Wo heute Container stehen und Wertstoffe gesammelt werden, soll in absehbarer Zeit großflächiger Einzelhandel zum Einkaufen einladen. Jetzt stellten Walter Ruppel von der KIZ-Unternehmensgruppe aus Bad Soden-Salmünster und Julian Adler vom Planungsbüro Fischer (Wettenberg) die Vorentwurfsplanung vor.
Demnach sollen auf dem früheren Areal der Firma Seger-Transporte ein Vollsortimenter, ein Drogeriemarkt und ein Lebensmittel-Discounter entstehen. Die Bauleitplanung läuft bereits, wird sich aber noch einige Zeit hinziehen. Der Stadtrat stimmte der Vorentwurfsplanung in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig zu.
Versiegelte Fläche
Bürgermeister Michael Kastl erinnerte daran, dass der Stadtrat bereits im März dieses Jahres die Aufstellung des Bebauungsplans und die Änderung des Flächennutzungsplans beschlossen hatte. „Das Besondere ist, dass das gesamte Gebiet bisher genutzt wurde und vollständig versiegelt ist“, so Michael Kastl. Das Areal drohe, ein Missstand zu werden.
Wichtig ist dem Bürgermeister, dass genau dieses Areal von der Regierung von Unterfranken als erste Alternative für ein Fachmarktzentrum gesehen wurde, das vor einigen Jahren nördlich des heutigen Gewerbegebiets an der Meininger Straße entstehen sollte. Er sieht darin auch eine Verbesserung der Situation am Eingangstor zur Stadt. „Es wird kein Außenbereich geopfert“, betonte er noch einmal.
Die KIZ-Unternehmensgruppe hat das Areal von der Firma Seger erworben und wird es jetzt weiterentwickeln, sagte Walter Ruppel und übergab das Wort an Julian Adler, der die Pläne vorstellte.
Zufahrt über Tankstellenareal
Danach bleibt die heutige Tankstelle erhalten. Sie liegt zusammen mit dem hinteren Bereich (Waschboxen) deutlich höher als das eigentliche Gelände. Diese Art Rampe wird im hinteren Bereich abgebaut, so dass eine Zufahrt von der B287 (früher B19) errichtet werden kann, allerdings als Einbahnstraße zum Einkaufszentrum hin. Die bisherige Zufahrt zum Gewerbegebiet bleibt erhalten und kann nach wie vor in beide Richtungen genutzt werden.
Geplant sind ein Vollsortimenter mit Getränkemarkt auf rund 2200 Quadratmeter, ein Drogeriemarkt auf 750 Quadratmeter und ein Lebensmittel-Discounter auf rund 1200 Quadratmeter. Jetzt soll es in die Anhörung der Träger öffentlicher Belange gehen. Das Wasserwirtschaftsamt habe die wasserrechtliche Erlaubnis bereits in Aussicht gestellt, sagte der Bürgermeister dazu.
Investor trägt die Kosten
Laut Julian Adler handelt es sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan , wobei der Investor auch die Kosten des Verfahrens übernimmt. Ein Grünordnungsplan wird ebenfalls erstellt. Geändert werden muss noch der Flächennutzungsplan . Das Areal muss als Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel ausgewiesen werden.
Stadtrat Leo Pfennig wollte mehr über den zeitlichen Ablauf wissen. Da sei man im Planungsrecht gefangen, sagte Julia Adler. Da könne schnell ein Jahr oder eineinhalb vergehen. „Es könnten aber auch zwei Jahre werden.“ Diesen Zeitraum müsse man einplanen.
Mehr als ein Jahr Bauzeit
„Die Bauleitplanung ist die Grundlage“, meinte auch Walter Ruppel, der von 18 bis 21 Monaten ausgeht. Sobald die Baugenehmigung vorliege, falle auch der Startschuss für den Bau. Die KIZ-Unternehmensgruppe habe eigene Firmen, die das umsetzen. „Als Bauzeit muss man ein gutes Jahr rechnen“, sagte er.
Momentan sei das Areal ja noch bebaut, sagte Klaus Schebler, der wissen wollte, wann der Abriss des Bestandes erfolgt. Es werde natürlich auch ein Abrissantrag gestellt, erfuhr er. Nötig für den Rückbau sei aber zunächst die Baugenehmigung.
Gespräche mit Betreibern laufen
Die Frage von Johannes Wolf , ob es denn schon Gespräche mit möglichen Betreibern der Märkte gebe, bejahte Walter Ruppel. Es gebe entsprechende Vorgespräche. Auch mit der Regierung von Unterfranken sei schon gesprochen worden.
Die Zufahrt sei ebenfalls schon mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt, ergänzte der Bürgermeister. Man könne der Anhörung der Träger öffentlicher Belange positiv entgegensehen.
Es gebe immer wieder Anfragen aus dem unteren Bereich der Zent. Dort können es Anwohner kam erwarten, dass das Vorhaben umgesetzt wird. Von der Zent hatte es mehrfach Beschwerden wegen Lärmbelästigung und Ratten aus dem heutigen Gewerbegebiet gegeben.
Auf Basis der einstimmig gebilligten Vorentwurfsplanung wird die Stadtverwaltung Münnerstadt nun die weiteren Verfahrensschritte in die Wege leiten.
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