mitarbeiter in seiner Firma brach. Sie hätten unschätzbare Erfahrung, vertrat er und war überzeugt, dass junge Kräfte von ihnen lernen könnten. Eine Überzeugung, die künftig in Betrieben wohl immer wichtiger wird.

    Bei der Kommunalwahl 2014 ließ Andreas Schmitt sich erstmals aufstellen und wurde auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt. Es war eine Aufgabe, die ihm lag. Er war im Gremium aufgeschlossen, zeigte sich vermittelnd, legte aber auch mal den Finger in die Wunde, wenn es ihm notwendig erschien. Unter den Vereinen stand er dem TSV besonders nahe. Dort war er zunächst Beisitzer. Von 1995 bis 2000 und noch einmal von 2009 bis 2011 übernahm er als stellvertretender Vorsitzender Verantwortung an der Spitze. Insgesamt zehn Jahre war er Kassier im Verein. Viele sagen, er habe die Sanierung von Sportanlagen und Vereinsheim entscheidend vorangebracht.

    Darüber hinaus war ihm der Poppenläurer Schützenverein wichtig. Er selbst war dort aktives Mitglied und trat gelegentlich als Sponsor auf. Schmitt hatte auch ein ungewöhnliches Hobby: Hufeisenwerfen. Im September 2015 veranstaltete er mit Freunden in Thundorf die erste Dorfmeisterschaft. Trotz seines großen beruflichen und kommunalen Engagements war es ihm stets wichtig, Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

    Wann die Beerdigung sein wird, steht nach Angaben der Familie noch nicht fest. Das Datum wird noch bekannt gegeben.

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