Weit mehr Interessierte als erwartet besuchten den Schnuppertag der Hammelburger Stadtkapelle im Musikheim. Zumeist waren es Kinder und Jugendliche in Begleitung ihrer Eltern. Aber auch erwachsene Interessenten wagten sich probehalber an die Instrumente. Geboten wurde der direkte Kontakt zu allen gängigen Blasinstrumenten von der Querflöte bis hin zur Tuba sowie zum Schlagzeug. Alle in der Stadtkapelle vorhandenen Instrumententypen kamen beim Schnuppern zum Einsatz und sie nahmen keinen Schaden – auch die Trommelfelle des Schlagzeugs blieben unversehrt.
Wie es nach einer Musikausbildung klingt, hörten die Gäste bei einem Vorspiel der jungen Bläserklasse. „Den Neustart gibt es heuer im September“, verriet Leiter Jürgen Kunkel. Einige der knapp 30 Schnuppergäste, die zum Beispiel auch aus Gössenheim herüberkamen, hätten schon spontan ihre Anmeldung unterschrieben.
„Es gibt immer noch erstaunlich viele Interessierte trotz des demographischen Bevölkerungsschwundes“, freute sich Vorsitzender Christoph Emmerth. „Musik kennt kein Alter“ wirbt denn auch die Stadtkapelle nicht nur bei den Kindern und Jugendlichen ab sieben Jahren, sondern auch bei den erwachsenen Wiedereinsteigern, die ihr verstaubtes Musikinstrument reaktivieren wollen.
Die große Tuba von Jochen Huppmann hatten die neunjährigen Drillinge Amelie, Emilia und Bernadette für sich entdeckt. Die ebenfalls neunjährige Amelie entlockte dem Fagott von Karin Leitschuh schon einige hörenswerte Töne. Auch bei Waldhornspielerin Christina Rauschmann standen die interessierten Kinder Schlange. Die siebenjährige Saphira strahlte vor Begeisterung nach ihrem ersten gelungenen Ton, den sie nach einigen Anläufen und Rauschmanns geduldiger Anleitung zustande brachte. Auch der neunjährige Benjamin hatte am Waldhorn sein Erfolgserlebnis.
Soziale Kontakte fördern
„Musik fördert den Kontakt zu anderen Menschen“, lautet die Botschaft für den gemeinschaftlichen Erfolg in einer neuen Bläserklasse. Geboten werde das systematische Erlernen von Musikinstrumenten, heißt es in der Webebroschüre der Stadtkapelle in Kurzform. Weiter werde den zukünftigen Musikschülern eine motivierende Weise des Lernens ermöglicht, die persönliche Erfolgserlebnisse, aber auch soziale Erfolge biete. „Damit erfüllen die Bläserklassen einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag zur Prävention von Gewalt in unserer Gesellschaft“, sagen die Verantwortlichen in der musikalischen Ausbildung.
Musik biete darüber hinaus positive Nebeneffekte zum Beispiel im schulischen Bereich, meint Jürgen Kunkel, der Ansprechpartner für den interessierten Nachwuchs ist. „Teamfähigkeit wird als wichtige Schlüsselqualifikation spielerisch im Orchesterunterricht erworben“, ist er überzeugt. Auch das analytische Denken, die Kreativität, die Merkfähigkeit, die Motorik und das emotionale Ausdrucksvermögen würden im Rahmen einer musikalischen Ausbildung gefördert.