Die Gefahr, dass ein Hochhaus im Staatsbad länger leer steht, ist abgewendet. Das Regena Gesundheits-Resort & Spa hat jetzt einen neuen Eigentümer. Im Insolvenzverfahren der Regena GmbH & Co. KG ist es Insolvenzverwalter Stefan Debus gelungen, die Immobilie der Insolvenzschuldnerin in Bad Brückenau zu verkaufen.
Die Übergabe der Immobilie, in der lange Zeit das Regena Gesundheits-Resort & Spa ansässig war, erfolgte bereits am 20. Mai an die "Hescuro-Klinik Regena Bad Brückenau - GmbH & Co. KG" mit Sitz in Bad Bocklet, heißt es in einer Pressemitteilung der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (Nürnberg). Die eigens dafür gegründete Gesellschaft obigen Namens plant an dem Standort in Bad Brückenau einen Klinikbetrieb zum weiteren erfolgreichen Ausbau der Gruppe. Der Zeitpunkt der Eröffnung steht derzeit noch nicht fest, die Planungen laufen auf Hochtouren, heißt es in der Mitteilung weiter.
"Es ist ein großer Erfolg, dass wir die Immobilie so gut verwerten konnten. Für die Gläubiger im Insolvenzverfahren der Regena GmbH & Co. KG bedeutet dies, dass sie mit einer überdurchschnittlichen Quotenauszahlung rechnen können“, wird Debus in der Mitteilung zitiert. Über die Details der Veräußerung hätten beide Parteien Stillschweigen vereinbart.
Hoffnungen auf Neustart 2020 erfüllten sich nicht
Das Amtsgericht Schweinfurt hatte Anfang November 2020 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Regena GmbH & Co. KG eröffnet und Debus zum Insolvenzverwalter bestellt, nachdem das traditionsreiche Regena Gesundheits-Resort & Spa aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie im Sommer 2020 seinen Betrieb hatte einstellen müssen. Bereits in den Jahren zuvor hatte das Haus laut Beobachtern versucht, sich durch Umstrukturierungen und Modernisierungen auf den sich wandelnden Markt einzustellen.
Von der Schließung des Resorts waren rund 50 Mitarbeiter betroffen. Es spielte mit seinen 86 Zimmern und 130 Betten lange eine wichtige Rolle beim Kurangebot in Bad Brückenau. Erschwerend kam dann die Corona-Krise dazu. Das Regena musste auf die Vorgaben der Landesregierung zur Corona-Prävention hin bereits am 18. März 2020 den Betrieb einstellen. Ende Mai kündigte das Haus dann an, es werde zum 10. Juni 2020 seine Türen wieder öffnen. Einige Wochen später folgte dann aber die erneute Schließung. Hoffnungen auf einen Neustart im Herbst erfüllten sich nicht.
Therme trug zum Ansehen am Ort bei
Nach dem Beginn des Betriebs im Dezember 1972 hat sich das zwischen der Stadt und dem Staatsbad gelegene Regena zu einem Bad Brückenauer Traditionshaus entwickelt. Das Angebot haben die jeweiligen Betreiber regelmäßig weiterentwickelt. Zum guten Ansehen vor Ort trug unter anderem die 1999 fertiggestellte Therme bei.
Die Kliniken Bad Bocklet AG als Teil der neuen Eigentümerkonstellation betreibt an ihren Standorten in Bad Bocklet und Bad Kissingen staatlich anerkannte private Rehakliniken mit Versorgungsverträgen für alle Krankenkassen und Rentenversicherungsträger. Sie bietet Heilverfahren, Anschlussheilbehandlungen und präventive Gesundheitsleistungen in den Bereichen Innere Medizin mit Urologie und Onkologie, Geriatrie, Orthopädie und Psychosomatik an. Die Unternehmensgruppe versteht sich als regionaler Gesundheitsdienstleister in Unterfranken mit einem überregionalen Einzugsgebiet.
Die Hescuro Klinik Regina am Standort Bad Kissingen, die mit als Namensgeber für die neue "Hescuro-Klinik Regena Bad Brückenau - GmbH & Co. KG" auftaucht, ist eine Rehaklinik für Orthopädie. Mit einem Schwerpunkt bei Anschlussheilbehandlungen ist sie insbesondere spezialisiert auf die rehabilitative Versorgung von Patienten mit Endoprothesen. Darüber hinaus bietet die Klinik die besondere Möglichkeit der Kinderbetreuung für Alleinerziehende. Zuweisungen erfolgen aus dem Bereich der Deutschen Rentenversicherung sowie der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen.