Weitere Investitionen am Standort Hammelburg nicht ausgeschlossen: Die AVI GmbH Kunststoffverpackungen mit einem von zwei Zweigwerken in Westheim hat einen neuen Eigentümer.
Ein Arbeitsplatzabbau, so versichern die neuen Gesellschafter, sei nicht geplant. Im Gegenteil. Laut einer Pressemitteilung will die AVI GmbH ihre Stellung auf dem Markt weiter ausbauen. Dafür sei man bereit, in die bestehenden Standorte Scheden und Hammelburg zu investieren, sofern dies betriebswirtschaftlich sinnvoll erscheine.
Bei Betriebsversammlungen informierte Geschäftsführer Michael Lamberts über die Entwicklung. „Die Nachfrage nach Kunststoffverpackungen wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen“, prophezeit Lamberts. Wachstumspotenziale sehe man durch die Übernahme kleinerer Anbieter im Rahmen einer Marktkonsolidierung. Die Branche sei von vielen kleinen Anbietern geprägt.
AVI gehört nach eigenen Angaben zu den bedeutendsten Herstellern thermogeformter Verpackungen in Deutschland. Dazu braucht es Wissen, Innovationskraft und ein breites Serviceangebot.
Produziert wird an zwei Standorten. Während das Werk in Scheden vorwiegend die Nahrungs- und Genussmittelindustrie beliefert, werden in Westheim überwiegend Spezialverpackungen für technische Anwendungen, Behälter für den Gartenbau und mikrowellengeeignete Menüschalen hergestellt.
Mit einer kleinen Delle im Umsatz sei man aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen und strebe nun mit beiden AVI-Werken wieder einen Umsatz von 20 Millionen an. Mit zwei Neueinstellungen in Hammelburg zähle das Werk jetzt wieder 36 Mitarbeiter. Insgesamt hat das Unternehmen 130 Beschäftigte.
„Die Nachfrage nach Kunststoffverpackungen wird sich weiter erhöhen“
Michael Lamberts AVI-Geschäftsführer
Der bisherige Eigentümer, die Constantia Packaging AG, hat sich von dem Unternehmen getrennt, weil die Produktion von Kunststoffverpackungen nicht zu ihrem Kerngeschäft gehörte. Neuer Eigentümer ist eine Holding in Hamburg, die Allgemeine Verpackungsindustrie AVI Holding. Mehrheitsgesellschafter ist Gustav Graf zu Solms-Kaubach, ein Unternehmer aus München und seit Ende 2007 auch Gesellschafter der Haendler & Natermann Sport GmbH. Minderheitlich beteiligt haben sich zwei Hamburger Unternehmerfamilien, die in der Kosmetik- beziehungsweise Textilindustrie tätig sind.
Weil Graf Solms als neuem Eigentümer auch die H & N Sport GmbH gehört, versprechen sich die Verantwortlichen in diesem Bereich Verbundeffekte. Diese Firma stellt unter anderem Flaschenhalsfolien, Tablettenverpackungen, Molkereiverpackungen, Rundumetiketten aus Kunststoff und Schrumpfetiketten her.