Im Jahr 1998 fand der Betriebsübergang von der städtischen Musikschule in einen Trägerverein statt, der die August-Kömpel-Musikschule fortan ehrenamtlich weiterführen sollte. Nur kurze Zeit später gründetet sich der Elternbeirat, seitdem ist Cornelia Borowski in der kleinen Musikschule engagiert, zunächst als Elternbeiratsvorsitzende und kurz darauf im Vorstand des Vereins als zweite Vorsitzende.
„Die Musikschule ist mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen, das war fast wie eine Symbiose“, sagt Borowski bei den emotionalen Neuwahlen Ende September. Nach 25 Jahren im Ehrenamt lässt sich Borowski nicht mehr aufstellen. Es sei Zeit für einen Generationswechsel. „Die Zeiten sind in finanzieller Hinsicht nicht leicht und die Herausforderungen, die Schule über einen Trägerverein zu finanzieren, weiterhin groß.“
Über die Hälfte der Kinder aus Rhönallianz-Gemeinden
Die Zusammenarbeit mit der langjährigen Schulleiterin Daniela Wagner, den Lehrerinnen und Lehrern der Musikschule, sei immer positiv gewesen. Deshalb gehe sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die verstärkte Zusammenarbeit der Musikschule mit den Rhönallianz-Gemeinden sei ein wichtiger Teil der Arbeit des Vorstandes, denn „über die Hälfte der Schüler kommen aus den umliegenden Gemeinden“, betont Borowski, allen voran Oberleichtersbach, Zeitlofs, Schondra und Wildflecken.
Mit der scheidenden Vorsitzenden Borowski hören ebenfalls Charlotte Richter (Schriftführerin) und Margarete Weiner (Kassiererin) auf. Richter begann wie Borowski Ende der 1990erJahre im Elternbeirat und schließlich wenige Jahre später im Vorstand. Weiners Zeit im Vorstand der Musikschule begann im Jahr 2013.
Musikschule ist Gewinn für die Persönlichkeit
Charlotte Richter sagt: „Die Musikschule ist ein Juwel in einer kleinen Stadt wie Bad Brückenau.“ Insbesondere auch deshalb, weil der Unterricht in der Musikschule für die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder einen unschätzbaren Wert habe. „Jetzt sind unsere Kinder erwachsen und wir sehen, wie viel es ihnen auf ihrem Lebensweg bringt“. Der Vorstand habe immer mit viel Herzblut am Erhalt der Musikschule gearbeitet.
Neben den finanziellen Säulen aus Mitgliedsbeiträgen, Unterrichtsgebühren, Spenden sowie städtischer und staatlicher Förderung kam 2013 das Catering für die Konzerte des Bayerischen Kammerorchesters im Staatsbad hinzu. Charlotte Richter organisierte die ehrenamtliche Bewirtung federführend.
Hohe Personal- und Schulkosten
Damit erhielt die Musikschule in den vergangene elf Jahren eine weitere Einnahmequelle, die auch zukünftig weitergeführt werden soll. Doch die Kosten steigen und der ehrenamtlich geführte Trägerverein ist gesamtverantwortlich für die Kostendeckung und Bezahlung der elf Lehrkräfte und des Schulleiters zuständig.
Borowski bedauere nach wie vor besonders, dass die Bezahlung der engagierten Lehrkräfte nicht dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) entspreche. „Das Ziel sollte es weiter sein, die Lehrer besser einzugruppieren“, sagt Borowski in Richtung des neuen Vorstandes.
Britta Heim neue Vorsitzende der Musikschule
Bei den Neuwahlen sind für alle offenen Stellen Nachfolgerinnen gefunden worden. „Das ist ein wichtiges Zeichen, dass es weitergeht“, betonen die drei scheidenden Vorstandsmitglieder. Britta Heim stellte sich für den Posten des ersten Vorstandes zur Verfügung. Gemeinsam mit Silvia Kleinhenz aus Oberleichtersbach als zweite Vorsitzende führt sie zukünftig den Trägerverein.
Die Beisitzerinnen Katja Dittmayer und Marianne Walcher treten wieder an. Elisabeth Gerber übernimmt zukünftig den Posten der Kassiererin, Julia Raab den Posten der Schriftführerin.

Auf das Schuljahr zurück blickte Schulleiter Jan Jančálek in seinem Bericht über Angebote und Schülerzahlen. Im vergangenen Schuljahr nahmen 244 Schülerinnen und Schüler Unterricht, vier weniger als im Vorjahr. Über 81 Prozent der Schülerinnen und Schüler waren unter 18 Jahre alt. Insgesamt elf Musikpädagogen unterrichten derzeit breitgefächert von Blech- und Holzblasinstrumenten über Klavier, Schlagzeug, Veeh-Harfe bis hin zu Gesang und den Streichinstrumenten. Kooperationen mit Grundschulen und Seniorenheimen ergänzen das Angebot.

Hintergrund: Die Bad Brückenauer Musikschule wurde im Jahr 1987 als städtische Einrichtung gegründet. Im Jahr 1998 entstand ein Trägerverein, der die Musikschule aus städtischer Hand übernahm. Seitdem finanziert sich die Schule aus den Mitgliedsbeiträgen, Unterrichtsgebühren, einer staatlichen Förderung und Spenden sowie einer städtischen Unterstützung.
Lesen Sie zur Musikschule: