Die Location
Schon Tage vor dem Rakoczy-Fest hatten die Aufbauarbeiten rund um den Multimedia-Brunnen im Rosengarten begonnen. Zwei Bühnen auf beiden Seiten des Brunnens wurden aufgebaut. Rings darum standen riesige Masten mit enormen Lautsprechern. Alles deutete darauf hin: Hier sollte etwas ganz Besonderes passieren.
Das Publikum
Aus den Lautsprechern ertönt den Freitagabend über immer wieder Durchsagen. "Noch eine Stunde, bis die Show beginnt", heißt es um 21 Uhr. Schon da bevölkern Hunderte Menschen den Rosengarten. Auch auf der Ludwigsbrücke und in der Ludwigstraße positionieren sich Besucherinnen und Besucher, um sich einen guten Blick aufs spätere Geschehen zu sichern.

Eine Frau aus dem schwäbischen Teil Baden-Württembergs, die direkt an der Absperrung auf der nordöstlichen Seite des Brunnens steht, kann es kaum erwarten: "Ich komme fast jedes Jahr zum Rakoczy-Fest und freue mich sehr auf die neue Show." Immer wieder schießt sie Bilder, will die Atmosphäre einfangen. Sie soll nicht enttäuscht werden von der Illumination.

Immer mehr Menschen kommen in den Rosengarten, Brücke, Straße füllen sich, bis von Weitem nur noch Köpfe zu sehen sind. Auf der Europawiese ist sowieso viel los, weil die Band Funmusic dem Publikum einheizt.
Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer es zu Beginn der Illumination um 22 Uhr sind, lässt sich nur schätzen. Es müssen mehrere Tausend sein, vielleicht sogar 10.000.
Die Show
Bevor es losgeht, treffen die Darstellerinnen und Darsteller der historischen Persönlichkeiten, angeführt von Fürst Ferenc Rákóczi und Quellenkönigin Sabrina III. ein. Sie positionieren sich, etwas zum Unmut einiger Zuschauenden vor den Absperrungen auf der nordöstlichen Seite. Das hat aber einen Grund: Sie sind die Stars des ersten Teils der Show.
Die klassische Musik aus den Lautsprechern wird lauter, Nebel steigt über dem Rosengarten und dem Multimedia-Brunnen auf. Und dann erhellen unzählige weiß, rote, blaue, grüne und gelbe Lichtstrahlen die Szenerie. Die Wasserspiele des Brunnens sind Teil der Inszenierung, steigen im Takt der Musik auf, werden in beeindruckendes Licht gehüllt.

Nun sind es die historischen Persönlichkeiten, die eine nach der anderen, manchmal gemeinsam, auf die Bühnen auf beiden Seiten des Brunnens geleitet werden. Der Fürst macht den Anfang - und, als ob Darsteller Timo Baier nie etwas anderes gemacht hätte (das gilt übrigens auch für alle anderen Darstellerinnen und Darsteller) - reckt er die Arme in die Luft, sobald die Strahler nur noch auf ihn gerichtet sind. Begleitet von Lichteffekten und Musik präsentieren sich dann die weiteren Persönlichkeiten. Das Publikum applaudiert mit Begeisterung.
Rund 20 Minuten dauert dieser Teil der Illumination, die von der Firma P&M aus Coburg inszeniert wurde.
Der zweite, rund zehnminütige Teil der Show, kommt etwas anders daher. Die Musik wird moderner, aus den Boxen ist basslastige Dance-Music zu hören, später Hardrock von Guns 'n' Roses. Die Musik liefert den Soundtrack für die bunten Lichter, die Wasserspiele und die Pyrotechnik, die für noch mehr Atmosphäre sorgt.
Fazit
Die erste Rakoczy-Illumination kommt fast auf ganzer Linie an. Lediglich im nördlichen Bereich der Fläche ist es während der Show etwas dunkler geblieben. Dort sollte es, wie Timo Baier, alias Fürst Ferenc Rákóczi, einigen Zuschauenden verrät, eigentlich auch Pyrotechnik beziehungsweise Lichteffekte geben. "Da gab es wohl ein kleineres Problem mit der Technik", sagt er. Das ist für die Veranstalter zwar ein Wermutstropfen, dem Publikum hat es dennoch richtig gut gefallen.
Auch die Frau aus dem Schwäbischen ist begeistert. "Das war spitze, eine tolle Idee. Ich hätte nur gerne etwas mehr gesehen", sagt sie. Genau vor ihr und den Zuschauern links und rechts von ihr standen die Darstellerinnen und Darsteller, die zwar versuchten, sich so klein wie möglich zu machen. Mit den schweren Kleidern, vor allem der Damen, war das aber nicht immer möglich.

Die Lichtdesigner Philipp Schroll und Michael Nöth haben ganz Arbeit geleistet, die rund 150 Stunden Vorbereitung haben sich gelohnt. Die Show darf gerne wiederholt werden. Auch wenn es laut Bad Kissingens Oberbürgermeister Dirk Vogel bislang keine Alternative fürs Abschlussfeuerwerk am Sonntag gibt, "bei dem wir mit vergleichbarem finanziellen Aufwand einen vergleichbaren Effekt erzielen", sollte man für die Zukunft weiter die Augen und Ohren offen halten. Eine grandiose Licht-, Laser- und vielleicht Drohnen-Show als krönender Abschluss des Fests wäre sicher eine Augenweide.
